Vorschau 2. Bundesliga: VfL Osnabrück vs. Hamburger SV

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Zwei Freunde im direkten Duell: Hamburger SV zu Gast bei Schlusslicht Osnabrück
HSV-Trainer Tim Walter trifft am Freitag auf seinen Freund und ehemaligen Kollegen Tobias Schweinsteiger.
HSV-Trainer Tim Walter trifft am Freitag auf seinen Freund und ehemaligen Kollegen Tobias Schweinsteiger.Profimedia
Am Freitag (18:30 Uhr/live in der Flashscore Audioreportage) empfängt der VfL Osnabrück zum Auftakt des 7. Spieltags in der 2. Bundesliga den Hamburger SV. Es ist nicht nur ein Duell zwischen Kellerkind und Aufstiegskandidat - sondern auch das Duell zweier alter Bekannter. Die beiden Cheftrainer, Tobias Schweinsteiger und Tim Walter, sind gut miteinander befreundet und kennen sich aus gemeinsamen Jahren in der Bayern-Jugend.

Von 2015 bis 2018 arbeiteten Tobias Schweinsteiger und Walter an der Säbener Straße zusammen, lernten sich dort kennen und schätzen. Immer noch pflegen der heutige Osnabrück- und der heutige HSV-Trainer ihre Freundschaft, wenngleich der stressige Berufsalltag nur wenig gemeinsame Zeit zulässt. Das Erstellen des Matchplans stand diesmal jedenfalls unter einem besonderen Vorzeichen. “Wessen Vorteil es wird, dass wir uns so gut kennen, weiß ich nicht. Ich weiß, wie er tickt. Tobi hat mir sehr geholfen in meiner Anfangszeit bei den Bayern”, erzählte Tim Walter.

Der Hamburg-Trainer glaubt, dass der VfL Osnabrück versuchen wird, “uns in viele Zweikämpfe zu verwickeln.” Das Stadion in Osnabrück sei für eine enge Atmosphäre und eine intensive, physische Spielweise bekannt. 

Walters Allzweckwaffe

Moritz Heyer kann von der einzigartigen Stimmung an der Bremer Brücke viel erzählen. Er verbrachte fast seine gesamte Zeit als Jugendspieler in Osnabrück und wechselte nach 35 Einsätzen für die Profis 2020 zum Hamburger SV. Es gibt weitere Verknüpfungspunkte: Osnabrück-Vergangenheit haben außerdem HSV-Assistenztrainer Merlin Polzin (2014 bis 2020), Ludovit Reis (2020 bis 2021) und Daniel Heuer-Fernandes (2013 bis 2015).

An der alter Wirkungsstätte wird der 28-jährige Heyer in die Startelf zurückkehren. Der Allrounder muss am Freitagabend (18:30 Uhr/live in der Flashscore Audioreportage) Linksverteidiger Miro Muheim ersetzen, nachdem bei dem Schweizer eine Bänderzerrung und eine Kapselverletzung diagnostiziert wurden.

Heyer spielt dort, wo er gebraucht wird. Für den HSV spielte er bereits als Innenverteidiger, rechter Verteidiger, defensiver Mittelfeldspieler. Regelmäßig adeln ihn seine Trainer für eine hohe Spielintelligenz und Vielseitigkeit. Auch Tim Walter weiß seine Allzweckwaffe zu schätzen: “Wir wissen, was wir an ihm haben.” 

Neben Muheim wird dem einstigen Bundesliga-Dino auch Immanuel Pherai fehlen. Der Niederländer musste am Sonntag eine Trainingseinheit nach nur 20 Minuten abbrechen. Der kleine Zeh ist gebrochen, schon in den letzten Wochen ging der 22-Jährige immer wieder über seine Schmerzgrenze: “Er hat Schmerzen und wir wollen kein Risiko eingehen”, so HSV-Trainer Walter. Schon zu Saisonbeginn musste Pherai wegen einer Adduktorenverletzung zwei Wochen aussetzen, im zentralen Mittelfeld haben sich Laszlo Benes und Ludovit Reis etabliert.

Für den Hamburger SV ist beim kriselnden VfL Osnabrück ein Sieg Pflicht - zumal man sich in der Vorwoche eine peinliche 1:2-Niederlage bei einem anderen Aufsteiger, dem SV Elversberg leistete. “Vielleicht war der Tabellenführer gegen den Liga-Neuling einfach zu sicher gewesen, dort zu gewinnen”, unkte Vereinsikone Felix Magath im Nachgang. Trotz der überraschenden Pleite liegt man auf dem zweiten Tabellenplatz, punktgleich mit Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf.

Die Mission Aufstieg scheint nicht gefährdet zu sein.
Die Mission Aufstieg scheint nicht gefährdet zu sein.Flashscore

Schlusslicht musste heftige Klatsche verdauen

Osnabrück gelang 2023/24 erst ein einziger Punktgewinn, am 2. Spieltag beim SC Paderborn (1:1). Die letzten fünf Pflichtspiele wurden allesamt verloren - bis zuletzt immer mit nur einem Tor Differenz. Nach einer frühen Roten Karte für Abwehrspieler Niklas Wiemann (2 Spiele Sperre) brach man letzten Sonntag bei Hannover 96 aber völlig auseinander und kassierte eine 7:0-Klatsche.

Ein “harter Tag für uns alle” sei das gewesen, stellte Trainer Tobias Schweinsteiger fest: “Wir haben dem Gegner drei Tore mit individuellen Fehlern aufgelegt.” In der 2. Liga werde das eben “knallhart bestraft.” Rund 4.000 Osnabrück-Fans waren zum Niedersachsen-Duell mitgekommen und schwer enttäuscht wieder nach Hause gefahren. 

Schon nach einer 0:1-Niederlage gegen Elversberg am 5. Spieltag hatte sich Schweinsteiger ärgern müssen: “Grundsätzlich fehlt meiner Mannschaft die Konsequenz. Vor allem im letzten Drittel. Und die Mentalität, das Spiel auf unsere Seite zu drücken.”

Statistik des Grauens: Zuletzt kassierte Osnabrück fünf Niederlagen in Folge.
Statistik des Grauens: Zuletzt kassierte Osnabrück fünf Niederlagen in Folge.Flashscore

Einen Lichtblick gibt es für den Tabellenletzten jedoch: Mickael Cuisance. Der 24-jährige Mittelfeldspieler galt einst als höchst talentiert, stand bereits bei den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach und Bayern München unter Vertrag - wenngleich seine Karriere aufgrund zahlreicher Verletzungen bislang nicht so richtig in Fahrt kommen konnte.

Bis Saisonende wurde er vom italienischen Zweitligisten FC Venedig ausgeliehen. In Hannover wurde der Franzose eingewechselt - sein Pflichtspieldebüt für den VfL. Nach einer langwierigen Muskelverletzung hatte er bis zuletzt Trainingsrückstand. Seine individuelle Qualität wird Osnabrück am Freitag definitiv zugutekommen.

Zum Match-Center: Osnabrück vs. HSV