Endlich ist es soweit: Nach elf Jahren Wartezeit steht Borussia Dortmund vor dem neunten Meistertitel in der Vereinshistorie. Bayerns Niederlage am 33. Spieltag (1:3-Niederlage gegen RB Leipzig) hat den Schwarz-Gelben vergangenen Sonntag eine Steilvorlage geliefert.
Die nutzte der BVB souverän. Gegen tiefstehende Augsburger erspielte man sich zwar einige hochkarätige Chancen – doch es brauchte die innere Ruhe und Abschlussstärke von Sebastien Haller, um den Bann zu brechen. Mit einem Doppelpack zum 1:0 und 2:0 erlöste er die um den Titel bangenden Dortmund-Fans.
Sebastien Haller ist der klassische Mittelstürmer, welcher dem FC Bayern vielleicht fehlt. Nach seiner schweren Hodenkrebserkrankung und kräftezehrender Chemotherapie erzählt Haller nun das große Märchen dieser Bundesliga-Saison. In bislang 18 Einsätzen erzielte er 9 Tore. Zusätzlich kam er auf 5 Assists – ein Beweis für seine mannschaftsdienliche Spielweise.
200.000 Menschen wollen Borsigplatz stürmen
In Dortmund ist seit dem Sieg in Augsburg die Hölle los. Sämtliche Vorbereitungen wurden getroffen, die Stadt ist bereit für eine gigantische Meisterfeier mit 200.000 Menschen.
Sportdirektor Sebastian Kehl und Trainer Edin Terzic drückten aber auf die Euphoriebremse. Noch müsse man konzentriert bleiben. Ein Sieg am 34. Spieltag gegen Mainz 05 ist absolute Pflicht – ansonsten müssten die Feierlichkeiten spontan abgesagt werden.
Trainingsfrei gab es dieser Tage nicht. Edin Terzic erinnerte gleich nach dem Abpfiff in Augsburg seine Spieler daran, was ein Titel eigentlich bedeutet: "In sieben Tagen ist die Saison vorbei, dann können sich die Jungs wieder alles kaufen, was sie wollen – das nächste Auto, das nächste Haus, den nächsten Urlaub. Aber diesen Moment kann man nicht kaufen.”
Vor eigenem Publikum ist Dortmund in den vergangenen Wochen eine Macht. Am 3. Spieltag wurde das Heimspiel gegen Werder Bremen verloren (2:3). Seitdem gelangen dem BVB in 14 Ligaspielen im Signal Iduna Park 13 Siege. Neunmal erzielte man dabei mindestens drei eigene Treffer.
Dass das Unterfangen gegen die neuntplatzierten Mainzer misslingt, ist eher unwahrscheinlich. Die Mannschaft von Bo Svensson hat sich nach vier Niederlagen hintereinander aus dem Kampf ums europäische Geschäft verabschiedet.
Den letzten Sieg im Signal Iduna Park feierten die 05er vor fast drei Jahren. Am 32. Spieltag der Saison 2019/20 gewann Mainz das schwierige Auswärtsspiel mit 2:0.
Zum Match-Center: Dortmund vs. Mainz
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Teamnews: Fragezeichen Bellingham
Viel dreht sich bei Borussia Dortmund um die Frage, ob Jude Bellingham nach seiner Zwangspause gegen Augsburg am Samstag wieder zur Verfügung steht. Möglicherweise ist es für den Engländer das letzte Spiel im schwarz-gelben Trikot – es gibt konkrete Gerüchte, dass Bellingham im Sommer zu Real Madrid weiterzieht.
Am Samstag könnte sich der 19-Jährige bei seinem 133. Einsatz für den BVB mit dem Meistertitel verabschieden. Die letzten Signale waren jedenfalls positiv.
Mainz muss auf den gelbgesperrten Ludovic Ajorque verzichten. Zuletzt entsprachen die Leistungen des Franzosen nicht ganz dem Wunsch von Bo Svensson. Karim Onisiwo dürfte in der Sturmspitze gesetzt sein. Dahinter erwarten wir Jae-Sung Lee und Marcus Ingvarsten.
Kapitän Silvan Widmer und Alexander Hack werden den 05ern am Samstag auf jeden Fall nicht zur Verfügung stehen. Auf Kapitän und Stammtorhüter Robin Zentner kann der Mainz-Trainer allerdings wieder setzen. Zuletzt hütete Finn Dahmen den Kasten – das 25-jährige Eigengewächs wird die Rheinhessen im Sommer wohl Richtung Augsburg verlassen.
Voraussichtliche Aufstellungen:
Dortmund (4-1-4-1): Kobel – Wolf, Süle, Hummels, Ryerson – Malen, Bellingham, Brandt, Adeyemi – Haller
Mainz (3-4-2-1): Zentner – Hanche-Olsen, Bell, Fernandes – Da Costa, Barreiro, Kohr, Caci – Lee, Ingvartsen – Onisiwo
Flashscore-Prognose:
Ein letztes Fußballfest, bevor Marco Reus zum ersten Mal in seiner Karriere die deutsche Meisterschale in Händen hält. Die Gelbe Wand bekommt ein Spektakel zu sehen, Dortmund gewinnt 5:1.