Rot: Adler im Sturzflug
Eintracht Frankfurt steckt im Niemandsland fest. Obwohl man in einer finanziell komfortablen Situation steckt und sich der Verein nach dem Europa-League-Triumph vor zwei Jahren im Aufschwung befindet, ist die Saison 2023/24 aus Sicht aller SGE-Fans eine große Enttäuschung.
Rang sechs täuscht über die Probleme hinweg, unter denen Frankfurt bereits seit Monaten leidet. Eine für das Vereinsumfeld atypische Nüchternheit, eine emotionslose Spielweise und kaum Mut zum Risiko: Dass die SGE seit vier Bundesliga-Runden auf drei Punkte wartet, ist kein Zufall.
Trainer Dino Toppmöller ist offenbar nicht Herr der Lage, nach einer klaren 0:3-Niederlage beim VfB Stuttgart ärgerte sich der 43-Jährige zwar "maßlos" über den Auftritt seiner Mannschaft, bot jedoch keinerlei Alternative an, ließ sein Team stur ins offene Messer laufen. Ob die Trennung von Oliver Glasner im vergangenen Sommer die richtige Entscheidung war?
Selbst, wenn Frankfurt in den Europapokal stolpert, wird die Saison 2023/24 keinem Adler-Fan besonders gut in Erinnerung bleiben. Die nächste Trainerdiskussion kommt bestimmt.
Grün: Karnevalsstimmung in Mainz
Es ist eine beeindruckende Bilanz: Der 1. FSV Mainz 05 feierte drei Siege in den letzten vier Spielen. Offensive und Defensive funktionieren, seit der 1:8-Klatsche beim FC Bayern München Anfang März kassierten die Rheinhessen nur einen Gegentreffer. Am Samstag feierte man trotz Rückstand zur Halbzeitpause noch einen deutlichen 4:1-Heimerfolg gegen die TSG Hoffenheim.
Plötzlich wirkt der direkte Klassenerhalt absolut realistisch. Auf den VfL Bochum (Rang 15) hat Mainz nur noch einen Punkt Rückstand, das Restprogramm ist absolut machbar.
Die Mainzer Wiederbelebung grenzt an ein Wunder, die Saison 2023/24 war lange Zeit extrem turbulent. Im Herbst folgte nach jahrelanger Zusammenarbeit die Trennung von Bo Svensson. Ihm folgte Jan Siewert und nur wenige Wochen, nachdem dieser vom Interims- zum Cheftrainer befördert worden war, erfolgte die nächste Entlassung. Das Management entschied sich überraschenderweise für Bo Henriksen als neuen Coach - ein echter Glücksgriff!
Durch seine positive Emotionalität vermittelte er der Mannschaft neues Selbstbewusstsein. "Wir haben noch fünf Finals übrig. Es wird intensiv, dramatisch, verrückt. Wir brauchen noch Punkte", sagte der Däne am Samstag: "Aber wenn wir die Leistungen bringen, glaube ich dran."