Bundesliga Recap: Dortmunder Kampfansage – Hoffnung für die Hertha

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Bundesliga Recap: Dortmunder Kampfansage – Hoffnung für die Hertha
Die Spieler von Borussia Dortmund feiern einen klaren 6:0-Sieg über den VfL Wolfsburg
Die Spieler von Borussia Dortmund feiern einen klaren 6:0-Sieg über den VfL WolfsburgAFP
Der FC Bayern gab am 31. Spieltag der deutschen Bundesliga mit einem knappen, aber verdienten Sieg in Bremen die Richtung vor. Borussia Dortmund konterte am Folgetag bravourös und fertigte den VfL Wolfsburg ab. Somit bleibt der BVB den Bayern auf den Fersen und zufrieden dürfen wir feststellen: Der Titelkampf geht weiter. Schalke und der Hertha gelangen unterdessen Befreiungsschläge im sich weiter zuspitzenden Abstiegskampf. Was an diesem Bundesliga-Wochenende passiert ist? Einiges. Flashscore bringt euch im wöchentlichen Recap auf den aktuellsten Stand.

Werder Bremen vs. FC Bayern 1:2

Nach einem 2:1-Erfolg am Samstagabend sind die Bayern seit mittlerweile 31 Pflichtspielen gegen Werder Bremen ungeschlagen. Eine zweite Serie hat ebenfalls Bestand: in den letzten sieben Bundesliga-Begegnungen kassierte Werder immer genau zwei Gegentore.

Zwar wurde es in der Schlussphase noch einmal spannend, alles in allem darf man beim FCB aber von einem verdienten Auswärtsdreier sprechen. 

Trotz aufopferungsvoller Leistung musste Christian Groß die nächste Niederlage gegen den FC Bayern verkraften
Trotz aufopferungsvoller Leistung musste Christian Groß die nächste Niederlage gegen den FC Bayern verkraftenAFP

Wo noch Optimierungsbedarf besteht: Gegen tiefstehende Gegner fehlt dem Tabellenführer die Cleverness in der Entscheidungsfindung. Weiterhin entscheidet man sich tendenziell zu kurzen Pässen ohne Raumgewinn, anstatt ins Risiko zu gehen. Weshalb man auf offensichtliche Fehler des Gegners angewiesen ist, um zu Torchancen zu kommen. 

Symptomatisch: Beim 1:0 durch Serge Gnabry hatte die grün-weiße Abwehrreihe nicht nur den Torschützen, sondern auch Jamal Musiala aus den Augen verloren. Musiala traf den Ball nicht richtig, doch Gnabry war zur Stelle. Das 2:0 durch Leroy Sané allerdings war wunderbar heraus gespielt. Weil Sané Tempo aufnahm und ohne Rücksicht auf irgendwelche xG-Werte aus spitzem Winkel einfach mal aufs Tor schoss.

Schöner war nur der späte Anschlusstreffer durch Werders Niklas Schmidt. Kimmich attackierte ihn nur zögerlich, Schmidt begab sich per Haken in Abschlussposition – und setzte den Ball millimetergenau in den Winkel. Ein absolutes Traumtor, welches die Bayern in den Schlussminuten noch ein klein wenig zittern ließ. 

Man rettete die knappe Führung über die Zeit – und sendete das einzige richtige Signal in Richtung Dortmund. Davon ließen sich die schwarz-gelben Herausforderer aber nicht beeindrucken.

Borussia Dortmund vs. VfL Wolfsburg 6:0

Machtdemonstration gefällig? Wer wissen möchte, was man von einer Spitzenmannschaft erwarten darf, sehe sich ein Heimspiel von Borussia Dortmund an. Egal, was die Bayern vorgeben, der BVB findet darauf die richtige Antwort. Zumindest, solange man dafür nicht nach Stuttgart oder Bochum reisen muss.

Edin Terzic konnte am Sonntag ohne Vorbehalt zufrieden sein
Edin Terzic konnte am Sonntag ohne Vorbehalt zufrieden seinProfimedia

Am Sonntag wurde im Signal Iduna Park ein weiteres Fest gefeiert. Der zehnte Heimsieg in Folge. Spielwitz, Galligkeit, Kompromisslosigkeit: gegen naiv verteidigende Wolfsburger sollte das zu einem 6:0-Erfolg genügen. Ob aus der Distanz, per Kopf, nach sehenswerter Kombination – jeder einzelne Dortmunder Spielzug schien zu sitzen, ein klare Statement Richtung München zu setzen.

Der Übersichtlichkeit wegen, fokussieren wir uns auf die nackten Zahlen. Sie sind beeindruckend genug. Karim Adeyemi erzielte zwei Treffer und gab eine Torvorlage (und verschoss einen Elfmeter). Jude Bellingham traf doppelt. Sebastien Haller traf einmal und bereitete ein weiteres Tor vor. Donyell Malen traf einmal. Julian Brandt gab drei Assists.

Keine steile These: würde der BVB in der Fremde dieselbe Konsequenz an den Tag legen wie vor eigenem Publikum, stünde der deutsche Meister 2022/23 bereits fest. So bleibt man immerhin den Bayern dicht auf den Fersen. Weiterhin werden die Titelaspiranten nur durch einen Punkt voneinander getrennt.

Mainz 05 vs. Schalke 04 2:3

Das nächste königsblaue Wunder? Oder der nächste VAR-Skandal? Wie muss das Freitagabendspiel zwischen Mainz und Schalke final bewertet werden? Wir sind jedenfalls überzeugt, ein höchst unterhaltsames Spiel gesehen zu haben.

Der Reihe nach: Marius Bülter brachte Schalke in der 26. Minute in Führung. Die Hausherren brauchten lange, um ihr gewohntes Gesicht zu präsentieren. Ludovic Ajorque lieferte ausnahmsweise eine schlechte Partie ab, im Mittelfeld fand die Mannschaft von Bo Svensson selten den richtigen Zugriff. 

Nach einem Eckstoß und kluger Kopfballverlängerung von Hanche-Olsen glich man trotzdem kurz nach der Pause aus, Leandro Barreiro hieß der Torschütze. 1:1.

Erst jetzt nahm das Spiel richtig Fahrt auf. Nach Einwurf für Mainz gelang den Gästen ein schneller Ballgewinn, es folgte eine sehenswerte Kombination. Der mitgelaufene Tom Krauß wurde ideal von Kenan Karaman bedient, traf nach 60 Minuten präzise ins lange Eck. Zehn Minuten später verwertete Aaron Martin den bereits dritten Freistoß in dieser Saison. 2:2.

Die Schlussphase gehörte klar den Gelsenkirchenern. Sie bewiesen, unter Thomas Reis nicht nur Manndeckung, Kratzen und Beißen – sondern auch das Kicken neu erlernt zu haben. Zahlreiche Chancen spielte man sich heraus, scheiterte in der Regel aber am glänzend parierenden Robin Zentner.

Spät in der Nachspielzeit kam es zur entscheidenden Szene. Ein Gerangel zwischen Anthony Caci und Marius Bülter endete mit einer minutenlangen VAR-Kontrolle. Am Monitor sah sich Schiri Jöllenbeck das Geschehen selbst an – und entschloss sich, auf den Punkt zu zeigen.

Zum Ärger vieler Mainzer, die kein gravierendes Foul durch Caci gesehen haben wollen. Bülter war der Trubel egal, er verwandelte sicher zum 11. Saisontor. Und sorgte für den zweiten Schalker Last-Minute-Sieg innerhalb nur einer Woche.

Hertha BSC vs. VfB Stuttgart 2:1

Die Alte Dame lebt noch und sie hat einen schönen Traum. Dank einer aufopferungsvollen Leistung schaffte sie es, einen knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen und den VfB Stuttgart tief in den Abstiegskampf zu ziehen. Ist der Klassenerhalt noch möglich? Können die Tickets nach Hannover, Fürth und Bielefeld storniert werden? Das Restprogramm jedenfalls macht den Berlinern Hoffnung.

Nächstes Wochenende fährt man zum 1. FC Köln – welcher seit sechs Heimspielen auf einen Sieg wartet. Danach empfängt man den VfL Bochum, einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Nimmt man aus diesen zwei Partien sechs Punkte mit, könnte man am 34. Spieltag in Wolfsburg eine große Party feiern. So der Plan, der Wunsch, der Traum.

Der Hertha gelang am Samstag ein kleiner Befreiungsschlag
Der Hertha gelang am Samstag ein kleiner BefreiungsschlagProfimedia

Einfacher gesagt als getan. Wer sich das Spiel im Berliner Olympiastadion genauer angesehen hat, sah zwar eine enthusiastische, aber in keinster Weise starke Leistung. Beide Mannschaften verteilten eifrig Geschenke, die Hertha nahm diese nur häufiger an als die etwas zu höflichen Schwaben. Florian Niederlechner erzielte kurz vor der Halbzeitpause das entscheidende 2:1.

Pal Dardai jedenfalls gab sich unbeschwert und wollte sich nach dem Schlusspfiff nicht mit pseudointellektuellen Analysen aufhalten. Zielbewusst griff er nach dem fünften Heimsieg in dieser Bundesliga-Spielzeit zur Bierflasche. Einem neugierigen Journalisten konnte und wollte er keine Fragen nach möglichen Ausfällen mehr beantworten. Es sei ihm gegönnt. 

Borussia Mönchengladbach vs. VfL Bochum 2:0

Schöne Geschichte für Lars Stindl: Nur wenige Tage nachdem seine mit Saisonende stattfindende Rückkehr zum Heimatverein in Karlsruhe bekannt wurde, setzte er bei einem erlösenden Heimsieg über den VfL Bochum den Schlusspunkt. Als Joker erzielte er in der Nachspielzeit das 2:0.

Stindls anschließender Jubel verschaffte Fußballromantikern behagliches Herzrasen. Nach acht Jahren verabschiedet sich der Kapitän von den Fohlen und genoss am Samstag einmal noch das wunderbare Gefühl, vom gesamten Borussia-Park bejubelt zu werden. 

"Ich versuche, jeden Moment maximal zu genießen, auch wenn das eine oder andere nicht so ganz einfach ist. Diese Dinge zu erleben, dafür lohnt es sich immer, alles reinzuhauen. Das ist für mich der Tenor heute. Es ist ein wirklich schönes Gefühl, vor der Nordkurve noch mal ein Tor zu machen", so der 34-Jährige nach Spielende.

Die Borussia dominierte fast durchgehend das Geschehen und ging nach katastrophalem Bochumer Abwehrverhalten in der 35. Minute durch Jonas Hofmann in Führung. Danach verpasste es die Elf von Daniel Farke aber lange, nachzulegen. Teils, weil Manuel Riemann seine starke Form bestätigte. Teils, weil Ngoumou, Koné und Co. im Abschluss klar ersichtlich die Nerven verloren.

Die Gäste hatten nur eine echte Drangphase kurz nach der Pause. Diese resultierte in einer Doppelchance für Sturmspitze Philipp Hofmann. Alles in allem war der Heimsieg für die Fohlen jedoch verdient. Für die leidgeplagten Borussia-Fans ein Gefühl des Aufschwungs. Der VfL rutschte unterdessen in der Tabelle vorläufig auf den vorletzten Tabellenplatz ab.

FC Augsburg vs. Union Berlin 1:0

Urs Fischer hatte erfolgreich erkannt, dass der FC Augsburg mit hohen Bällen seine Probleme hat, weshalb er sich für Kopfballungeheuer Kevin Behrens in der Startelf entschied. Beinahe ging Fischers Idee voll auf.

Sowohl in der 18. Minute als auch der 22. Minute tauchte Behrens gefährlich im Strafraum auf. Zunächst scheiterte der Union-Stürmer an Tomas Koubek, dann traf er nur den Pfosten. Es waren die gefährlichsten Chancen in einer umkämpften, aber nicht besonders ansehnlichen ersten Hälfte – mit leichten Vorteilen für die Eisernen.

Viel Kampf zwischen Augsburg und Union, nur ein einziges Tor durch Dion Beljo (li. unten)
Viel Kampf zwischen Augsburg und Union, nur ein einziges Tor durch Dion Beljo (li. unten)AFP

Im zweiten Durchgang bekam Augsburg Behrens und damit Union besser unter Kontrolle. Zwar weiterhin weniger Ballbesitzphasen für die Fuggerstädter – aber mehr Geradlinigkeit und schließlich auch der entscheidende Treffer durch Dion Beljo (53.). Mit 34 Punkten darf der FCA endgültig mit dem Klassenerhalt planen.

TSG Hoffenheim vs. Eintracht Frankfurt 3:1

Oliver Glasner stellt Deutschland vor ein großes Rätsel. Jahrelang kannte man ihn in der Bundesrepublik ausschließlich als besonnenen, stets freundlich bleibenden Charakter. Ein Bild, dass er dank anhaltender sportlicher Erfolge ohne Mühe aufrechterhalten konnte. Mittlerweile bröckelt es gewaltig.

Wer Glasner schon vor seiner ersten Trainerstation in Deutschland beobachtet hat, weiß: Der Mann kann auch ein richtiger Sturkopf sein. Niemand, der leicht verbogen werden kann, sondern sich im Stillen eine Meinung bildet, um diese anschließend mit aller Vehemenz zu verteidigen.

Oliver Glasner verlor nicht erst nach der Niederlage in Sinsheim die Kontrolle
Oliver Glasner verlor nicht erst nach der Niederlage in Sinsheim die KontrolleProfimedia

Was war passiert? Zunächst sah er den nächsten blutleeren Auftritt seiner Mannschaft. Die Zuordnung in der Defensive war erneut katastrophal, man machte Hoffenheim das Toreschießen viel zu einfach. Schon zur Pause lag die TSG 3:0 in Führung. Die zweite Halbzeit – in welcher Mario Götze nach Ausschluss gegen Hoffenheim-Verteidiger Stanley N’Soki nur noch verkürzen konnte – beobachtete der SGE-Trainer Glasner bereits von der Tribüne aus.

Kurz vor der Halbzeit war Schiedsrichter Osmers in Djibril Sow gelaufen. Was aus einem unerklärlichen Grund Freistoß für Hoffenheim zur Folge hatte. Nach einigen strittigen Situationen, die größtenteils nicht zugunsten der Eintracht entschieden wurden, brachte diese Situation das Fass zum Überlaufen. 

Oliver Glasner schoss einen zweiten Ball aufs Spielfeld. "Ein stiller Protest", wie es der Österreicher nannte. Für Osmers jedenfalls ein aufs Spielfeld geworfener Gegenstand. Laut Regelbuch musste er das zwingend mit einer Roten Karte ahnden.

Bei der abschließenden Pressekonferenz deutete ein anwesender Journalist in ruhigem Ton an, dass die Mentalität auf dem Platz nicht hundertprozentig gepasst habe. Statt Roter Karte gab es nun einen Roten Kopf: Oliver Glasner setzte zu einer Wutrede an, schrie dabei phasenweise. Er habe das Gerede von fehlender Mentalität satt, der 39-jährige Makoto Hasebe habe teils Blut im Urin und stehe trotzdem Woche für Woche auf dem Platz.

Danach folgte eine öffentliche Entschuldigung von Glasner selbst, außerdem eine Rüge von Vorstandssprecher Axel Hellmann. Die Hasebe-Geschichte habe in der öffentlichen Diskussion nichts verloren. Viel Theater, viel Raum für Spekulationen. Glasner jedenfalls möchte seinen 2024 auslaufenden Vertrag erfüllen.

Wie dem auch sei, die TSG Hoffenheim hat sich mit 32 Punkten wohl endgültig ans rettende Ufer geschleppt und wird auch 2023/24 die Bundesliga beehren.

Bayer Leverkusen vs. 1. FC Köln 1:2

"Derbysiege schmecken immer super", erklärte Davie Selke, welcher zum ersten Mal seit April 2018 einen Doppelpack in der deutschen Bundesliga erzielt hatte. Damals noch für die Hertha, kurioserweise gegen jenen Verein, dessen Wappen er am Freitag ausgiebig geküsst hat: den 1. FC Köln.

Ausgerechnet Selke stieg zum Derbyhelden auf. Der Mann, der in seiner frühen Jugend als großes Stürmertalent gefeiert, einige Jahre später als Chancentod und Anti-Fußballer diffamiert wurde. Der Flankengott leistete die Vorarbeit, einmal in Form von Florian Kainz, einmal in Form von Jan Thielmann. 

"Dafür wurde ich geholt", erklärte Davie Selke – welcher nach dem 2:1-Sieg in Leverkusen so gut gelaunt war, dass es selbst vehemente Kritiker zu etwas Mitgefühl bewogen haben musste.

Für Bayer endete eine beeindruckende Serie. 14 Pflichtspiele blieb man ungeschlagen. Der Freitagabend gehörte den Geißböcken. Daran sollte auch ein wunderschönes Kontertor durch Amine Adli nichts ändern.

SC Freiburg vs. RB Leipzig 0:1

Keine erneute Gala, aber schon nach gut zwanzig Minuten ein prall gefüllter Chancenzettel: RB Leipzig hat nun einmal riesige qualitative Vorteile gegenüber dem SC Freiburg und ließ folgerichtig auf das 5:1 im DFB Pokal einen knappen, aber verdienten 1:0-Erfolg.

Christian Streich hatte aus der Blamage am Dienstag seine Lehren gezogen. Er stellte um auf Viererkette und gab dem 21-jährigen Noah Weißhaupt Gelegenheit, sich in der Startelf zu beweisen.

Das Mittel der Wahl – also lange Zuspiele auf Gregoritsch und die Hoffnung, die zweiten Bälle aufzusammeln – wollte aber erneut nicht fruchten. Simakan, Orban und Klostermann antizipierten besser, fingen viele Bälle frühzeitig ab, erstickten fast sämtliche Breisgauer Angriffsbemühungen im Keim.

Leipzig-Trainer Rose scheint das passende Rezept gegen Freiburg gefunden zu haben
Leipzig-Trainer Rose scheint das passende Rezept gegen Freiburg gefunden zu habenAFP

Wenn beim Sport-Club offensiv etwas funktionierte, dann dank der frechen Ideen von Weißhaupt. Leipzig betrieb emsig Chancenwucher, Timo Werner etwa ließ drei vielversprechende Chancen liegen. 

Erst Kevin Kampl sorgte nach 73 Minuten für die Entscheidung. Nach unbeabsichtigtem Doppelpass mit Manuel Gulde lupfte er die Kugel geschickt über den sonst fehlerlosen Mark Flekken. Nils Petersen verpasste es, in der Nachspielzeit den Ausgleich zu besorgen.

Weil auch Union Berlin in Augsburg patzte, schoben sich die Roten Bullen somit drei Spieltage vor Schluss auf den dritten Tabellenplatz.

Spieler der Woche: Karim Adeyemi (Dortmund)

Daran ändert kein vergebener Strafstoß etwas, Karim Adeyemi überforderte eine desolate Wolfsburger Hintermannschaft nahezu ununterbrochen. Beim 1:0 bewies er abermals seine unfassbare Sprungkraft. Trotz einer durchschnittlichen Körpergröße von 1,80 Metern entwickelte sich Adeyemi zu einem herausragenden Kopfballspieler.

Erster Bundesliga-Doppelpack für Karim Adeyemi
Erster Bundesliga-Doppelpack für Karim AdeyemiProfimedia

Beim 2:0 spielte er genau im richtigen Moment auf Haller ab. Beim 5:0 tauschten er und sein Sturmpartner die Rollen. Zum ersten Mal traf Karim Adeyemi in seiner Bundesliga-Karriere zweifach. Hinzu kommen fünf vorbereitende Aktionen, die unmittelbar für Torgefahr sorgten.

Im Winter war er noch als Flop abgestempelt worden. Mittlerweile hat der 21-Jährige seine Ablösesumme von rund 30 Millionen Euro mehrfach gerechtfertigt.

Tor der Woche: Niklas Schmidt (Bremen)

Über den dritten Saisontreffer von Niklas Schmidt wird man noch lange sprechen. Spätestens bei der Wahl zum Tor des Jahres wird seine Aufnahme aus dem Archiv gehoben und wie ein Kunstwerk herumgereicht werden, um die Fans in Deutschland reihenweise ins Staunen zu versetzen.

Aus gut 25 Metern, perfekt in den Winkel und das gegen die Bayern – die Suche nach dem Tor der Woche war diesmal schnell beendet. 

Trainer der Woche: Pal Dardai (Hertha)

Er ist kein Zauberer, sondern bloß ein Mensch. Niemand weiß das besser als Pal Dardai selbst. Seine taktischen Mittel sind begrenzt, doch seine Herangehensweise ist pragmatisch und seine Ansprache kommt bei den Spielern an. Zumal bei der, bei seiner Hertha.

Ohne viel Glanz, aber mit viel Disziplin und Kampfgeist sorgten Dardai und sein Team für den ersten BSC-Sieg seit Februar. Und hielt die kleine Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben. Wer diese Leistung mit jener vor drei Wochen auf Schalke vergleicht, muss erkennen, dass die Arbeit von Dardai erste Früchte trägt.