Bundesliga Vorschau: Kanes Debüt und Tuchels Zorn - Stolpert Bayern zum Auftakt?

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Bundesliga Vorschau: Kanes Debüt und Tuchels Zorn - Stolpert Bayern zum Auftakt?
Werder Bremen empfängt am Freitag Bayern München.
Werder Bremen empfängt am Freitag Bayern München.Profimedia
Werder Bremen hat das zweifelhafte Vergnügen, die Bundesliga 2023/24 am Freitagabend (20:30 Uhr/Sat.1 und DAZN) gegen den Titelverteidiger Bayern München im Duell der erfahrensten Bundesliga-Teams zu eröffnen. Zusätzliche Brisanz bietet zum einen das frühe Pokal-Aus auf Bremer Seite. Auch die Bayern sind beim wahrscheinlichen Startelf-Debüt von Star-Neuzugang Harry Kane nach der Pleite im Supercup gegen Leipzig auf Wiedergutmachung aus. Mit der Flashscore Vorschau und unserem Experten-Tipp seid ihr bestens für den Saisonstart gewappnet.

Während die Bremer 1.968 Bundesligaspiele in ihrer Geschichte absolviert haben, stand der Rekordmeister sogar 1.976 Mal auf dem Platz. Zum Saisonauftakt fuhren die Bremer ihren guten Vorsätze direkt gegen die Wand. Am vergangenen Wochenende im DFB-Pokal scheiterte man peinlicherweise mit 2:3 an Drittligist Viktoria Köln.

Zum Match-Center: Werder Bremen vs. Bayern München

Werder Bremen will kein "Kaninchen" sein

Doch nicht nur deshalb wird Bremen den Bundesliga-Start als krasser Außenseiter angehen: Als die Gastgeber ihr erstes Ligaspiel zum letzten Mal gewannen, schrieben wir die Saison 2013/14. Zugleich das letzte Mal, dass Werder das erste Heimspiel mit drei Punkten im Gepäck beendete. Bremen geht nun in die traditionell schwierige zweite Saison nach dem Aufstieg und hofft, dass der Sensations-Neuzugang Naby Keita aus Liverpool dabei helfen kann, den 13. Platz der Vorsaison zu toppen.

Als "die größtmögliche Aufgabe" hatte Coach Ole Werner die Partie gegen Bayern angekündigt: "Aber wir freuen uns darauf. Wir dürfen vor allem nicht verteidigen und dabei reagieren wie ein Kaninchen auf die Schlange."

Im direkten Vergleich sieht es aus Werder-Sicht nicht besonders gut aus: Der letzte Triumph über den FCB liegt fast 15 Jahre zurück, die vergangenen 14 Duelle vor eigenem Publikum gingen allesamt verloren. 

Bayern München: Sieg oder Chaos

Bayern München wurde auf der anderen Seite nach einer chaotischen Saison zum elften Mal in Folge Meister, wobei der Erfolg vorrangig auf das Versagen von Borussia Dortmund am 34. Spieltag gegen Mainz (2:2-Unentschieden) zurückzuführen ist.

Die Münchener Sommerpause stand ganz im Zeichen des Harry-Kane-Transfers. Der mit 100 Millionen Euro teuerste Transfer der Bundesliga-Geschichte wird nach der 0:3-Niederlage der Bayern im Supercup gegen Leipzig möglicherweise hinterfragt haben, ob es tatsächlich eine gute Idee war, seinen Legendenstatus bei Tottenham gegen eine bayrische Lederhose einzutauschen.

Bayern-Coach Tuchel ist dennoch begeistert vom Neuzugang und will Kane zum Fix-Punkt im Spiel des Rekordmeisters machen. Nach der Niederlage im Supercup hatte der Erfolgscoach den Rest des Teams öffentlich an den Pranger gestellt, was bei Schlüsselspielern wie Joshua Kimmich und Leon Goretzka nicht besonders gut angekommen sein dürfte.

"Es hat weh getan, es war eine bittere Niederlage. Aber wie so oft im Sport geht es dann darum, Maßnahmen zu finden, um es besser zu machen und eine Reaktion zu zeigen. Und da sind wir dran. Wir haben den einen Schlüssel noch nicht gefunden, um das Schloss endgültig zu knacken. Aber an unserem Schlüsselbund sind noch ein paar Schlüssel, die wir ausprobieren werden", sagte Tuchel auf der Pressekonferenz am Donnerstag.

Neutrale Zuschauer mögen die angespannte Situation an der Säbener Straße amüsant finden. Und auch Köln-Coach Steffen Baumgart glaubt daran, dass die Bundesliga 2023/24 das nächste spannende Titelrennen erlebt.

Die Bayern haben zuletzt 2011/12 im ersten Saisonspiel eine Niederlage hinnehmen müssen. Während ihrer Rekordserie von elf Meisterschaften in Folge hat man also kein einziges Auftaktspiel verloren (8 Siege, 2 Remis).

Teamnews: Harry Kane vor Startelf-Debüt

Bei den Bayern wird Neuzugang Harry Kane erstmals von Beginn an spielen, wie Tuchel auf der abschließenden Pressekonferenz bestätigte. Thomas Müller und Eric Maxim Choupo Moting kehren in den Kader zurück. Ein Startelf-Einsatz würde wohl nur für Müller infrage kommen. Bei beiden Spielern möchte Tuchel noch die finalen Trainingseinheiten abwarten.

Fraglich sind zudem Bouna Sarr, Noussair Mazraoui und Serge Gnabry. Manuel Neuer (Aufbautraining) und Raphael Guerreiro (Muskelbündelriss in der Wade) sind noch kein Thema.

Bremen fehlen Dikeni Salifou krankheitsbedingt und Nick Woltemade mit Rückenproblemen. Star-Neuzugang Naby verpasst den Saisonstart aufgrund eines Muskelbündelrisses im Adduktorenbereich, auch Felix Agu fehlt weiterhin mit Patellasehnenproblemen.

Mitchel Weiser auf dem rechten Flügel und Marco Friedl in der Dreierkette sind laut Werner hingegen Kandidaten für die Startelf.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Werder Bremen (5-3-2): Pavlenka - Pieper, Stark, Friedl, Jung, Weiser - Lynen, Bittencourt, Stage - Ducksch, Füllkrug

Bayern München (4-3-3): Ulreich - Pavard, De Ligt, Kim, Davies - Kimmich, Goretzka, Musiala - Müller, Coman, Kane

Flashscore Experten-Tipp: Bayern holt die Punkte - aber nicht mehr

Beide Teams haben vor dem Saisonstart unter Beweis gestellt, dass sie sich noch weit entfernt von ihrer Topform sind. Vor allem Werder muss sich erst einspielen. Das Ausscheiden bei Viktoria Köln hat Schwächen in der Offensive offenbart und vor allem auch Probleme in der Defensive - speziell über die Flügel.

Dort wird der FC Bayern seine Räume bekommen. Die erste Aufgabe der Bremer Abwehrkette wird es sein, Neuzugang Harry Kane aus dem Spiel zu nehmen. Sollte die Zange mit Kane und den Flügelspielern - sei es Gnabry, Sané, Müller oder Coman - funktionieren, wird die Abwehr der Hausherren ins Schwimmen geraten.

Allerdings haben sich die Bayern gegen Leipzig im Angriff sehr schwergetan. Man kann davon ausgehen, dass Tuchels Team (noch) nicht das volle Potenzial ausschöpft. 

Was zu erwarten ist: Viel Ballbesitz der Bayern, viele Pässe auf den Flügel - doch mit viel Sand im Getriebe und ohne die nötige Spritzigkeit. Letztlich wird die individuelle Überlegenheit der Bayern in der 2. Halbzeit überwiegen. Bayern quält sich - Kane-Treffer inklusive - zu einem 2:0.

Heik Kölsch, Senior Editor
Heik Kölsch, Senior EditorFlashscore