Union Berlin: Wichtiger Schritt im CL-Rennen möglich
Nachdem man zuletzt nach engagierter Leistung doch verdient gegen Borussia Dortmund verloren hat, will Union Berlin die Punkte 52 bis 54 einfahren und sich wieder an den letzten Gegner heranrobben. Mit 51 Zählern steht Union vor dem Spiel gegen den VfL Bochum auf Platz vier, Leipzig zog durch den Sieg gegen Augsburg vorbei. Mit einem eigenen Sieg würde Union wieder auf Platz drei klettern können und hätte nur noch drei Punkte Rückstand auf den BVB.
Der volle Fokus liegt bei den Eisernen nun auch ausschießlich auf der Bundesliga, nachdem man im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt und in der Europa-League gegen Union Saint-Gilloise ausgeschieden ist. Vor der Niederlage gegen den BVB klappte es in der Liga für das Team von Urs Fischer auch sehr ordentlich: Vier ungeschlagene Partien standen immerhin zu Buche. Gänzlich ungeschlagen sind die Unioner in dieser Saison in ihrem eigenen Stadion, der Alten Försterei. Und das, obwohl bereits Bayern, Dortmund und Leipzig zu Gast waren. Neun Siege und vier Remis aus 13 Heimspielen stehen auf der Habenseite, im Idealfall soll der zehnte Heimerfolg der Saison eingefahren werden. Saisonübergreifend 19 Spiele ist es keiner Gastmannschaft nicht mehr gelungen drei Punkte bei den Eisernen zu entführen. Einer der sehr gerne zu Hause spielt, ist Kevin Behrens. Bei den letzten beiden Heimsiegen steuerte er je ein Tor bei, sechs seiner acht letzten Treffer erzielte er an der Alten Försterei. Gegen den BVB traf er ausnahmsweise auch mal auswärts.
Gegen die Bochumer ist das eigene Stadion sowieso ein gutes Pflaster: Die letzten sechs Spiele an der Alten Försterei gingen allesamt an die Eisernen. Dennoch sieht Urs Fischer ein schwieriges Spiel gegen giftige Bochumer auf die Unioner zukommen: "Ich erwarte einen Gegner, der von Beginn an Schärfe ins Spiel bringen wird. Es wird nicht einfach. Es gilt, unsere Reaktion in Dortmund zu bestätigen." Dass Union Bochum nicht unterschätzen sollte, bewies das Hinspiel. Bochum siegte mit 2:1 und landete damit eine Überraschung.
VfL Bochum: Befreiungsschlag oder Abstiegsstrudel?
Für den VfL Bochum geht es gegen Union darum, möglichst etwas Zählbares mitzunehmen. Die Konkurrenz aus Stuttgart, Schalke und Hoffenheim punkteten teils überraschend und so steht der VfL unter Zugzwang. Zwei Punkte Puffer haben die auf dem 15. Rang stehenden Bochumer auf den Relegationsplatz. Immerhin vier Punkte Vorsprung sind es bis zum Tabellenende, vor dem Spieltag waren es noch fünf. Trainer Thomas Letsch weiß die Situation genau einzuordnen. Das Bochumer Problem: die Offensive. 30 Saisontore stehen beim VfL zu Buche, nur Schalke hat seltener getroffen. Zuletzt gelang der Mannschaft von der Castroper Straße durch Philipp Hofmann zumindest mal wieder ein Treffer aus dem Spiel. Die fünf vorangegangenen Treffer waren alle nach Standardituationen gefallen. Letztendlich intersssiert esThomas Letsch jedoch nur wenig, wie die Tore zustande kommen: "Wir stecken im Abstiegskampf. Ob wir ein Tor des Jahres erzielen oder das albernste Tor der ganzen Welt erzielen, ist mir völlig egal. Wir brauchen am Schluss die Punkte und am besten holen wir gleich in Berlin einen oder noch besser drei."
Zuletzt deutete die Formkurve in fremden Stadien zumindest steil nach oben. Vier der insgesamt sieben Auswärtspunkte haben die Bochumer in den letzten beiden Partien auf des Gegners Platz eingefahren. Mit dem 2:0-Sieg in Köln starteten die Bochumer sogar eine kleine Serie an ungeschlagenen Partien. Es folgte ein Heimsieg gegen RB Leipzig und ein Unentschieden in Frankfurt. Im Abstiegsgipfel gegen Stuttgart hätte man dann einen wahren Befreieungsschlag landen können, doch der VfB hatte in einem ausgeglichenen Spiel am Ende das besser Ende auf der eigenen Seite. So sind es nach dem Remis des VfB gegen Dormund eben nur noch zwei Zähler Vorsprung und nicht wie erträumt im Idealfall sogar neun.
Also soll jetzt Union weitere Punkte liefern. Letsch erwartet dabei ein kompliziertes Spiel mit mehr Spielanteilen für Eisernen. "Ich glaube nicht, dass sie sich im eigenen Stadion zurückziehen und sich sagen: Wir lassen Bochum mal spielen, die mögen keinen Ballbesitz. Das entspricht nicht ihrem Naturell. Sie spielen zuhause und haben eine super Heimbilanz!" Dennoch spiele Union einen baugleichen Stil wie seine eigene Mannschaft: "Sie spielen lange Bälle, es gibt viele Zweikämpfe in der Luft." Was Letsch damit schon andeutet: Wer feine Fußballkost sehen möchte, ist bei dieser Partie definitiv falsch aufgehoben
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Einer, der auch eher für Arbeit und Einsatz den Fußballkunst steht, ist Bochums Anführer Anthony Losilla. Der Franzose fehlt dem Team aus dem Ruhrpott allerdings gelbgesperrt, ein herber Verlust für den VfL. Letsch wird sich etwas einfallen lassen müssen, um seinen Kapitän adäquat zu ersetzen. Optionen sind der offensivere Philipp Förster oder Erhan Masovic, der aus der Innenverteidigung auf die Sechs rutschen könnte.
Team News: Bochum mit einigen Fragezeichen
Union Berlin kann für das Spiel gegen den VfL fast komplett aus dem Vollen schöpfen. Zuletzt hatten noch Fragezeichen hinter Ersatztorhüter Lennart Grill (Infekt) und Jerome Roussillon (muskuläre Probleme) gestanden. Beide absolvierten jedoch das Training am Freitag und sind einsatzbereit für Bochum. Fehlen wird weiter Andras Schäfer, der weiter an einer Fußverletzung laboriert.
Bei Bochum gestaltet sich die Personalsituation deutlich angespannter. Neben dem gesperrten Losilla fallen in Stafylidis (Muskelverletzung) und Christian Gamboa (Knieverletzung) weitere Akteure mit Startelfpotential aus. Auch Michael Esser ist aufgrund von Magenproblemen fraglich, ebenso wie Dominique Heintz und Philipp Hofmann. Immerhin gibt es Rückkehrer für Thomas Letsch. Simon Zoller und Gerrit Holtmann "sind beide auf einem guten Weg. Ich bin froh, dass sie nun wieder bei 100 Prozent sind, das bringt uns weitere Alternativen für die Startelf."
So könnten sie spielen:
Union Berlin: Rönnow - Juranovic, Doekhi, Knoche, Leite, Trimmel - Khedira, Laidouni, Haberer - Becker, Behrens
VfL Bochum: Riemann - Heintz, Ordets, Schlotterbeck, Soares - Masovic, Osterhage, Förster - Antwi-Adjei, Hofmann, Zoller
Flashscore-Prognose:
Union wird auch sein 14. Heimspiel an der Alten Försterei in dieser Saison ungeschlagen bleiben und gar ihren zehnten Heimsieg einfahren. Gegen offensiv zu harmlose Bochumer gewinnt Union mit 2:0 und schnappt Leipzig wieder den dritten Platz weg. Bochum wird gegen andere Gegner punkten müssen, um den Klassenerhalt zu sichern.