Borussia Mönchengladbachs Absturz auf Tabellenplatz 18 kommt alles andere als überraschend. Der Negativtrend hält schon jahrelang an, Träume von großen Europapokalnächten sind längst verflogen, mehr denn je droht der dritte Abstieg der Vereinsgeschichte. Es geht ums blanke Überleben - dessen sollten sich spätestens nach dem desolaten 4:6 gegen eine haushoch überlegene Eintracht Frankfurt alle im Borussia-Park bewusst sein.
Eugen Polanski kann dafür wahrlich nicht viel, das verstehen auch die Fans, die den Trainer mit lauten Sprechchören feierten. In der Bringschuld steht dagegen die Spitze um Sport-Geschäftsführer Roland Virkus, die genau überlegen muss, wie die nächsten Schritte aussehen werden. Ein weiterer Fehler könnte - und würde - wohl bei den Anhängern endgültig das Fass zum Überlaufen bringen.
Ob Virkus und Co. in den kommenden Wochen die richtigen Entscheidungen treffen werden, darf angesichts der jüngsten Vergangenheit stark angezweifelt werden. Die Trennung von Gerardo Seoane hätte schon allerspätestens in der Sommerpause vollzogen werden müssen. Die dadurch verlorene Zeit in der Zusammenarbeit von Trainer und Mannschaft könnte jetzt dramatische Konsequenzen mit sich bringen.
Tim Kleindienst oder Franck Honorat: Ausfälle sind keine Ausrede
Ja, mit Spielern wie Tim Kleindienst und Franck Honorat fehlen derzeit Stammkräfte, die der Borussia in dieser Phase helfen würden. Doch die Ausfälle dürfen die vielen schlechten Auftritte nicht kaschieren.
Klubs wie die Eintracht sind längst enteilt, Gegner auf Augenhöhe sind nun, bei allem Respekt, Mannschaften wie der 1. FC Heidenheim und der FC Augsburg. Borussia Mönchengladbach ist in einer neuen Realität angekommen.