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Luxemburgs Ausnahmekönner Danel Sinani – und das ewige Spiel mit der Geduld

Sinani steht seit 2023 beim FC St. Pauli unter Vertrag
Sinani steht seit 2023 beim FC St. Pauli unter VertragČTK / imago sportfotodienst / Henning Rohlfs

Danel Sinani ist einer der Schlüsselspieler von Luxemburg. Der Pauli-Profi versteht es, sich durchzubeißen.

Seine Eltern, sagte Danel Sinani, hätten ihm eine wichtige Tugend beigebracht: "Geduld". Und die war zuletzt wieder verstärkt gefragt beim Profi des Bundesligisten FC St. Pauli.

Der Nationalspieler von Luxemburg verpasste das WM-Qualifikationsspiel im Oktober in Sinsheim gegen seine Wahlheimat (0:4) gelbgesperrt, umso mehr brennt er jetzt auf die "Revanche" am Freitag (20:45 Uhr/RTL).

"Man freut sich auf jedes Spiel, das man mit der Nationalmannschaft spielt", sagte Sinani der Bild und betonte: "Es ist eine Ehre, dort spielen zu können. Das kann nicht jeder."

Match-Center: Luxemburg vs. Deutschland

Geboren in Serbien

Erst recht nicht gegen das Land, in dem er wohnt. Doch bis dahin – bis zum Wechsel nach Hamburg und jetzt zum großen Duell mit der DFB-Elf – war es ein weiter Weg für Sinani. Es war viel Geduld gefragt.

Schon als kleiner Kicker musste sich Sinani (28) durchbeißen. Geboren in Belgrad kam er erst als Fünfjähriger nach Luxemburg. "Ich kannte die Sprache nicht. Das hat ein bisschen Zeit gebraucht", sagte er. Heute sei es "ein sehr großes Plus", dass er verschiedene Sprachen spricht. Das kam ihm auch zugute, als er mit 23 aus Luxemburg nach Norwich wechselte.

Doch auch dort brauchte er wieder vor allem eines: Geduld. "Der Anfang war sehr schwer für mich. Auf einmal war ich Profi und saß erst mal zwei, drei Monate auf der Bank. Ich bin damit überhaupt nicht klargekommen."

Mentor Blessin

Eine Leihe zum SK Beveren in Belgien half. Dort fiel er auch Alexander Blessin auf, der damals den KV Ostende trainierte – und unter dem Sinani, ebenfalls erst nach Startschwierigkeiten, später bei St. Pauli den Durchbruch schaffte.

Nach einem starken Saisonstart (mit einem überragenden Sinani) kriselt der Kiezklub allerdings. Auch, weil sein Zehner "in ein Loch gefallen" ist, wie Blessin über Sinani sagte. Das Spiel gegen Deutschland ist eine willkommene Ablenkung.

Schon in der schwierigen Phase bei Norwich war Luxemburg für Sinani der Rettungsanker. In einer Länderspielpause, erzählte der 71-malige Nationalspieler (15 Tore), "habe ich mir gesagt: Vergiss das jetzt, arbeite, sei fit für die Nationalmannschaft. Da hat es auf einmal Klick gemacht."