Steht der FC Bayern auf dem Feld, sind sie in der Bundesliga meist der klare Favorit. Mit 32 Titeln unter ihrem Namen ist diese Rolle auch nicht aus dem Leeren gegriffen. Allerdings tat man sich in der Vergangenheit gegen RB Leipzig immer etwas schwerer: Die Duelle der vergangenen Saison konnte man beide nicht gewinnen (1U, 1N) und auch der Supercup Mitte August ging klar mit 0:3 verloren. Bayern Trainer Thomas Tuchel dazu: "Das ist etwas, was uns überhaupt nicht gefällt." Der 50-Jährige ist dennoch positiv gestimmt: "Der Zeitpunkt ist gekommen, um da den Spieß umzudrehen."
Für beide Mannschaften hätte der Start in die Saison nur kaum besser laufen können. Die Roten Bullen verpatzten zwar den Ligaauftakt gegen Bayer Leverkusen mit 2:3, gewannen ansonsten jedoch alle Pflichtspiele in dieser Saison - darunter auch das erste Champions League-Gruppenspiel gegen die Young Boys Bern - und stehen damit auf Rang 4 in der Bundesliga. Die Bayern stehen sogar noch einen Punkt besser da und ließen beim 2:2 gegen die Werkself nur zwei Punkte liegen. Wenig überraschend steht man damit an der Spitze der Bundesliga, auch wenn man lediglich aufgrund des Torverhältnisses vor Bayer steht.
Leipzigs Transfers funktionieren
Vor der Saison musste RB Leipzig einige Abgänge verkraften. Mit Josko Gvardiol, Dominik Szoboszlai und Christopher Nkunku verlor man drei Stammspieler der Vorsaison an die Premier League - schmerzhafte Verluste, wenn man bedenkt, dass alleine Szoboszlai und Nkunku für wettbewerbsübergreifend 55 Scorer zuständig waren. Und auch der Abgang von Gvardiol schmerzt den Leipzigern, so war der kroatische Innenverteidiger in einem talentierten Kader stets als gesetzt zu betrachten.
220 Millionen Euro bekam man für die drei Transfers alleine, gut 240 Millionen sind es, wenn man alle weiteren Abgänge mitrechnet. Reinvestiert hat man davon zwar bei weitem nicht alles, jedoch auf typische Leipzig-Art: Man verpflichtete keine gestandenen Profis, sondern junge Talente, die in Sachsen den nächsten Schritt machen können. Und diese Philosophie funktioniert: Xavi Simons ist das wohl offensichtlichste Beispiel, wechselte im Sommer von PSV Eindhoven zurück zu Paris Saint-Germain und wurde von dort direkt zu RB weiterverliehen.
Und da funktioniert er, schoss in fünf Ligaspielen drei Tore und bereitete vier weitere vor. „Xavi ist ein unfassbar wichtiger Faktor für uns in allen Bereichen", sagte Trainer Marco Rose über den niederländischen Rechtsaußen. Weitere Neuverpflichtungen in Person von Lois Openda, Castello Lukeba und Benjamin Sesko zeigten bisher ebenfalls ihr Können und sind fester Bestandteil des Kaders geworden
Wehmut in der Leipziger Fanbase besorgte jedoch die News des Freitagabends - Max Eberl wurde mit sofortiger Wirkung freigestellt - Zur News auf Flashscore.
Bayerns Hoffnung liegt auf Kane
Nachdem man zu Beginn der Vorsaison Robert Lewandowski an den FC Barcelona verlor, verpasste man es, einen adäquaten Ersatz zu verpflichten. Die Münchener holten Sadio Mane, von vielen anfangs als Königstransfer bezeichnet, konnte dieser jedoch nie an seine Leistungen im Liverpool-Trikot anknüpfen und wurde schließlich in diesem Sommer an Al-Nassr verkauft. Als junges Talent holte man sich außerdem Mathys Tel, der jedoch langsam an die Mannschaft herangeführt werden sollte und dementsprechend noch keinen Einfluss nehmen konnte.
In diesem Sommer wollte man diese Baustelle dann endlich angehen und schaffte dies auch: Harry Kane, Rekordtorschütze Englands und zweitbester Torschütze der Premier League-Geschichte, kam für 100 Millionen Euro von Tottenham Hotspur an die Säbener Straße. Sein Einfluss war direkt zu sehen: Zwar blieb er bei seinem Bayern-Debüt im Supercup gegen Leipzig noch torlos, schoss im Münchner Trikot aber mittlerweile acht Tore in sieben Spielen und legte vier weitere Tore auf.
Voraussichtliche Aufstellungen
Leipzig muss weiterhin auf Dani Olmo verzichten, der nach wie vor mit seiner Knieverletzung aus dem Länderspiel gegen Georgien fehlt. Auch die beiden Verteidiger Willi Orban und El Chadaille Bitshiabu fehlen weiter verletzt. Neu auf der Liste der verletzten Leipziger ist Timo Werner. Der deutsche Stürmer klagt über anhaltende Rückenschmerzen und kann daraufhin nicht gegen die Bayern auflaufen. Bei den Gästen aus München sieht die Personallage etwas entspannter aus: Thomas Müller, Min-Jae Kim und Dayot Upamecano stehen nach ihrem Ausfall gegen Preußen Münster wohl alle vor ihrer Rückkehr in den Bayern-Kader.
"Wenn alles so bleibt, können alle drei mit in den Kader", stellte Tuchel auf der Pressekonferenz vor dem Spiel fest. Neben Manuel Neuer, der diese Woche wieder Teile des Mannschaftstrainings absolvieren konnte, fehlen außerdem Matthijs de Ligt und Serge Gnabry, der sich im Pokal den Arm brach.
RB Leipzig (4-4-2): Blaswich - Henrichs, Simakan, Lukeba, Raum - Simons, Schlager, Kampl, Forsberg - Openda, Sesko
FC Bayern München (4-2-3-1): Ulreich - Mazraoui, Upamecano, Kim, Davies - Kimmich, Goretzka - Sane, Musiala, Coman - Kane
Flashscore-Prognose: Die Feinheiten werden das Spiel entscheiden
Bei einem Duell zwischen RB Leipzig und dem FC Bayern München gibt es keinen klaren Favoriten. Auf der einen Seite stehen Leipziger, die mit vielen jungen Spielern bisher eine überragende Saison spielen und besonders mit Xavi Simons einen Spieler haben, der ein Spiel jederzeit entscheiden kann. Schaut man sich jedoch das Spiel gegen Wehen Wiesbaden an, sieht man die Problematik bei einem jungen Kadern: Schnell können sich Fehler einschleichen, besonders wenn man es mit der Nervosität zu tun bekommt.
Auf der anderen Seite steht eine Bayern-Mannschaft, die unter Tuchel nun endlich zu funktionieren scheint. Problematisch könnten sich nur die Verletzungen im Kader erweisen. Zwar sind Upamecano und Kim wieder fit genug um im Kader zu stehen, allerdings bleibt die Frage, ob sie 90 Minuten durchhalten können. Sollte dies nicht der Fall sein, müsste man wieder auf die Aushilfsverteidiger Mazraoui und Goretzka zurückgreifen - ein Experiment, was gegen Leipzig riskant werden könnte.
Am Ende sind es Nuancen, die hier zwischen Sieg und Niederlage bestimmen werden, wobei beide Mannschaften Argumente haben, um das Spiel auf ihre Seite zu ziehen. Wie so häufig kann in einem engen Spiel das erste Tor richtungsweisend werden.
RB Leipzig vs. FC Bayern München live im TV und Stream
Das Spiel zwischen RB Leipzig und dem FC Bayern München wird exklusiv auf Sky übertragen. Sky besitzt die Übertragungsrechte für alle Samstagsspiele, dazu zählt auch das Topspiel am Samstagabend. Empfangen kann man das Spiel auf Sky Sport Bundesliga und Sky Sport Top Event. Für Zuschauer, die das Spiel streamen wollen, überträgt Sky die Partie auf ihrer kostenpflichtigen Streamingplattform Sky Go. Kostenlos empfangbar wird die Partie zwischen Leipzig und den Bayern nicht sein. Allerdings könnt Ihr die Partie kostenlos LIVE im Flashscore-Audiostream verfolgen.
Zum Match-Center: RB Leipzig vs. FC Bayern München