Gegen Real Sociedad wurde der 25-Jährige erneut nur eingewechselt, und die Reaktion auf der Bank sprach Bände: Seine Miene verriet Frust. Schon zuvor hatte er die Länderspielpause nicht mit der Seleção verbracht, sondern zehn Tage im Trainingszentrum Valdebebas, um an seiner Kondition zu arbeiten.
Zwar hatte er die Saison mit zwei Toren und einem Assist eröffnet, doch seine Leistungen blieben wechselhaft. Der jüngste Auftritt in LaLiga bestätigte den Trend: schwach und ohne durchschlagende Wirkung.
Stärken im Dribbling kommen nicht zum Tragen
Besonders deutlich wird die aktuelle Misere im Vergleich zu Kylian Mbappé. Der Franzose ist in überragender Form, führt mit vier Treffern bereits die Torschützenliste an und verpasste bislang kaum eine Minute.
Vinícius dagegen wirkt gehemmt. Die Spritzigkeit, die ihn einst unberechenbar machte, ist kaum noch zu sehen. Gegen Sociedad gelang ihm nur knapp die Hälfte seiner Dribblings (3 von 7). Eine ernüchternde Quote für einen Spieler, der früher Verteidiger reihenweise schwindlig spielte.
Auch die Rolle unter dem neuen Trainer Xabi Alonso unterscheidet sich deutlich von jener unter Carlo Ancelotti. Während „Carletto“ Vinícius praktisch als unantastbar betrachtete, hat Alonso bislang nur in einem Spiel 90 Minuten auf ihn gesetzt – beim Klub-WM-Finale gegen Juventus.
Vini Jr. überzeugt bislang nur als Joker
Der Baske fordert mehr Arbeit gegen den Ball: intensiveres Anlaufen, konsequente Defensivarbeit für den Außenverteidiger. Doch bislang entsprechen Vinícius’ Laufwerte nicht den Vorstellungen des Trainerstabs.
Das Dilemma: Die Fans erwarten von der „7“ in erster Linie Spektakel mit Ball, nicht defensive Disziplin. Abgesehen vom Auftritt in Oviedo, als er als Joker für frischen Wind sorgte, blieb der Brasilianer dieses Versprechen bislang schuldig.
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