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Rendezvous der Fußball-Könige: Bayern mit Schmetterlingen im Bauch

Aktualisiert
Treffen am Dienstag im Prinzenpark wieder aufeinander: Bayerns Kane (l.) und Ballon-d'Or-Gewinner Dembélé
Treffen am Dienstag im Prinzenpark wieder aufeinander: Bayerns Kane (l.) und Ballon-d'Or-Gewinner DembéléČTK / imago sportfotodienst / Scott W. Coleman

Vor dem Rendezvous der Fußball-Könige in der Stadt der Liebe haben die Europarekordler des FC Bayern Schmetterlinge im Bauch. Der Spitzenreiter gegen den Tabellenzweiten, der Champions-League-Sieger gegen die "heißeste" Mannschaft des Kontinents - "das", schwärmte der Münchner Klubpräsident Herbert Hainer mit leuchtenden Augen, "ist das Höchste, was man haben kann!"

Und für die Bayern am Dienstag (21.00 Uhr/Prime Video) eine willkommene Gelegenheit, die bösen Geister der Klub-WM mit dem Drama um Jamal Musiala ebenso zu vertreiben, wie Europa in Angst und Schrecken zu versetzen. Titel gewinnt man zwar "nicht im November", mahnte Kapitän Manuel Neuer an. Doch der fünfte Königsklassen-Sieg in Serie gegen die Pariser Himmelsstürmer um Weltfußballer Ousmane Dembélé wäre auf dem Weg in die K.o.-Runde ein echtes Ausrufezeichen.

Zum Match-Center: PSG vs. Bayern

Doch 15 Pflichtspielerfolge hin, Europarekord her - die Bayern sind gewarnt. "Mit Paris steht uns ein richtig dicker Brocken bevor", sagte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen und erinnerte an den Final-Triumph von PSG ausgerechnet in München ebenso wie an die 7:2-Gala kürzlich in Leverkusen. Auch wenn Dembelé im stimmungsvollen Prinzenpark wohl nur Joker ist und Endspielheld Désiré Doué verletzt fehlt, "werden wir da eine harte Prüfung haben".

Und da hilft nur der Glaube an die eigene Stärke. Und das Zeigen der eigenen Stärke. Teilte Rekord-Trainer Vincent Kompany jedenfalls am Montagabend in Paris derart mit: "Man muss immer daran glauben, dass man es schafft. Und dann braucht man eben ein perfektes Spiel", sagte der Belgier: "Es ist der CL-Sieger und es ist auswärts, das macht es noch schwerer."

Leistungsträger kehren zurück

Dass Paris "der erste richtige Gradmesser" für Rekord-Trainer Vincent Kompany und seine Alles-Gewinner werde, wollte Dreesen allerdings so nicht gelten lassen. Klub-Weltmeister Chelsea, Klassiker-Rivale Dortmund, dazu die Bundesliga-Topteams aus Leipzig, Stuttgart oder Leverkusen - "wir hatten schon einige sehr schwere Spiele". Und so hofft Hainer, dass die "unheimliche" Siegesserie "nicht am Dienstag endet".

Sportvorstand Max Eberl dachte vor dem Abflug sogar schon weiter. "Wenn wir unsere Leistung bringen, wie wir sie bringen gerade und das über die ganze Saison schaffen, dann sind wir auf jeden Fall eine Mannschaft, mit der man rechnen muss", sagte Eberl am Flughafen mit Blick auf den erhofften Gewinn des Henkelpotts.

Die Bosse vertrauen da voll auf Kompanys Rotationsplan. Torgarant Harry Kane, Flügel-Sensation Michael Olise, Star-Kauf Luís Diaz und Abwehrchef Dayot Upamecano rücken allesamt zurück in die Startelf. Der Coach, der ein "geiles Spiel" und krachenden "Rock 'n' Roll" statt lieblichen Chanson versprach, bereitete sein Team noch in München auf ein Duell mit "allerhöchster Intensität" vor.

Bayern der Angstgegner von PSG?

Der Revanche-Gedanke für das bittere Viertelfinal-Aus bei der Klub-WM (0:2) mit dem Verletzungsschock um Musiala schwingt dabei durchaus mit. Joshua Kimmich sieht "eine kleine Rivalität" mit Paris, gegen das die Bayern "gefühlt jedes Jahr" spielten.

Und das sehr erfolgreich - zumindest in der Champions League, wo der deutsche Rekordmeister längst der Angstgegner von PSG ist. Die jüngsten vier Duelle gewannen die Bayern zu Null, seit Stürmerstar Kylian Mbappe im April 2021 zum 3:2-Sieg für Paris in München traf, ist dessen Ex-Klub in 382 Minuten ohne Tor gegen die Deutschen. Keine andere Mannschaft hat die Franzosen, die auf den rotgesperrten Innenverteidiger Ilya Zabarnyi verzichten müssen, in diesem Wettbewerb öfter bezwungen (achtmal).

Und diesmal? Neuer bezifferte die Chancen auf 50:50. "Sie sind eine starke Mannschaft, aber wir können sie trotzdem ärgern." Nationalspieler Serge Gnabry sprach von einem Treffen "auf Augenhöhe. Es wird ein Kracher!" Und zwar einer, den der FC Bayern laut Kimmich spielt, um ihn "zu gewinnen". Auf dass die Schmetterlinge fliegen!