Schon davor habe Bundestrainer Christian Wück gegen Frankreich (6:5 i.E.) im Viertelfinale und gegen Schweden im letzten Gruppenspiel (1:4) "Außenseiterfußball" spielen lassen. "Das allein auf Rote Karten zu schieben, finde ich zu einfach", sagte Kromp.
Deutsches Ziel Titelgewinn "hoch gegriffen"
Schließlich habe das deutsche Team auch gegen Polen (2:0) und Dänemark (2:1) in der Gruppenphase "nicht besonders überlegen und spielstark" gewirkt. "Ich war ein bisschen überrascht, dass man so optimistisch ins Turnier gegangen ist, das wirkte teils euphorisch. Dabei sah man deutlich, wie instabil dieses Team eigentlich ist", sagte Kromp, die als Trainerin der U17-Juniorinnen 2022 Europameisterin geworden war.
Vor dem EM-Turnier in den vergangenen Wochen sei auch bei klaren Siegen offensichtlich geworden, wie "anfällig" die Defensive sei. "Und die spielerische Dominanz hielt selbst gegen schwächere Gegner nur in Phasen. Statt zu sagen, man wolle als Team wachsen, hieß es dann, das Ziel sei der Titelgewinn. Das war zu hoch gegriffen", betonte Kromp (40). "Und wer das ausgibt, muss sich daran messen lassen."