Das Geschenk von Real Sociedad an Barça, den Meister der Liga, war ein tückisches. Die Mannschaft von Xavi trat selbstbewusst auf und erkannte die Fallen nicht, die Imanol Alguacil im Mittelfeld mit einem Trio aus Illarramendi, dem begehrten Zubimendi und Mikel Merino aufgestellt hatte. Vor allem Merino brachte viel Physis und Qualität ins Mittelfeld von La Real. Immer wieder stieß der Achter auch vor in die Spitze
Nach fünf Minuten wurde er dafür belohnt. Sörloth klaute Koundé den Ball, drang in den Strafraum ein und gab Merino einen tollen Assist, den dieser verwerten konnte. Ter Stegen kam zwar noch ran, konnte aber das 0:1 nicht mehr verhindern.
Nach zehn Minuten, unter dem mittlerweile üblichen Ruf "Messi, Messi", war es kein "Floh", sondern ein "Moskito", der sein Team reaktivierte. Auch wenn ihn die unkontrollierte Geschwindigkeit manchmal ausbremst, ist Dembélé zweifelsohne einzigartig und auf dem Flügel nicht zu stoppen. Beinahe hätte der Franzose per Kopf getroffen, doch Remiro im Kasten La Reals hielt den Ball mit dem Fuß.
Das Spiel war ein ständiges Hin und Her, eines von denen, an denen der neutrale Zuschauer seine Freude hat. Real tauchte immer wieder gefährlich vor der sehr trägen Barça-Abwehr auf. Barrenetxea verpasste die 2:0-Führung für die Gäste. Aber auch die Hausherren hatten durch Kessié und Lewandowski einige Chancen.
Sörloth erteilt eine Lektion der Sturmkunst
Nach dem Wiederanpfiff stellte Xavi in der Abwehr um, ohne Koundé, der einige Pfiffe zu hören bekam, und mit Marcos Alonso. Das Tempo ließ nach, der Ball lief mehr durch das Mittelfeld und auch die Zahl der Chancen nahm ab. Doch in dieser Sackgasse war es wieder Real Sociedad, das einen Konter zum zweiten Treffer nutzte. Kubo fand Zubimendi, der Sörloth bediente. Der Norweger ließ ter Stegen im Eins-gegen-Eins keine Chance.
Auf der anderen Seite wollte Robert Lewandowski das Spiel nicht ohne Tor beenden und zeigte mit einem Kopfball, warum er der verdiente Pichichi (Auszeichnung für den besten Torjäger der spanischen Liga, Anm. d. Red.) ist. In den verbleibenden fünf Minuten passierte nichts mehr, und Real konnte einen wichtigen Sieg für seine Champions-League-Hoffnungen gegen eine Barça-Mannschaft einfahren, die ihre erste Heimniederlage in dieser Saison kassierte.
Der Blaugrana war das nach Abpfiff jedoch herzlich egal, immerhin gab es den Meistertitel zu feiern.
"Vielen Dank an den ganzen Staff und an die Spieler, die auf dem Platz alles gegeben haben", sagte Trainer Xavi in einer Rede auf dem Spielfeld: "Das gleiche gilt für die Fans: Ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen. Ihr wart außergewöhnlich." Seine Spieler ließen die Vereinslegende nach dem Abpfiff hochleben, für Xavi war es die erste Meisterschaft als Barca-Coach.
Kurz zuvor hatte der scheidende Kapitän Sergio Busquets ein letztes Mal den Pokal in die Höhe gereckt. "Niemand bezweifelt, dass das gerade erst der Anfang ist", sagte der spanische 2010er-Weltmeister, der 2005 in der Jugend nach Barcelona gekommen war und mit dem Klub dreimal die Champions League gewann. Bei seiner Auswechslung in der Schlussphase seines vorletzten Heimspiels für Barca erhielt er von den Fans Standing Ovations.
Flashscore Spieler des Spiels: Alexander Sorloth (Real Sociedad).
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