5:0 gegen Real Betis, drei Tage später 5:0 gegen Royal Antwerpen: Der FC Barcelona befindet sich in großartiger Form und macht trotz anhaltender finanzieller Schwierigkeiten Anstalten, wieder ins europäische Spitzenfeld vorzustoßen.
Im Vorjahr wurde man vorwiegend dank einer herausragenden Defensive erstmals seit 2018/19 spanischer Meister. Marc-Andre ter Stegen hielt seinen Kasten in der Vorsaison 26-mal sauber, man kassierte nur 20 Gegentreffer in 38 Spielen. Ein historischer Wert.
In der neuen Spielzeit überzeugen die Blaugrana aber auch durch eine erstklassige Angriffsreihe - was eng mit den Neuzugängen Joao Felix und Ilkay Gündogan zusammenhängt. Das weiß auch Xavi, dessen Vertrag Ende der Woche um ein weiteres Jahr bis 2025 verlängert wurde: “Wenn Gündo den Ball hat, wird alles besser. Er macht alles sehr gut, absolut alles. Wenn wir stark spielen, dann dank Typen wie ihm. Seine Verpflichtung war himmlisch, ehrlich. Er ist ein unglaublicher Spieler. Es macht Spaß, ihm zuzusehen.”
Interessant: der deutsche Nationalspieler agiert bei Barca fast immer nahe dem gegnerischen, nicht dem eigenen Strafraum. Dort kommt seine Fähigkeit, auch auf engstem Raum zu kombinieren, ideal zur Geltung. Eine Qualität, die den Katalanen in der Vergangenheit fehlte - insbesondere, wenn Robert Lewandowski und Pedri nicht zur Verfügung standen.
Lobeshymnen auch für Felix und Gavi
Letztgenannter laboriert noch bis Anfang Oktober an einer Oberschenkelverletzung. Befürchtungen, Barcelonas Offensive würde ohne den 20-Jährigen auseinanderbrechen, erwiesen ich als gar zu pessimistisch. Denn neben Gündogan ist auch Joao Felix jederzeit in der Lage, für Torgefahr zu sorgen.
Der 23-jährige Portugiese erzielte in den letzten beiden Pflichtspielen drei Tore. Er fühlt sich in Barcelona pudelwohl, bezeichnete die Stadt im Interview mit “Mundo Deportivo” als “idealen Ort” für seine Weiterentwicklung. Das liege auch an Trainer Xavi, der ihm auf dem Platz viele Freiheiten gewährt: “Er hat mir vom ersten Tag an gesagt, ich soll spielen, um Spaß zu haben, mit Freude zu spielen und meinen Fußball zu zeigen. Natürlich stellt er mir taktische Fragen, aber vor allem will er, dass ich Spaß habe, und genau das versuche ich.”
Wenngleich Joao Felix nominell auf dem linken Flügel zuhause ist, lässt er sich häufig ins Zentrum fallen, um sich dort als Anspielstation anzubieten.
Dass Gündogan und Felix zahlreiche offensive Aufgaben übernehmen, entlastet wiederum Eigengewächs Gavi. Viele Fans prophezeiten dem 19-Jährigen angesichts des harten Konkurrenzkampfes im Mittelfeld eine düstere Zukunft. Im Vorjahr musste er teils auf den offensiven Flügel ausweichen, wo er häufig die Orientierung verlor.
Mittlerweile hat er die Rolle des Box-to-Box-Spieler übernommen, darf sich vermehrt defensiven Aufgaben widmen. Das steht ihm gut zu Gesicht. Gegen Betis und Antwerpen spielte er nur drei Fehlpässe bei insgesamt 131 Passversuchen. Eine Erfolgsquote von über 97 Prozent!
“Aktuell ist es fast unmöglich, Gavi vom Platz zu nehmen. Er gibt dem Team eine Seele, sorgt für Intensität, den richtigen Rhythmus, erobert den Ball zurück. Er ist das Herz von Barcelona”, so Xavi Hernandez.
Am Samstag (18:30 Uhr/live auf DAZN) setzt Barca zum sechsten Pflichtspielsieg in Folge an, Celta Vigo ist zu Gast im Estadio Olimpico.
Zum Match-Center: Barcelona vs. Celta Vigo