"Angesichts der Bedrohung durch einen möglichen Sprengsatz im Estadio La Cocha de Latacunga, wo eine Sportveranstaltung stattfand, haben wir sofort mit der Evakuierung der Besucher begonnen, um ihre körperliche Unversehrtheit zu schützen", teilte die Polizei im sozialen Netzwerk X mit.
Der fünfte Spieltag der ecuadorianischen Meisterschaft zwischen El Nacional und Deportivo Cuenca wird am Sonntag um 12:00 Uhr Ortszeit (18:00 Uhr MEZ) fortgesetzt, wie LigaPro, der Veranstalter des Wettbewerbs, mitteilte. Die Morlacos aus Cuenca lagen durch ein Tor von Guillermo Fratta mit 0:1 in Führung.
Das Spiel wird "am gleichen Ort hinter verschlossenen Türen" ausgetragen, fügte die Sportorganisation hinzu, die auf die offizielle Mitteilung der Behörden wartet.
Die Spieler wollten gerade die zweite Halbzeit beginnen, als sie in die Umkleidekabine zurückbeordert wurden, wie lokale Medien berichteten. Auf Fotos, die von den Behörden veröffentlicht wurden, sind uniformierte Männer zu sehen, die den Außenbereich des Stadions bewachen.
Zum Match-Center: El Nacional vs. Deportivo Cuenca
Ein besonderer Kontext
Ecuador befindet sich seit Januar im Ausnahmezustand, als der Anführer einer kriminellen Bande aus einem Gefängnis in Guayaquil (Südwesten) entkam. Daraufhin brach eine Welle der Gewalt aus, bei der etwa 20 Menschen starben, es gab Explosionen, Entführungen und die bewaffnete Übernahme eines Fernsehsenders, der live sendete.
Präsident Daniel Noboa erklärte einen internen bewaffneten Konflikt und wies die Sicherheitskräfte an, 22 kriminelle Banden zu neutralisieren, die mit Drogenhändlern aus Kolumbien und Mexiko zusammenarbeiten.
Das Land mit seiner Hauptstadt Quito, das zu den größten Kokainproduzenten der Welt gehört, führt einen Krieg gegen Drogenhändler, die auf den Straßen und in den Gefängnissen um die Macht kämpfen.
Einst eine Insel des Friedens, ist die kleine Nation zu einem der gewalttätigsten Länder der Region geworden. Die Mordrate ist zwischen 2018 und 2023 von sechs auf 46 pro 100.000 Einwohner gestiegen.
