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Warum Barcelonas Interesse an Bayerns Harry Kane für alle Beteiligten Sinn macht

Bayerns Harry Kane im Duell mit dem FC Barcelona
Bayerns Harry Kane im Duell mit dem FC Barcelonarosdemora / Alamy / Profimedia

Der FC Barcelona sucht einen neuen Mittelstürmer für die Zeit nach Robert Lewandowski einen neuen Mittelstürmer und hat dabei Bayerns Torjäger Harry Kane im Visier. Was zunächst wie ein gewagtes Gerücht klingt, ergibt bei genauerem Hinsehen für alle Beteiligten erstaunlich viel Sinn.

Harry Kane spielt seit seinem Wechsel im Jahr 2023 von Tottenham Hotspur zum FC Bayern konstant auf Weltklasseniveau. In der laufenden Saison 2025/26 hat der englische Nationalkapitän bereits 26 Tore in 20 Pflichtspielen erzielt.

Schon in seinen ersten beiden Spielzeiten in München war Kane kaum zu stoppen: 2023/24 gelangen ihm 44 Tore und 13 Vorlagen in 45 Spielen, davon 36 Bundesligatore, nur knapp am Allzeitrekord von Robert Lewandowski (41) vorbei. 2024/25 legte er 41 Tore und 14 Assists in 51 Partien nach.

Harry Kane aktuelle Statistiken
Harry Kane aktuelle StatistikenFlashscore

Trotz seiner 32 Jahre zeigt Kane keinerlei Verfall. Zwar agiert er etwas weniger dynamisch als früher, doch sein Torriecher ist dermaßen ungebrochen, dass ihm in dieser Saison erneut zugetraut wird, Lewandowskis Bundesliga-Rekord zu brechen.

Barcelona sucht den Lewandowski-Erben

Der Katalanen-Klub plant mittel- bis langfristig einen Neuanfang im Sturmzentrum. Lewandowskis Vertrag endet im Juni 2026, und trotz seiner starken Bilanz – 108 Tore und 20 Vorlagen in 159 Spielen – hat der Pole noch kein neues Angebot erhalten.

Barcelona liebäugelt deshalb mit Kane als direktem Nachfolger. Dessen Vertrag beim FC Bayern läuft zwar bis 2027, doch im Sommer 2026 greift eine Ausstiegsklausel über 65 Millionen Euro, was einen Wechsel realistisch macht. Vor allem, wenn Bayern einen ablösefreien Abgang 2027 verhindern will.

Kanes persönliche Lage: Bleiben oder ein letzter großer Schritt?

Kane ist privat in München angekommen. Mit seiner Frau und vier Kindern hat er sich in der bayerischen Landeshauptstadt häuslich eingerichtet. Ein erneuter Umzug wäre ein großer Einschnitt. Zusätzlich besitzen die Tottenham Hotspur ein Vorkaufsrecht, sollten Angebote eingehen. Eine Rückkehr nach London wäre attraktiv, da Kane dort die Chance hätte, Alan Shearers Premier-League-Rekord endgültig zu brechen. Ein Lebenstraum des Engländers.

Gleichzeitig lockt Barcelona als einer der größten Klubs Europas. Kane könnte in die Fußstapfen von Gary Lineker treten, der einst den gleichen Weg ging, nur in umgekehrter Richtung.

Barcelona hat in den letzten Jahren profitiert, wieder mit einem klassischen Neuner zu spielen. Lewandowski hat vorgemacht, wie wertvoll ein erfahrener, physisch starker Abschlussstürmer für das katalanische System sein kann.

Ein Kane-Transfer wäre logisch: Barca verfügt mit Raphinha und Lamine Yamal über zwei der besten Flügelspieler der Welt, die den Mittelstürmer beliefern könnten. Marcus Rashford zeigt nach seiner Wiedererstarkung Topform (6 Tore, 7 Assists in 16 Spielen) und würde bei einem dauerhaften Wechsel wohl gerne mit seinem Landsmann Kane zusammenspielen.

Alternative Kandidaten? Kaum finanzierbar

Zwar würde beispielsweise Julián Álvarez stilistisch gut zu Barcelona passen, doch die finanziell angeschlagenen Katalanen könnten die hohe Ablöse für den Argentinier kaum stemmen. Kane bleibt daher die realistischste und attraktivste Lösung, sofern er der Idee offen gegenübersteht.

Jason Pettigrove
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