Als weinerliche Herumgejammer wollte José Mourinho seine Wortmeldung nicht verstanden wissen: "Ich bin stolz, Trainer dieser Mannschaft zu sein. Wir haben das Spiel dominiert und nur aufgrund einzelner Szenen verloren." Exemplarisch nannte er die Fehlerkette vor dem 2:1 für Atalanta. Nach Mourinhos Ansicht hätte Tammy Abraham ein taktisches Foul ziehen sollen, auch die Abwehr sei desorganisiert gewesen.
Mourinho sieht seine Mannschaft nicht darauf vorbereitet, mehre Wettbewerbe gleichzeitig zu bestreiten. In Bergamo ließ er Nemanja Matic, Leonardo Spinazzola und Paulo Dybala zunächst auf der Bank: "Ich habe versucht, diejenigen zu schonen, die nach dem Spiel am Donnerstag müde waren", erklärte Romas Cheftrainer.
Demnach sei der Kader nicht breit genug aufgestellt, um sowohl in der Serie A als auch im Europapokal vorne mitzuspielen. Der Portugiese ging in einem ironischen Kommentar sogar so weit, den Aufstieg ins Halbfinale der Europa League – wo man demnächst auf den Bundesligisten Bayern Leverkusen treffen wird – zu bereuen: "Vielleicht wäre eine Niederlage gegen Feyenoord klüger gewesen. Dann könnten wir bis zum Schluss kämpfen, um unter den ersten Vier zu bleiben. Aber ich bin es nicht gewohnt, mich zwischen Europa und der Meisterschaft entscheiden zu müssen."
José Mourinho gewann im Vorjahr mit AS Rom die UEFA Conference League. Auch eine Etage höher machen die Hauptstädter gute Figur und eliminierten bereits RB Salzburg, Real Sociedad und Feyenoord Rotterdam aus dem laufenden Bewerb. In der Liga hinkt man den Erwartungen etwas hinterher, hat den Anschluss an die Qualifikationsplätze zur Champions League allerdings noch nicht zur Gänze verloren.
Mourinhos Vertrag in Rom läuft im Juni 2024 aus. Medienberichten zufolge verdient er dort knapp 20 Millionen jährlich. Die Pleite gegen Atalanta war sein 100. Spiel als Trainer der Roma.
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