Für Advocaat, der in seiner langen Karriere bereits sieben Nationalmannschaften trainiert hat, darunter dreimal sein Heimatland Niederlande, bedeutet dieser Triumph möglicherweise den größten Erfolg überhaupt. Besonders in Erinnerung bleibt seine Führung der Niederlande bis ins WM-Viertelfinale 1994.
Mit Curacao, einem autonomen Teil der Niederlande mit etwas mehr als 150.000 Einwohnern, hat er nun das kleinste Land überhaupt zur Teilnahme am bedeutendsten Turnier der Fußballwelt geführt.
Dramatik pur für Advocaat und Curacao
Dabei erlebte Advocaat die entscheidende Phase der Qualifikation nicht einmal vor Ort. Nachdem er das Team erst im Januar des Vorjahres übernommen hatte, musste er Jamaika kurz nach der Ankunft aus familiären Gründen wieder verlassen.
Von den Niederlanden aus stand er jedoch in engem Kontakt mit dem Trainerstab und betonte vor dem Spiel, wie schwer ihm die Entscheidung gefallen sei. Trotz der Entfernung blieb er eng eingebunden, verfolgte die Partie um zwei Uhr morgens und gab seine Anweisungen telefonisch weiter.
Das Spiel selbst bot Dramatik pur: Jamaika traf mehrfach Aluminium, Curacao hielt dagegen und hatte ebenfalls Chancen. In der Nachspielzeit drohte die Sensation zu kippen, als nach einem Foul zunächst Elfmeter für Jamaika gegeben wurde – doch der VAR korrigierte die Entscheidung.
Wenig später war der historische Moment perfekt. Curacao feierte, und die Fußballwelt wartete gespannt auf Advocaat Reaktion aus Den Haag, wo der 78-Jährige seinen bislang außergewöhnlichsten Erfolg miterlebte.
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