Die Blicke, das ahnt der 22-Jährige mit der eingebauten Torgarantie, werden natürlich auch auf ihn gerichtet sein, wenn die SG Flensburg-Handewitt den THW Kiel im deutschen Handball-Clasico am Samstagnachmittag zur besten Sendezeit (15.40 Uhr/ARD und Dyn) von der Tabellenspitze stoßen will. Grgic kommt bei der SG immer besser in Fahrt, auf den Rückraumriesen mit dem Wuschelkopf wird es ankommen.
Zum Match-Center: Flensburg vs. Kiel
Dass Grgic mit Druck gut umgehen kann, hat er schon oft bewiesen. Der Torschützenkönig der vergangenen Bundesliga-Saison (301 Tore) - es war der einzige Wettbewerb (Vereine und Nationalmannschaften), in der nicht Mathias Gidsel die meisten Tore erzielt hatte - macht sich keine Platte. Er paart auf dem Feld ungezügelte Spielfreude mit knallharten Abschlüssen. Mit seinem spektakulären Spiel und dem breiten Grinsen ist er Fan-Liebling - und ein perfektes Role Model, das der Handball auf dem schwer umkämpften deutschen Sportmarkt gut gebrauchen kann.
Lob von Duvnjak: "Unglaubliches Talent"
"Marko ist ein unglaubliches Talent", lobte THW-Kapitän Domagoj Duvnjak in den Kieler Nachrichten. Und auch Bundestrainer Alfred Gislason hält große Stücke auf Grgic, ließ den Youngster schon am olympischen Silbercoup 2024 in Paris teilhaben. Die Zukunft im Nationalteam dürfte ihm gehören.
Im Sommer, und damit ein Jahr früher als ursprünglich geplant, wechselte Grgic aus der Heimat Eisenach nach Flensburg. Die Ablösesumme für diesen Königstransfer soll an der für den Handball seltenen 500.000-Euro-Marke gekratzt haben.
Grgic heiß auf erstes Derby
Entsprechend groß sind die Erwartungen, auch die eigenen. "Wir wollen um drei Titel spielen", sagt Grgic. Nach dem erfolgreichen Start in Liga und Pokal (Sieg bei den Rhein-Neckar Löwen) folgt gleich nach dem Derby seine nächste Premiere: Erstmals spielt Grgic im Europapokal, in der am Dienstag beginnenden European League ist die SG Titelverteidiger.
Nun gilt der volle Fokus aber erstmal dem 113. schleswig-holsteinischen Landesderby - seinem ersten. Die jüngste Bilanz spricht eindeutig für die Flensburger: Die letzten vier Duelle entschied das Team von der dänischen Grenze allesamt für sich. Den Kielern gelang in den letzten acht Jahren lediglich ein Sieg. Dies war im Mai 2022, in Flensburg. "Wir haben nach dem positiven Saison-Start viel Selbstvertrauen", sagte Duvnjak. Selbstvertrauen, das allerdings auch Grgic mitbringt.