Handball: Kiel belohnt sich nicht für furiose Aufholjagd gegen FC Barcelona - SCM souverän

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Handball: Kiel belohnt sich nicht für furiose Aufholjagd gegen FC Barcelona - SCM souverän
Enge Begegnung zwischen Kiel und Barcelona
Enge Begegnung zwischen Kiel und BarcelonaProfimedia
Dramatische Szenen in Kiel: In der letzten Minute gab der THW noch den Sieg gegen den FC Barcelona aus der Hand. Es wäre der erste volle Erfolg in der Champions League nach drei sieglosen Spielen zuvor gewesen. Eine Verletzung von Eric Johansson bereitete dem Verein von der Ostsee zusätzliche Sorgen. Magdeburg hatte mit Tabellenschlusslicht FC Porto inzwischen keine Probleme.

In der Sparkassen-Arena herrschte ausgelassene Stimmung - obwohl der FC Barcelona die Anfangsphase dominierte. Mit einer 18:14-Führung beendeten die Katalanen die erste Halbzeit. Torhüter Landin Jacobsen hatte den THW Kiel mit etlichen guten Paraden vor einem größeren Rückstand bewahrt. Der Grundstock für eine beispiellose Aufholjagd: Niclas Ekberg überzeugte als bester Torschütze. Hundertprozentige Verwertungsquote, alle neun Schüsse fanden den Weg ins Netz. 

Eine Minute vor Spielende war Kiel 30:28 in Führung gewesen. Der Jubeltaumel der gut gefüllten Halle sollte ein jähes Ende finden. Ludovic Fabregas setzte mit dem Ausgleich den Schlusspunkt. Kurz vor Ertönen der Sirene - die Enttäuschung bei Spielern und Fans über den auf den letzten Metern verlorenen Sieg war klar zu spüren. In einer ersten Reaktion nach Spielende hatte sich THW-Trainer Filip Jicha aber in erster Linie "sehr, sehr stolz" gezeigt.

Wie stark Kiel an diesem Abend war, bewies die Reaktion von Barça-Kreisläufer Fabregas: "Das war ein echter Fight, ein echter Clásico of handball. Wir haben in der ersten Halbzeit richtig gut gespielt und konnten dank unserer starken Defense eine Menge Gegenstoß-Tore erzielen. In der zweiten Halbzeit hat Kiel dann besser gespielt, und sie waren effektiver im Angriff. Für mich war das Unenschieden deshalb logisch: Wir waren in Halbzeit eins besser, Kiel in der zweiten Halbzeit. Und in einer Woche sehen wir uns im Palau wieder."

Überschattet wurde die starke Kieler Leistung von einer kleinen Hiobsbotschaft vor dem Spiel. Der in dieser Saison groß aufspielende Schwede Eric Johansson hatte das Abschlusstraining für die Champions League verletzungsbedingt nicht beenden können. Mannschaftsarzt Dr. Frank Pries relativierte die Sorgen der THW-Anhänger aber schnell: "Es ist kein komplizierter Bruch. Eric muss auch nicht operiert werden." Johansson kam im Sommer aus Elverum nach Schleswig-Holstein. Der 22-jährige Europameister hatte für Kiel in 21 Pflichtspielen bislang 94 Treffer erzielt. Dr. Pries geht von einer vier- bis sechswöchigen Verletzungspause aus.

Magdeburg ohne Probleme

Mit Aufholjagden gegen Barcelona kennt sich der SC Magdeburg gut aus. Doch auch mit qualitativ schwächeren Teams haben die Elbstädter selten Probleme. Wie der souveräne Auftritt gegen Kellerkind FC Porto bewies. Von Anfang an dominierte das Team von Trainer Bennet Wiegert die noch sieglosen Portugiesen. Matthias Musche (hundertprozentige Trefferquote) und Ómar Igni Magnusson (beide je zehn Tore) glänzten als beste Torschützen. Marko Bezjak sorgte für die entscheidenden Akzent in der Defensive

Die Halbzeitführung von 22:17 gab der amtierende deutsche Meister nicht mehr aus der Hand, 41:36 hieß der klare Endstand. In Gruppe A ist der SCM nach sieben Spielen Dritter. Kiel droht hingegen trotz eines überzeugenden Auftritts den Anschluss an die Spitzengruppe endgültig zu verpassen - in Gruppe B steht lediglich Platz fünf zu Buche.