Heftige Pleite für Schalke – Doppelpack von Gregoritsch

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Heftige Pleite für Schalke – Doppelpack von Gregoritsch
Freiburger Jubeltraube nach dem Tor zum 2:0
Freiburger Jubeltraube nach dem Tor zum 2:0
Profimedia
Kopfschütteln bei Thomas Reis – nach einem schwachen Auftritt in Freiburg sind die Abstiegssorgen bei Schalke 04 unverändert groß. Dem SC Freiburg gelang ein müheloser 4:0-Sieg, Michael Gregoritsch traf in der ersten Halbzeit doppelt. Somit bleibt der Sport-Club im Rennen um die CL-Qualifikation.

Verletzungsbedingt sah sich Thomas Reis zu vielen Umstellungen gezwungen. Im Kasten Schwolow statt Fährmann, als Rechtsverteidiger Henning Matriciani, Kenan Karaman eine Reihe davor als Flügelspieler. Die Routiniers Simon Terodde (35) und Danny Latza (33) hatten mit guter Leistung beim 5:2-Erfolg über Hertha BSC überzeugt und durften sich ihren Platz in der Startaufstellung behalten. Latza trug in Abwesenheit von Maya Yoshida gar die königsblaue Kapitänsbinde.

Beim SC durfte sich Yannik Keitel zum ersten Mal seit dem 18. Spieltag in der Startelf beweisen. Im zentralen Mittelfeld ersetzte er Eggestein, Michael Gregoritsch wiederum Roland Sallai. Beide Freiburger hatten sich beim Auswärtserfolg in Bremen (2:1) vergangenen Sonntag eine Gelbsperre eingehandelt.

Die Truppe von Christian Streich aus mehreren Gründen als Favorit in die Partie. In der laufenden Saison sammelte Freiburg mehr als doppelt so viele Punkte. Gegen keinen anderen Bundesliga-Verein feierte man so viele Siege wie gegen Schalke 04. Am Sonntag bejubelten die Breisgauer ihren bereits 19. Ligaerfolg über die Gelsenkirchener.

Zum Match-Center: Freiburg vs. Schalke

Erste Halbzeit: Doppelpack von Gregoritsch

Sofort nach dem Anpfiff durch Schiedsrichter Robert Hartmann wurden die Qualitätsunterschiede offensichtlich. Schalke gelang es, in Halbzeit eins zwar mehr Ballbesitz zu sammeln – allerdings wirkten die Gäste im Spiel nach vorne erschreckend ideenlos. Zwischen den Ketten herrschten große Abstände. Überspielte man einmal das Freiburger Mittelfeld, entschieden sich die Knappen zu häufig für durchschaubare Spielzüge.

Freiburg machte es wesentlich besser. Insbesondere Ritsu Doan zeigte sich in Spiellaune und versuchte, die gegnerische Abwehr mit Steilpässen auf dem falschen Fuß zu erwischen. Gregoritsch sorgte ebenfalls für reichlich Unruhe – in der 6. Minute zwang er Alexander Schwolow nach Günter-Flanke zu einer Traumparade. Doan verpasste es, den Abpraller zu verwerten. Nur eine Minute später fand der Japaner seine Sturmspitze mit einem Pass in die Tiefe – Jenz verpasste es, Gregoritsch ins Abseits zu stellen. Diesmal ließ Gregoritsch Schwolow keine Abwehrgelegenheit.

In der Folge blieb der Spielfilm derselbe. Schalke kam nie gefährlich vor den gegnerischen Kasten, brachte trotz zahlreicher Passstafetten im ersten Durchgang keinen einzigen Schuss aufs Tor. Effektiver blieben die Gastgeber. Die 13. Minute: Erneuter Traumpass von Doan. Diesmal hob Matriciani die Abseitsfalle auf. Vincenzo Grifo ließ die Knappen vorläufig am Leben, traf nur den Pfosten. Lucas Höler in der 18. Minute und Christian Günter in der 23. Minute versuchten, S04 mit frechen Volleyschüssen zu überraschen – ließen jedoch beide die nötige Treffsicherheit vermissen.

Im ersten Durchang liefen die Freiburger Angriffe vorwiegend über die linke Seite von Christian Günter
Opta by StatsPerform/Profimedia

Der Ex-Schalker Michael Gregoritsch machte es besser, bewies abermals seinen Torriecher. Kübler mit einer butterweichen Flanke aus dem linken Halbraum, Gregoritsch mit einem technisch anspruchsvollen Kopfball. Genau in die Ecke. Erneut konnte der chancenlose Schwolow nur noch der Kugel hinterherblicken. Zehntes Saisontor von "Gregerl". Der Sport-Club konnte sich ohne Probleme aus dem gegnerischen Pressing befreien, die Schalker Mannorientierung durch eine zielgerichtete Spielweise aushebeln und führte zur Pause verdientermaßen 2:0.

Zweite Halbzeit: Schalke sinkt tiefer 

Thomas Reis musste reagieren – und tat es auch: Leo Greiml kam für den angeschlagenen und ungewöhnlich fahrigen Moritz Jenz. Auch Dominick Drexler blieb in der Kabine, für ihn kam Michael Frey in die Partie. Er forderte mehr Konsequenz in den direkten Zweikämpfen, mehr läuferischen Einsatz, mehr vorausschauendes Denken. Die Schalker zeigten entsprechend Haltung – Biss und Leidenschaft sollten in diesem Spiel aber nicht die wichtigsten Faktoren sein.

In der 52. Minute wurden erneut die qualitativen Unterschiede offenbar: Die Knappen verschoben zu ballseitig, öffneten den Raum für Lucas Höler. Der hatte beim anschließenden Abschluss Glück: Dem glücklosen Schwolow rutschte das Spielgerät zwischen den Beinen hindurch. Bereits das 3:0 für die Heimmannschaft. Mit fünf Treffern ist der 28-Jährige somit bester Rückrunden-Torschütze beim SC Freiburg.

Freiburg fokussierte sich im weiteren Spielverlauf auf die Defensive. Man tat das Nötigste, sorgte trotzdem – im Stile einer Spitzenmannschaft – punktuell für Torgefahr. Matriciani (61.) und Kral (63.) blockten zwei aussichtsreiche Schüsse, Alexander Schwolow zeichnete sich im Stelldichein mit Doppelpacker Gregoritsch aus.

Unruhiger Arbeitstag für S04-Torwart Schwolow
Profimedia

Der Schlussmann war Schalkes tragische Figur. Nach anhaltender Kritik war er durch Ralf Fährmann im Februar als Stammtorhüter ersetzt worden. Das funktionierte einwandfrei, gegen die Hertha jedoch zog sich Fährmann einen Muskelfaserriss zu. Schwolow sprang ein. Mit der Absicht, seinen Fixplatz zurückzuerobern. Ob das Spiel gegen Freiburg als Bewerbungsschreiben diente, sei dahingestellt.

Einige gute Paraden konnten die wiederkehrenden Unsicherheiten nur unzureichend kaschieren. Doch auch seine Verteidigung ließ ihn regelmäßig im Stich – so auch beim 4:0 durch Matthias Ginter (83.). Nach einem Eckball vollkommen freistehend, konnte er in aller Seelenruhe die kurze Ecke anvisieren. Auch Noah Weißhaupt wurde in der 88. Minute sträflich aus den Augen gelassen – diesmal hielt Schwolow die Kugel fest.

Schalke bemühte sich um den Ehrentreffer, kam noch zu einigen Halbchancen. Aus den unwahrscheinlichsten Lagen wurde ohne Aussicht auf Erfolg abgezogen. Freiburg ließ Gnade vor Recht vergehen, spielte einige Konter in der Nachspielzeit nicht richtig zu Ende. Folgerichtig endete die Partie 4:0 für die Gastgeber – Schalke verweilt auf Platz 17 in der Tabelle. Freiburg hingegen machte einen kleinen Schritt Richtung Champions League.

Das Restprogramm für die abstiegsbedrohten Schalker
Flashscore