Baku F1: Grand Prix von Aserbaidschan – Der Baku City Circuit in der Analyse

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Baku F1: Grand Prix von Aserbaidschan – Der Baku City Circuit in der Analyse
Der Baku City Circuit führt durch die Icheri-Sheher-Altstadt mit ihren mittelalterlichen Stadtmauern – sie gehört zum Unesco Kulturerbe.
Der Baku City Circuit führt durch die Icheri-Sheher-Altstadt mit ihren mittelalterlichen Stadtmauern – sie gehört zum Unesco Kulturerbe.AFP
Die Formel 1 sorgt jedes Jahr für Aufregung und Faszination bei Rennsportfans auf der ganzen Welt. Der Formel-1-Kalender 2023 enthält eine rekordverdächtige Anzahl an Rennen – mit 23 geplanten Stopps weltweit. Mit dem Großen Preis von Bahrain am 5. März wurde die Saison eröffnet. Sie endet mit dem Grand Prix von Abu Dhabi am 26. November. Der Kalender umfasst dabei insgesamt 20 Länder auf fünf Kontinenten, darunter klassische Strecken wie Silverstone und Suzuka, aber auch neuere Strecken wie Jeddah und Miami – eine Auswahl, die Fahrern und Fans im Laufe der Saison viel Abwechslung bietet. Nun macht der Formel-1-Tross zum vierten Rennen der Formel-1-Saison 2023 Halt in Aserbaidschan. Wir haben uns die Rennstrecke – den Baku City Circuit – für Euch genauer angesehen.

Der Baku City Circuit ist eine der modernsten und spektakulärsten Rennstrecken der Welt. Mit einer Länge von 6,003 Kilometern und 20 Kurven führt sie durch die Altstadt von Baku und bietet spektakuläre Ausblicke auf die Skyline der Stadt. Nach Spa-Francorchamps ist sie die zweitlängste Strecke im Rennkalender. Der Rennkurs wurde erstmals für den Großen Preis von Europa 2016 genutzt und sorgte sofort für Aufsehen, aber auch Kritik. Eine der einzigartigsten Eigenschaften der Strecke ist ihre Lage inmitten der Altstadt von Baku. Die engen Gassen und Kurven bieten den Fahrern eine in der Form nur in Monaco zu findende Herausforderung.

Kurve 8 ist eine enge und schwierig zu fahrende Kurve. Charles Leclerc wird daran unliebsame Erinnerungen haben – 2019 schlug er im Qualifying in der Mauer ein.
Kurve 8 ist eine enge und schwierig zu fahrende Kurve. Charles Leclerc wird daran unliebsame Erinnerungen haben – 2019 schlug er im Qualifying in der Mauer ein.Profimedia

Leclerc-Crash in Kurve 8 während des Qualifyings 2019

Der erste Sektor beinhaltet insgesamt fünf 90 Grad Kurven, die von ihrer Beschaffenheit ebenfalls an Monaco erinnern. Sowohl in Monaco als auch in Baku waren in der Vergangenheit meist die Ferraris in den langsameren Kurven gut unterwegs und werden vermutlich auch in diesem Jahr hier ihre Vorteile haben. Nach der ersten Kurve geht es in die enge, verwinkelte Icheri-Sheher-Altstadt herein. Dort ist insbesondere Kurve 8 eine enge und schwierig zu fahrende Kurve. Vor allem Charles Leclerc wird daran unliebsame Erinnerungen haben. 2019 fuhr er im Qualifying in einem zu spitzen Winkel in die Kurve und schlug dort während des Q2 in der Mauer ein. Damit war nicht nur die Qualifikation für ihn beendet, sondern auch ein schlechter Startplatz sicher.

Vettel fuhr Hamilton während Safty-Car-Phase ins Auto

Nach dem Eingang in die Altstadt durch Kurve 8, geht es um die Altstadt herum – die sich durch ihre mittelalterlichen Stadtmauern auszeichnet und zum Unesco Kulturerbe gehört. Kurve 13 und 14 sind sehr schnell zu fahrende Kurven. Anschließend gehts auf Kurve 15 zu, die durch Sebastian Vettel und Lewis Hamilton Bekanntheit erlangte. Während einer Safty-Car-Phase des Grand Prixs 2017 hat Hamliton in Führung liegend das Tempo stark verlangsamt, Vettel fuhr hinten auf, setzte sich anschließend  – mit zu viel Adrenalin im Blut – links neben Hamilton und fuhr ihm absichtlich seitlich ins Auto. Gegenseitige Schuldzuweisungen folgten, am Ende gabs eine Strafe für Sebastian Vettel.

Bottas stellte neuen F1-Geschwindigkeitsrekord mit 378 km/h auf

Von Kurve 15 gehts den Berg runter Richtung kaspisches Meer. Bei Kurve 16 ist es immens wichtig Tempo mitzunehmen für die darauf folgende lange Gerade. Denn die Strecke ist nicht nur für ihre schwierigen Kurven bekannt. Sie bietet auch einige der längsten Geraden in der Formel 1, wobei die Highspeed-Passage auf der Start- und Zielgeraden vor allem hervorzuheben ist. Auf ihrer 2.200 Meter langen Scheingeraden erreichen die F1-Boliden nicht selten Geschwindigkeiten von über 340 km/h. Im Jahr 2016 brach der damalige Williams-Fahrer Valtteri Bottas auf dieser Geraden den Geschwindigkeitsrekord in der Formel 1, als er mit 378 km/h geblitzt wurde.

Streckenlayout Baku City Circuit
Streckenlayout Baku City CircuitOpenStreetMap contributors, CC-BY-SA 2.0

Windschattenduelle und taktische Team-Spiele im Qualifying, um den Teamkollegen eine höhere Geschwindigkeit zu ermöglichen, sind immer wieder zu beobachten. 2018 ging es unter den damaligen Red Bull-Teamkollegen Daniel Ricciardo und Max Verstappen allerdings wenig kollegial zu. Während des Rennens 2018, saugte sich Ricciardo im Windschatten an Verstappen heran. Verstappen änderte mehrfach die Richtung, es kam, was kommen musste. Ricciardo fuhr bei über 340 Km/h auf und beide schieden aus.

Herman Tilke entwarf "Fast City Cicuit" von Baku

Die Rennstrecke am Ufer des Kaspischen Meeres in Baku wurde von dem deutschen Architekten Hermann Tilke entworfen, der auch für andere spektakuläre Rennstrecken verantwortlich ist, wie beispielsweise den Yas Marina Circuit in Abu Dhabi oder den Shanghai International Circuit in China. Der Entwurf der Strecke wurde von den Organisatoren des Rennens als "Fast City Circuit" bezeichnet und sollte das Herzstück des Rennens bilden.

Der Baku City Circuit bietet durch die Architektur eine einzigartige Mischung aus modernen und historischen Elementen. Die Rennstrecke nimmt einen zentralen Platz in der Stadt ein und begeistert Rennsportfans weltweit. Zweifellos eine der ungewöhnlichsten Rennstrecken im Formel 1-Kalender, die 51 Runden Rennaktion verspricht.