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Schwierige Zeiten für die Weltmeister: Red Bulls Problemfelder

Red Bull Racing ist kurz vor dem Saisonstart am Samstag ein Team mit einigen möglichen Problemen.
Red Bull Racing ist kurz vor dem Saisonstart am Samstag ein Team mit einigen möglichen Problemen.Profimedia
Nach vier Wochen der Spekulationen, der Anschuldigungen und der Ungewissheit gibt es im Fall Christian Horner ein Ergebnis - die interne Beschwerde einer Mitarbeiterin wurde abgewiesen, und Horner bleibt Teamchef bei Red Bull. Alles geklärt also? Das bleibt abzuwarten. Der Weltmeister-Rennstall ist kurz vor dem Saisonstart am Samstag (16.00 Uhr MEZ/Sky und RTL) ein Team mit einigen möglichen Problemen, die aus verschiedenen Richtungen kommen können.

Das Team

Max Verstappen hatte am Mittwoch gleich mehrfach die Gelegenheit, seinem Teamchef öffentlich das Vertrauen auszusprechen, das aber vermied der Weltmeister. Er "glaube an die Untersuchung", sagte er, ansonsten betreffe ihn das eher nicht. Schon seit einer Weile wird im Fahrerlager über Spannungen zwischen der Familie Verstappen und Horner berichtet, die vergangenen Wochen haben diesen Eindruck zumindest nicht entkräftet. Unklar ist zunächst zudem, ob die Mitarbeiterin, die Horner des "unangemessenen Verhaltens" beschuldigt hatte, die Entscheidung akzeptiert und den Fall nun auf sich beruhen lässt.

Formel 1 und FIA

Brodelt diese Angelegenheit nämlich weiter, dann wird sie zweifellos zu einer Belastung auch für den Sport. Die Formel 1 und der Weltverband FIA hatten sich in diesem Fall recht deutlich geäußert und "höchste Standards an Integrität und Fairness" als Maßstab gesetzt. An diesen Aussagen müssen sie sich messen lassen, auch dann, wenn der Fall die Szene weiter beschäftigen sollte. Fraglich wäre dann, ob eine interne Untersuchung bei Red Bull zur Entscheidungsfindung noch ausreicht.

Die Partner

Die Außendarstellung bei Red Bull wurde zuletzt auch von den internationalen, zahlungskräftigen Partnern als Problem identifiziert. Ford äußerte sich gar frustriert über die schleppende, aus Sicht der Amerikaner wenig transparente Aufarbeitung und erinnerte an nicht-verhandelbare Werte. Über Wochen zog sich die Untersuchung, in stundenlangen Gesprächen wurden Mitarbeiter und Beteiligte befragt, am Ende soll ein Gutachten über mehr als 100 Seiten gestanden haben – die Mitteilung für die Öffentlichkeit ließ aber vor allem dies wissen: "Die Beschwerde wurde abgewiesen." Dass keinerlei Fehlverhalten vorlag, ist dem Statement nicht zu entnehmen. Interessant ist nun, ob und wie Red Bull die Angelegenheit für seine Partner moderiert hat.

Die Konkurrenz

Vor allem Toto Wolff und Zak Brown äußerten sich zuletzt zur Thematik. Wolff, Mercedes-Motorsportchef, erinnerte an die schwierige Position der Formel 1, wenn es um Themen wie Inklusion geht. Die Formel 1 hat sich zu Fortschritten auf diesem Gebiet verpflichtet, bis 2025 will sie diverser werden und das entsprechende Arbeitsumfeld dafür schaffen. Bleiben Zweifel in einem solchen Fall zurück, dürfte die äußerst kritische Konkurrenz es sich kaum nehmen lassen, weiter darauf hinzuweisen. Brown, CEO bei McLaren, forderte gar eine "transparente Aufarbeitung" der Angelegenheit. Die wird es mit Rücksicht auf die Privatsphäre der Beteiligten nicht geben.