SkiFlash: Überraschungssieger & Shiffrin-Show in Gurgl

SkiFlash: Überraschungssieger & Shiffrin-Show in Gurgl
SkiFlash: Überraschungssieger & Shiffrin-Show in GurglANNA SZILAGYI / EPA / Profimedia

Die Slalom-Asse sind zu Saisonbeginn gleich voll gefordert. Nach dem Slalom-Auftakt letzte Woche in Levi, stand im österreichischen Gurgl schon das nächste Rennwochenende auf dem Programm. Sowohl die Damen als auch die Herren absolvierten wieder einen Slalom.

Bevor der Weltcup-Tross nach Nordamerika übersiedelt, stand für die österreichischen Ski-Stars in Gurgl noch ein Heimrennen auf dem Programm. Wie sich die ÖSV-Athleten präsentierten, wer einen Premierensieg bejubeln durfte und welche Top-Stars nicht überzeugen konnten, erfährst du im SkiFlash.

TOP – Mikaela Shiffrin 

Mikaela Shiffrin schloss nahtlos an die Leistung aus der Vorwoche an. Die 30-jährige Ausnahmekönnerin fuhr wieder einmal in einer eigenen Liga und deklassierte die Konkurrenz. Shiffrin gewann mit 1,23 Sekunden Vorsprung auf Lara Colturi

 

 

“Das waren ein paar der besten Schwünge, die ich je gefahren bin. Ich weiß, was ich in der Vergangenheit falsch gemacht habe, und mache es jetzt besser. Ich habe keinen Druck, ich möchte einfach gut Ski fahren“, sagte die US-Amerikanerin im ORF-Interview. Besonders beeindruckend war, dass sie sowohl im ersten als auch im zweiten Durchgang Laufbestzeit erzielte.

TOP – Paco Rassat mit Sensationssieg

Der Herren-Slalom in Gurgl wurde zu einem Hundertstel-Krimi. Am Ende gewann mit Paco Rassat ein französischer Überraschungsmann. Er hatte 0,07 Sekunden Vorsprung auf Armand Marchant. Der Belgier holte den ersten Podestplatz für sein Land im Weltcup. Halbzeitleader Atle Lie McGrath komplettierte als Dritter mit einem Rückstand von neun Hundertstel das Podium. 

 

 

“Ein Traum ist in Erfüllung gegangen, ich bin wirklich überglücklich. Ich konnte mir das nicht vorstellen. Die Olympischen Spiele sind natürlich das große Ziel, ich muss im Weltcup gut sein, um mich zu qualifizieren. Aber dafür muss man in jedem Rennen gut fahren“, war Rassat nach dem Rennen überglücklich. 

FLOP – Top-Stars hinter den Erwartungen zurück 

Die üblichen Verdächtigen konnten auf dem schwierigen Hang in Gurgl nicht vorne mitmischen. Levi-Sieger Lucas Braathen landete nur auf Rang 10. “Es war wirklich schrecklich, es war absolut unglaublich. Ich hatte keine Ahnung, wie man auf dem Schnee Skifahren kann. Wir haben besichtigt und jetzt war es ein ganz anderes Gefühl“, zeigte er sich im ARD-Interview frustriert.

Clement Noel und Henrik Kristoffersen kamen nicht über den geteilten 12. Rang hinaus. Noel hat zumindest mit Platz 2 in Levi schon ein Ausrufezeichen gesetzt, doch Kristoffersen ist noch gar nicht im heurigen Winter angekommen. Im finnischen Lappland reichte es vergangene Woche auch nur für Platz 13.

TOP – Katharina Truppe & Dominik Raschner als ÖSV-Lichtblicke    

Die ÖSV-Damen verspielten die Chance auf einen Podestplatz schon im ersten Durchgang. Katharina Truppe startete zumindest im zweiten Lauf eine Aufholjagd und erzielte die zweitbeste Zeit. Sie durfte vorübergehend auf dem Leaderstuhl Platz nehmen und landete als Sechste in den Top-10. 

“Mit der Zwischenführung hätte ich niemals gerechnet, die kam sehr überraschend. Der Lauf hat sich überhaupt nicht stark angefühlt. Mir ist es schwergefallen, Gas zu geben. Ich fühlte mich nicht gut, weder am Start noch im Steilhang. Aber manchmal ist nicht gut eben sehr schnell“, sagte eine zufriedene Truppe.

 

 

Dominik Raschner verpatzte zwar seinen ersten Lauf, konnte aber in der Entscheidung sein Potential zeigen. Er katapultierte sich von Platz 26 in Podestnähe. Am Ende reichte es mit 0,70 Sekunden Rückstand auf Rassat für Platz 6. "Das Material hat sich extrem fein angefühlt. Ich hab einfach Gas gegeben, weil ich wusste, dass es wegen der knappen Abstände weit nach vor gehen könnte“, sagte der 31-jährige Tiroler nach der Aufholjagd.

FLOP – Viele ÖSV-Asse mit Enttäuschungen

Das Heim-Spektakel war für die meisten heimischen Ski-Stars zum Vergessen. Katharina Liensberger nahm nach ihrem Fehler beim zweiten Tor volles Risiko und fiel nach wenigen Sekunden aus. “Leider konnte ich meine beste Leistung nicht abrufen. Dabei war alles angerichtet. Super Publikum, super Piste. Das ist definitiv bitter und darf mir einfach nicht passieren, ein absoluter Tiefpunkt für mich. Obwohl meine Trainingsleistungen zuletzt gut waren. Aber es werden wieder bessere Tage kommen“, war die Enttäuschung bei der 28-jährigen Vorarlbergerin groß.

Manuel Feller lag nach dem ersten Durchgang mit 0,26 Sekunden noch in Schlagdistanz zum Podest. In der Entscheidung fiel er mit einem fehleranfälligen Lauf auf Platz 27 zurück. Der 33-jährige Tiroler wird den Trip nach Nordamerika nun auslassen und versuchen den Trainingsrückstand aufzuholen. Für Lokalmatador Fabio Gstrein war ebenfalls nichts zu holen. Auch er rutschte im zweiten Durchgang von Platz 8 auf Rang 16 zurück.

TOP- Simon Rueland mit bestem Weltcup-Ergebnis

Obwohl die meisten ÖSV-Asse hinter den Erwartungen blieben, durfte sich Simon Rueland über ein Erfolgserlebnis freuen. Der 28-Jährige belegte mit Startnummer 42 im ersten Durchgang den starken elften Platz. Insgesamt reichte es für Rang 12 und damit für das beste Weltcup-Ergebnis seiner Karriere.

“Es war ein cooler Tag. Der erste Durchgang war gut, im zweiten waren ein paar Sachen, die haben sich ausgewirkt. Mit dem Ergebnis bin ich aber total zufrieden. Man hat gesehen, dass das Niveau brutal hoch ist, ein Fehler wird nicht verziehen“, sagte Rueland.