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Stan Moody schockt Snooker-Elite: Das Wunderkind ist angekommen

Stan Moody schockt Snooker-Elite: Das Wunderkind ist angekommen
Stan Moody schockt Snooker-Elite: Das Wunderkind ist angekommenČTK / imago sportfotodienst / TAI_CHENGZHE

Stan Moody gilt schon seit geraumer Zeit als Wunderkind des Snookers. Sein Saisonstart untermauerte bereits, dass Moody dieses Jahr der Durchbruch auf der Main Tour glücken kann. Mit dem Sieg gegen Kyren Wilson bei den British Open könnte dieser schneller kommen als viele geglaubt hätten. Flashscore stellt den junge Briten vor.

Mit einem Paukenschlag hat sich Stan Moody am gestrigen Abend eindrucksvoll auf der großen Snooker-Bühne zurückgemeldet: Bei den British Open bezwang der erst 19-jährige Engländer völlig überraschend die aktuelle Nummer 2 der Weltrangliste, Kyren Wilson – und das mit bemerkenswerter Abgeklärtheit. Was für viele Beobachter eine Sensation war, schien für Moody fast eine Selbstverständlichkeit. Und genau darin liegt das Besondere an dem Ausnahmetalent aus West Yorkshire.

Wer ist Stan Moody?

Stan Moody wurde 2006 in Halifax, West Yorkshire geboren, eine Kleinstadt, die bis dato eher für Rugby-Leidenschaft bekannt war als für Snooker-Wunder. Doch Moody begann schon in jungen Jahren, seine Freizeit am Snookertisch zu verbringen. Zuerst im heimischen Klub, später bei lokalen Turnieren. Schnell wurde klar: Dieser Junge denkt und spielt anders.

Bereits mit 15 Jahren machte er erstmals international auf sich aufmerksam, als er beim Shoot-Out 2022 als ungesetzter Amateur völlig unbeeindruckt auftrat und den früheren Profi Lu Ning schlug. Kommentatoren waren sich einig: Hier spielt jemand mit dem Selbstverständnis eines Routiniers – in einem Körper, der noch nicht mal voll entwickelt ist.

Der neue Ronnie O'Sullivan?

In der Szene wird er längst als eines der größten Talente der letzten Jahre gehandelt. Einige ziehen sogar Vergleiche mit dem jungen Ronnie O’Sullivan – nicht nur wegen seiner Technik und Übersicht, sondern wegen der coolen Art, mit der er sich am Tisch bewegt. Moody spielt schnörkellos, kontrolliert, aber mit dem Mut zum Risiko. Eine seltene Mischung in einem Sport, der für viele erst nach Jahren der Reife beherrschbar wird.

Was ihn besonders macht, ist seine mentale Stärke. In einem Sport, der im Kopf entschieden wird, wirkt Moody erstaunlich stabil. Kein Zittern, keine Nervosität, keine Eile. Als hätte er nie etwas anderes gemacht. Sein Breakbuilding ist flüssig, sein taktisches Spiel reif und seine Ruhe zwischen den Bällen beinahe unheimlich.

Ein steiler Weg

Trotz aller Vorschusslorbeeren ging Moody seinen Weg mit Bedacht. Unterstützt von Familie und Trainern, entschied er sich bewusst gegen zu frühe Professionalität. Erst 2023 erhielt er die Wildcard für die Main Tour, wo er nun im zweiten Jahr unterwegs ist. Die ersten Monate verliefen wechselhaft, doch spätestens nach dem Coup gegen Kyren Wilson ist klar: Moody ist nicht mehr das "Talent von morgen", sondern einer, mit dem man heute schon rechnen muss.

Mit dem Sieg über Wilson hat sich Moody nicht nur Respekt, sondern auch Aufmerksamkeit verdient – die vielleicht jetzt erst so richtig beginnt. Die Snookerwelt ist schnelllebig, doch an diesem jungen Mann scheint mehr dran zu sein als nur ein heißer Moment. Er bringt alles mit, um in den kommenden Jahren eine feste Größe auf der Tour zu werden.

Und vielleicht spricht man in ein paar Jahren nicht mehr nur vom Wunderkind Stan Moody, sondern von einem Champion, der seine Geschichte gerade erst zu schreiben begonnen hat.