Dort trifft die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes (DTB) am Donnerstag (17.00 Uhr/Tennis Channel und tennis.de) im Viertelfinale auf Argentinien - und hofft mit dem Weltranglistendritten an der Spitze auf den ersten Triumph seit 32 Jahren. Die Chancen stehen gut.
Denn Zverev, der für die Endrunde der besten acht Nationen erstmals seit Februar 2023 ins DTB-Team zurückkehrt, ist nach den Absagen von Carlos Alcaraz (Spanien) und Jannik Sinner (Italien) der einzige Top-10-Spieler, der in Bologna an den Start geht - auch wenn er das am Ende einer kräftezehrenden und enttäuschenden Saison nicht ganz freiwillig tut.
Er spiele, "weil die Jungs mich gebeten haben und das Gefühl haben, dass die deutsche Mannschaft, so wie sie jetzt momentan in der Zusammensetzung ist, nicht mehr viel Zeit hat", erklärte der Hamburger (28), der kein Fan vom "neuen" Format des Davis Cup und dem Termin am Ende der Saison ist.
"Da habe ich gesagt: Dann spiele ich halt einmal." Tatsächlich ist der Kern des Teams ein wenig in die Jahre gekommen. Davis-Cup-Urgestein Jan-Lennard Struff ist 35, Yannick Hanfmann 34. Deutschlands Spitzendoppel Kevin Krawietz (33)/Tim Pütz (wird am Mittwoch 38) ist ebenfalls nicht mehr jung.
Davis Cup: Deutschland leichter Favorit zum Auftakt
Für Zverev ist der Davis Cup die Chance auf einen versöhnlichen Jahresabschluss. Mit nur einem Titel und dem Vorrunden-Aus bei den ATP Finals beendete der 28-Jährige eine durchwachsene Tour-Saison, für den Mannschaftserfolg will er in Bologna noch einmal an die Belastungsgrenze gehen. Und die Teamkollegen zählen auf ihren Topspieler.
"Wir treten mit allem an, was wir haben. Wir sind mit Sicherheit eines der besseren Teams auf dem Papier, aber das bedeutet am Ende auch nichts", sagte Pütz. Gegen Argentinien sind die Deutschen, denen der Modus mit zwei Einzeln und einem Doppel entgegenkommt, leicht favorisiert - auch wenn Michael Kohlmann vor den Südamerikanern um Anführer Francisco Cerúndolo warnt.
"Argentinien ist eine große Tennisnation und natürlich ein schwieriger Gegner. Sie sind sehr gut aufgestellt, aber nicht unschlagbar. Ich erwarte eine enge Partie", sagte der Teamchef vor dem Duell in der "Super Tennis Arena" im BolognaFiere, einer über 10.000 Zuschauer fassenden Messehalle in der an Historie reichen Hauptstadt der norditalienischen Region Emilia-Romagna.
Kohlmann weiß: Für den Angriff auf den Titel ist Zverev der Schlüsselspieler. "Seine Rückkehr gibt uns zusätzliche Qualität auf höchstem Niveau, macht uns für jeden Gegner noch schwerer auszurechnen und erhöht so unsere Chancen auf ein Weiterkommen", betonte Kohlmann, der mit seinem Team im Halbfinale auf Spanien oder Tschechien treffen könnte - und auf dem Papier auch dann Favorit ist.
