Abschiedstour von Tennislegende Nadal: Ein letztes Hurra bei den French Open

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Abschiedstour von Tennislegende Nadal: Ein letztes Hurra bei den French Open

Rafael Nadal verabschiedet sich in diesem Jahr von seinem Lieblingsturnier in Paris.
Rafael Nadal verabschiedet sich in diesem Jahr von seinem Lieblingsturnier in Paris.AFP
Rafael Nadal schlägt wohl zum letzten Mal bei seinem Lieblingsturnier in Paris auf - und muss zum Auftakt gegen Alexander Zverev gleich sein bestes Tennis zeigen.

Rafael Nadal als gefragten Mann zu bezeichnen, ist eine maßlose Untertreibung. Den unzähligen Autogramm-Anfragen und Selfie-Wünschen konnte der spanische Sandplatzkönig bei einem Sponsorentermin am Donnerstag nicht komplett gerecht werden, so ergeht es dem Mallorquiner in Paris seit Tagen. Sobald sich Nadal im Umfeld des Stade Roland Garros bewegt, wird er auf Schritt und Tritt verfolgt - jeder will den Spanier auf seiner Abschiedstour nochmal zu sehen bekommen.

Denn die mit Spannung erwartete Reise des Rekordchampions bei den am Sonntag beginnenden French Open könnte schneller zu Ende sein, als vielen Fans lieb ist. Direkt in der ersten Runde kommt es für Nadal zum Kracher-Duell mit Olympiasieger Alexander Zverev. "Ihn in Paris nicht als Favoriten zu nennen, fühlt sich irgendwie komisch an, aber trotzdem würde ich sagen, dass Sascha in dem Match leichter Favorit ist", sagte Tennis-Bundestrainer Michael Kohlmann nach der Auslosung am Donnerstag dem SID.

Das letzte Duell der beiden Tennis-Stars liegt zwei Jahre zurück. Nadal war der Favorit, in einem mitreißenden Halbfinale verletzte sich Zverev schwer am Knöchel. Mittlerweile haben sich die Vorzeichen geändert. Nadal befindet sich auf seiner Abschiedstour, er schlägt wohl zum letzten Mal bei seinem Lieblingsturnier auf, das er unglaubliche 14 Mal gewann.

Nadals Form nach Verletzungen mit Fragezeichen

Nach vielen Verletzungen war der Spanier zuletzt weit unter seinen außerirdischen Möglichkeiten geblieben, die ihn zum größten Sandplatzspieler der Tennisgeschichte gemacht hatten. Doch abschreiben sollte man Nadal vor allem auf der roten Asche von Paris nie.

"Wenn man über Roland Garros spricht und Nadal dort ist, ist er für mich immer der größte Favorit", sagte Titelverteidiger Novak Djokovic bei seiner Generalprobe in Genf: "Nach all dem, was er auf den Plätzen von Roland Garros getan hat, ist es normal, ihn als den größten Favoriten zu sehen." Natürlich sei Nadals Niveau vor Paris "ein wenig anders" als üblich gewesen, sagte Djokovic, "aber es ist Roland Garros, und es ist Nadal."

Fakt ist: Nadal begeistert die Massen noch immer. In Paris wird jede Trainingseinheit von ihm umfassend für die Sozialen Medien dokumentiert, Fans reißen sich um einen kurzen Moment mit dem 37-Jährigen. Für Trainingspartner Stan Wawrinka, French-Open-Champion 2015, ist Nadal "so stark wie immer."

Das sollte Warnung genug sein - auch für Zverev. In Paris hat der 22-malige Grand-Slam-Champion die Grenzen verschoben, hier hat er erst drei (!) Matches verloren, bei 112 Siegen. 14 Mal stand er im Finale, 14 Mal gewann er, musste nie über fünf Sätze. Trotz Zweifeln an seiner Fitness will er das Turnier "mit dem Gedanken angehen, dass ich alles geben kann, 100 Prozent", sagte Nadal nach seinem Zweitrundenaus in Rom vor einer Woche.

Er werde es "akzeptieren", wenn "100 Prozent nicht ausreichen, um ein Match zu gewinnen", so Nadal, der gegen den Weltranglistenvierten und Rom-Sieger Zverev sofort sein allerbestes Tennis zeigen muss: "Aber ich möchte nicht auf den Platz gehen und wissen, dass ich keine Chance habe. Wenn es eine 0,01-prozentige Chance gibt, dann will es ausprobieren."