2. Liga: HSV schlägt auch Nürnberg — Sandhausen gelingt Last-Minute-Ausgleich

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2. Liga: HSV schlägt auch Nürnberg — Sandhausen gelingt Last-Minute-Ausgleich
Es läuft beim HSV
Es läuft beim HSV
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Ein Strafstoß brachte zwischen der Jahn Regensburg und der Fortuna aus Düsseldorf die Entscheidung. Es ist der Auswärtserfolg für F95 seit Ende Oktober 2022. Der Hamburger SV bleibt Darmstadt dicht auf den Fersen und gewann souverän mit 3:0 (1:0) gegen den 1. FC Nürnberg. Sandhausen konnte den ersten Punkt unter Tomas Oral sammeln. Franck Evina erzielte in der Nachspielzeit den viel umjubelten Ausgleich gegen Holstein Kiel.

Jahn Regensburg vs. Fortuna Düsseldorf 0:1

Dawid Kownacki (86., Foulelfmeter) sicherte der Fortuna nach zuletzt drei Auswärtsniederlagen in der Liga erst spät den Dreier. Die Regensburger, die seit nunmehr zehn Ligaspielen auf einen Sieg warten, schweben mit 20 Punkten weiter in Abstiegsgefahr.

Thiounes Fortuna kann auch auswärts gewinnen
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Im ersten Durchgang vor 10.119 Fans im Jahnstadion flachte die Begegnung nach einer munteren Anfangsphase ab. Mit einer Doppelchance durch Emmanuel Iyoha und Shinta Appelkamp (38.) verpassten die Gäste die Führung vor der Pause.

Nach dem Seitenwechsel musste zunächst Jahn-Keeper Jonas Urbig unter anderem gegen Jorrit Hendrix (57.) eingreifen. Die Fortuna war zwar die aktivere Mannschaft, brauchte zur Führung aber einen Strafstoß. Nach einem Foul von Konrad Faber an Felix Klaus im Strafraum zeigte sich Kownacki vom Punkt treffsicher.

Hamburger SV vs. 1. FC Nürnberg 3:0

Klarer hätten die Rollen nicht verteilt sein können. Da der Abstiegskandidat mit Interimstrainer Hecking, dort der ehemalige Bundesliga-Dino mit den Ambitionen, endlich den Sprung in die Bundesliga zu schaffen. Zudem war das Volksparkstadion in den vergangenen Jahren überhaupt kein gutes Pflaster für den Club, der letzte Sieg in Hamburg-Stellingen datiert aus dem Jahr 2012. In den bisherigen elf Auswärtsspielen 22/23 waren Nürnberg nur acht Treffer gelungen.

Von Minute eins weg gaben die Hamburger den Ton an, die Anfangsphase fand fast ausschließlich in der Hälfte der Gäste statt. Ins Netz wollte der Ball erstmals in Minute 19: Jean-Luc Dompé nahm Maß und zirkelte aus 23 Metern Entfernung einen Freistoß direkt in die Maschen (19.). Nürnbergs Torhüter Vindahl Jensen konnte der ins linke Kreuzeck jagenden Kugel nur noch hinterherblicken. Es war der erste direkt verwandelte HSV-Freistoß in der laufenden Spielzeit.

Jean-Luc Dompé brachte den HSV in Führung
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In der Folge bemühte sich der HSV sichtlich, rasch Tor Nummer zwei nachzulegen. Klappen wollte das nicht, stattdessen schnappte Nürnberg Frischluft. In der 39. Minute fand Kwadwo Duah eine großartige Ausgleichschance vor. Der Schweizer wurde von Lino Tempelmann gefunden, scheiterte aber am glänzend reagierenden Heuer Fernandes. Fünf Minuten später zeichnete sich sein Pendant aus. Nach einer Freistoßflanke von Laszlo Benes fälschte Tempelmann den Ball unglücklich, Vindahl Jensen war zur Stelle und verhinderte zunächst das 2:0 für den HSV.

Im zweiten Durchgang bemühten sich die Franken sichtlich, dem Pressing des Favoriten standzuhalten, spielerische Lösungen zu suchen. Das ging nicht immer gut. Oft handelte sich Heckings Elf unnötige Ballverluste ein. Ludovit Reis war in Minute 52 zur Stelle, kam im Strafraum frei zum Schuss und baute die Führung aus.

Ein weiterer Treffer durch Robert Glatzel (72.) wurde wegen Foulspiels in der Entstehung aberkannt — zum Ärger von Tim Walter. Erst der VAR brachte Hauptschiedsrichter Tobias Reichel auf die entscheidende Spur. Es wäre das 15. Saisontor für den Zweitplatzierten in der Torschützenliste gewesen. Mit einem schönen Treffer besorgte der eingewechselte Ransford-Yeboah Königsdorffer in der Nachspielzeit den Endstand. Auf Darmstadt hat der HSV weiterhin nur einen Punkt Rückstand. Die Chancen auf die Rückkehr in die höchste Spielklasse — nach 5 Jahren 2. Liga — stehen weiterhin gut. 

SV Sandhausen vs. Holstein Kiel 1:1

Dem SV Sandhausen — ein echtes Urgestein und bereits seit 2012/13 fixer Bestandteil der 2. Liga — gelang im Heimspiel gegen Kiel ein wichtiger Achtungserfolg.  Am 29. Januar erzielte das zwischenzeitliche 2:0 beim Auswärtserfolg in Bielefeld. Seitdem waren wettbewerbsübergreifend über 597 Minuten ohne Torerfolg vergangen. Mit einem Last-Minute-Ausgleich setzte Joker Franck Evina der Punktelosigkeit ein Ende.

In der 54. Minute machte sich Schiedsrichter Robert Hartmann beim Heimpublikum unbeliebt. Nach einem Gestocher im Strafraum jubelten die Fans im Stadion am Hardtwald, Höhn hatte den Ball hinter die Linie bugsiert. Hartmann entschied jedoch auf Foulspiel, der vermeintliche Ausgleich zählte nicht.

Denn Kapitän Hauke Wahl hatte kurz nach Wiederanpfiff das 1:0 für Kiel erzielt (47.). Wahl machte damit den enorm ereignisarmen, spielerisch schwachen ersten Durchgang vergessen. Torchancen gab es in den ersten 45 Minuten keine, allerdings zwei verletzungsbedingte Wechsel.

Sandhausens Joseph Ganda tat sich am Fuß weh und wurde durch Marcel Ritzmaier ersetzt. Große Schmerzen musste Holstein-Schlussmann Tim Schreiber ertragen. Er knallte unglücklich gegen den Pfosten, litt unter heftigen Knieschmerzen. Nach langer Behandlungspause wurde er schließlich ausgetauscht, Routinier Robin Himmelmann (34) kam aufs Feld.

Nach dem ersten Kieler Treffer betrieben die Gastgeber viel Aufwand, der blieb jedoch lange ohne Ertrag. In der 86. Minute beging Abwehrchef Höhn ein dummes Foul. Fabian Reese scheiterte kläglich, platzierte die Kugel ohne Kraft mitten aufs Tor. Patrick Drewes parierte souverän. 

Eine wichtige Glanztat, wie sich wenige Minuten später herausstellen sollte. Evina — der in der 70. Minute für Ritzmaier ins Spiel gekommen war — schoss den Ball nach einem weiten Einwurf von Dennis Diekmeier flach ins lange Eck. Das späte Goldtor, bereits in der fünften Minute der Nachspielzeit.

Es war der erste Punktegewinn im zweiten Spiel unter Trainer Tomas Oral. Im Kellerduell in Nürnberg setzte es in der Vorwoche eine 0:1-Niederlage.