Nur Nebenrolle für die "Liga der Weltmeister" - Alba und Bayern abgeschlagen

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Nur Nebenrolle für die "Liga der Weltmeister" - Alba und Bayern abgeschlagen
Alba Berlin liegt in der EuroLeague auf dem letzten Tabellenplatz.
Alba Berlin liegt in der EuroLeague auf dem letzten Tabellenplatz.Profimedia
Die "Liga der Weltmeister" steht in der EuroLeague nur in der zweiten Reihe. Nach Alba Berlin droht auch Bayern München das frühzeitige Aus.

Alba Berlin? Längst abgeschlagen. Bayern München? Unmittelbar vor dem Aus. Die Spitzenteams der "Liga der Weltmeister" hinken der europäischen Basketball-Elite ein gutes Stück hinterher und werden schon mit Beginn der Play-offs eine unbefriedigende Zuschauerrolle einnehmen - wenn nicht noch ein kleines Wunder passiert.

"Eins werden wir nicht machen: loslassen", kündigte Weltmeister Isaac Bonga zwar entschlossen an. Eine theoretische Chance auf die sogenannte Post-Season und damit auch auf das Final Four im Mai in Berlin besitzt der Pokalsieger aus München vor dem Duell mit dem FC Barcelona am Donnerstag (20:30 Uhr/Magenta Sport) ja auch noch. Viel wahrscheinlicher ist es aber, dass der deutsche K.o. in der europäischen Königsklasse in Kürze feststeht. Bei einer Heimniederlage gegen Barca und Siegen von Belgrad oder Valencia wäre dies der Fall.

Zum Match-Center: Bayern vs. Barcelona

Wirtschaftliche Nachteile 

Sportlich gibt es für das enttäuschende Abschneiden offensichtliche Gründe. Die Berliner hatten einen Umbruch zu bewerkstelligen nach dem Abgang von zentralen Größen wie Luke Sikma und Maodo Lo, Verletzungsprobleme kamen hinzu. Und auch das Level der Bayern unter ihrem neuen Starcoach Pablo Laso und mit großen Namen wie Ex-NBA-Champion Serge Ibaka reichte oft nicht in den engen Duellen. Zumal die Konkurrenz enorm investiert hat.

"Die EuroLeague in diesem Jahr, mit dieser Wettbewerbsfähigkeit und diesem Niveau, war aus meiner Sicht die stärkste jemals", sagte Alba-Geschäftsführer Marco Baldi dem SID. Und verwies nüchtern darauf, dass die Ausgangsposition der hiesigen Klubs im internationalen Rennen schwierig bleibt. Themen wie Sozialversicherung und Steuerbelastungen spielen eine Rolle.

 "Das zweite ist, dass sich in Deutschland keiner erlauben kann, 10, 15, 20 Millionen Euro Verlust pro Jahr zu machen. Das kann man vielleicht einmal machen, dann macht man den Laden zu", sagte der langjährige Manager: "Das ist aber, muss man sagen, in der EuroLeague fast an der Tagesordnung."

Solange dies so bleibt und es keinen stärkeren Fokus auf eine nachhaltige Entwicklung gibt, wird es aus Baldis Sicht sehr schwierig werden, sich der Spitze zu nähern. Ein Ziel, dem sich vor allem der FC Bayern verschrieben hat. Als Shareholder mit dauerhaft gesicherter Teilnahme sind die Münchner einen Schritt weiter als die Berliner. Mit dem Umzug in den neuen SAP Garden soll es weiter nach oben gehen.

"Ich glaube schon, dass der FC Bayern Basketball ein Zugpferd in Europa sein kann", hatte der langjährige Klub-Boss Uli Hoeneß vor drei Jahren schon gesagt, ehe sein Team mit dem erstmaligen Erreichen der Play-offs in der EuroLeague Geschichte schrieb. Ein Jahr später bestätigten die Münchner den Fortschritt. Aktuell zeigt sich aber, dass eine Lücke zu Branchenriesen wie Barca oder Real Madrid klafft. Es wird nicht einfach, sie zu schließen.

Hoffnung auf etwas europäischen Glanz gibt es aus Sicht der BBL-Klubs aber auch noch in diesem Jahr - vor allem in den nachrangigen Wettbewerben. In der vergangenen Saison schafften die Telekom Baskets Bonn in der Champions League den großen Coup und stehen auch in dieser Saison im Viertelfinale. In den MHP Riesen Ludwigsburg ist ein weiterer Bundesliga-Vertreter noch dabei. Im Europe Cup, dem kleinsten der europäischen Wettbewerbe, zogen die Niners Chemnitz schon ins Halbfinale ein.