NBA Round-up: Dank Dreier-Festival – Boston Celtics gleichen gegen Philadelphia 76ers aus

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NBA Round-up: Dank Dreier-Festival – Boston Celtics gleichen gegen Philadelphia 76ers aus
Auch MVP Joel Embiid von den 76ers, konnte Starspieler Jaylen Brown an diesem Abend nicht verteidigen.
Auch MVP Joel Embiid von den 76ers, konnte Starspieler Jaylen Brown an diesem Abend nicht verteidigen.AFP
Die Boston Celtics haben in der Viertelfinal-Serie der NBA-Play-offs gegen die Philadelphia 76ers dank eines Dreier-Festivals ausgeglichen. Angeführt von Jaylen Brown feierte der Vorjahresfinalist einen 121:87-Erfolg und revanchierte sich damit für die Auftaktniederlage. Gleich 20 von 51 Würfen der Celtics von der Drei-Punkt-Linie fanden den Weg in den Korb. Philadelphia hingegen war bei 30 Versuchen nur sechs Mal erfolgreich.

Nach der Niederlage zum Auftakt der Serie gegen die 76ers verließen die Celtics noch wütend und frustriert den Platz, nachdem sie den Heimvorteil verspielt hatten. Boston nutzte diese Emotionen – und ihre gute Defensivarbeit – um Spiel 2 für sich zu entscheiden. Am Mittwochabend war Starspieler Jaylen Brown mit 25 Punkten der dominierende Akteur der Partie und führte die Celtics zu einem ungefährdeten 121:87 Sieg gegen Philadelphia. Damit verdarben sie die Rückkehr des neuen MVP der Liga, Joel Embiid. Die Celtics haben damit die Serie ausgeglichen, sodass das Halbfinale der Eastern Conference am Freitag in Philadelphia ausgetragen wird (Spiel 3).

"Ich denke, wir müssen einfach mehr auf uns selbst vertrauen. Das ist alles", sagte Brown. "Ich habe das Gefühl, dass wir im letzten Spiel zu wenig von unserem Leistungsvermögen gezeigt haben. Wir wollten heute unser bestmögliches Spiel abliefern. Und genau das haben wir getan."

Das lässt sich auch in Zahlen belegen. Denn nicht nur Brown hatte einen guten Tag erwischt, so steuerte auch Malcolm Brogdon starke 23 Punkte bei – wobei er sechs der 20 Bostoner 3-Punkt-Würfe traf. Auch Derrick White und Marcus Smart zeigten sich mit jeweils 15 Punkte gut aufgelegt. 

Bostons steigerte sich vor allem in der Verteidigung und beschränkte die 76ers, die bei ihrem Sieg in Spiel 1 17 3-Punkte-Würfe getroffen hatten, am Mittwoch auf nur 6 von 30 Punkten aus dem Feld. Im vierten Viertel führten die Celtics zwischenzeitlich sogar mit 36 Punkten.

Brogdon sagte, dass es jetzt darauf ankomme, die gleiche Einstellung beizubehalten und weiterzumachen. "Der Sieg hat keine Bedeutung, wenn wir im nächsten Spiel nicht genau so weitermachen", sagte er.

Bei Philadelphia wehrte sich Tobias Harris mit 16 Punkten nach Kräften. Embiid erzielte 15 Punkte, drei Rebounds und fünf Blocks in seinem ersten Spiel nach einer Verstauchung des rechten Knies, wegen der er das letzte Spiel der 76ers in der ersten Runde gegen Brooklyn verpasst hatte. Auch bei Philadelphias Sieg in Spiel 1 am Montag war er nicht dabei.

James Harden, der noch in Spiel 1 mit 45 Punkten seine Karrierebestleistung in der Postseason aufstellte, verfehlte alle sechs 3-Punkte-Würfe und traf nur 2 von 14 Versuchen aus dem Feld. Insgesamt erzielte er 12 Punkte und 10 Rebounds. Embiid kehrte nach zweiwöchiger Verletzungspause  und einen Tag nach seiner erstmaligen Wahl zum MVP zurück auf den Platz. Nach dem Training vor dem Spiel wurde er von Ärzten und Trainern für das Spiel freigegeben. Zuvor hatte er bei der morgendlichen Trainingseinheit der 76ers nur leichte Übungen gemacht. Embiid gab an, man habe ihm gesagt, dass es vier bis sechs Wochen dauern könne, bis seine Verletzung ausgeheilt sei, doch die Chance, mit 2:0 in Führung zu gehen, habe ihn schließlich dazu bewogen zu spielen – auch wenn er noch nicht ganz fit sei. "Ich habe mich ziemlich gut gefühlt und hatte das Gefühl, dass ich dem Team helfen kann", sagte er. "Ich bin natürlich enttäuscht über die Niederlage. Aber das ist der erste Schritt gewesen, um wieder zu mir selbst zu finden."

James Harden erwischte einen gebrauchten Tag
James Harden erwischte einen gebrauchten TagAFP

Tatum hatte in der ersten Halbzeit drei Fouls kassiert. Sein viertes Foul erhielt er bei 7:34 im dritten Viertel, als er Harden zu Boden stieß. Das zwang ihn, etwas weniger aggressiv zu spielen, und half Philadelphia, die 18-Punkte-Führung Bostons bis vier Minuten vor Ende des dritten Viertels auf 73:60 zu verkürzen. Doch Tatums Teamkollegen sprangen in die Bresche, holten den Rückstand auf und sorgten dafür, dass die Celtics das Viertel mit einem 19:5-Lauf beendeten und zu Beginn des vierten Viertels wieder auf 92:65 ausbauten.

Embiid kam offensiv nur langsam in die Gänge, aber wie sich an den Problemen der 76ers von außen zu treffen zeigte, hatte er defensiv sofort einen starken Einfluss auf die gesamte Defensivarbeit von Philadelphia. Embiid hatte in seinen ersten 13 Minuten ganze fünf Blocks. Doch seine Kondition ließ merklich nach, zuweilen stolperte er gar in die Kulissen. Im ersten Viertel spielte er daher nur knapp sieben Minuten, bevor er seine erste Pause bekam. In den letzten 1:05 des Viertels kam er wieder zum Einsatz.

Brown sagte mit Blick auf Spiel 3, man erwarte in Philadelphia ein Team der 76ers, das nach der ersten Niederlage in dieser Postseason hoch motiviert sein wird.

"Eine feindselige Kulisse. Aber es sollte Spaß machen", äußerte er zuversichtlich. "Wir sollten alle auf diese Herausforderung brennen."

Boston, das in der Liste der Rekordchampions gleichauf mit den Los Angeles Lakers bei 17 Titeln steht und nach dem Aus der Milwaukee Bucks das höchstgesetzte Team stellt, konnte zuletzt 2008 die Meisterschaft gewinnen.