NHL Round-up: Grubauers Kraken siegen zum Playoff-Start am Abend der Gästeteams

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NHL Round-up: Grubauers Kraken siegen zum Playoff-Start am Abend der Gästeteams
Philipp Grubauer (l.) bejubelt den Sieg seiner Kraken gemeinsam mit Torschütze Morgan Geekie.
Philipp Grubauer (l.) bejubelt den Sieg seiner Kraken gemeinsam mit Torschütze Morgan Geekie.AFP
Viermal stand am Dienstagabend (Ortszeit) ein Spiel eins der Playoff-Serie in der nordamerikanischen Profi-Eishockeyliga NHL an, viermal setzte sich die Gastmannschaft durch. Aus deutscher Sicht galt es vor allem, den Sieg von Philipp Grubauers Seattle Kraken in Denver zu bejubeln. Andernorts setzten sich die New York Rangers und die Tampa Bay Lightning durch, überraschend deutlich gewannen die Winnipeg Jets beim besten Team der Western Conference.

 

New Jersey Devils vs. New York Rangers 1:5

Die New York Rangers haben einen guten Start in die Playoffs erwischt und siegten in Spiel eins der Serie gegen die New Jersey Devils in fremder Halle mit 5:1. Das Prudential Center in Newark, mit knapp 18.000 Zuschauern logischerweise ausverkauft, sah von Beginn an einen konzentrierten Auftritt des Tabellenfünften der Regular Season beim Dritten. Gekrönt wurde die Teamleistung durch die insgesamt vier Assists von Defensivspieler Adam Fox, der als erst zweiter Verteidiger der NHL-Geschichte in mindestens zwei Playoff-Spielen vier Vorlagen sammelte.

"Ich versuche nur, den Puck zu den richtigen Leuten zu bringen, und es ist natürlich schön, so etwas beizutragen", sagte Fox, der beim 5:3-Sieg gegen die Pittsburgh Penguins in Spiel 6 der ersten Runde der letzten Saison vier Assists beisteuerte. Nachdem Vladimir Tarasenko die Gäste nach fünf Minuten mit 1:0 in Führung gebracht hatte, war der 25-jährige Fox an allen weiteren Treffern der Rangers beteiligt. Zunächst schlug er den Puck knapp fünf Minuten später in Richtung Tor, Chris Kreider hielt den Stock rein und fälschte unhaltbar für Devils-Goalie Vitek Vanecek zum 2:0 ab.

Später spielte Fox seinen Teamkollegen Ryan Lindgren an, der drei Minuten vor Ende des Mittelabschnitts bereits für die Vorentscheidung sorgte. Mitte des vierten Viertels erzielte Kreider mit einem Abstauber nach Hereingabe von Fox das vierte Tor für die Rangers, Filip Chytil setzte kurz vor Schluss den Endpunkt hinter eine blitzsaubere Leistung der New Yorker.

Filip Chytil (r.) erzielt ein Empty Net-Goal zum Endstand gegen die Devils.
Filip Chytil (r.) erzielt ein Empty Net-Goal zum Endstand gegen die Devils.Profimedia

Die New Jersey Devils kamen durch einen Penalty von Jack Hughes nur zum zwischenzeitlichen 1:4. Hughes wurde damit zum ersten Spieler in der Geschichte der NHL, der bei seinem Debüt in der Postseason sein erstes Playoff-Tor durch einen Strafstoß erzielte. Die Devils gingen eigentlich als Favorit in das Matchup, müssen nun aber einem Rückstand in der Serie hinterherlaufen. Die erste Möglichkeit zur Wiedergutmachung bietet sich ihnen bereits am Donnerstagabend (Ortszeit) an gleicher Stelle.

Toronto Maple Leafs vs. Tampa Bay Lightning 3:7

Dank einer guten Effizienz in Powerplay-Situationen feierten auch die Tampa Bay Lightning einen deutlichen Auswärtssieg bei den Toronto Maple Leafs. Das kam durchaus überraschend, waren die Stanley Cup-Sieger von 2020 und 2021 doch in der letzten Phase der Regular Season in ein echtes Formloch gefallen. Mit nur vier Siegen aus den letzten zwölf Spielen der Hauptrunde sahen einige Experten schon einen Einbruch, nun meldeten sich die Lightning zu Beginn der K.O.-Phase eindrucksvoll zurück.

"Ich werde nie an den Jungs in diesem Raum zweifeln. Als Trainer will man immer das Beste, aber tief im Innern weiß man, dass da ein ganzer Haufen Spieler in diesem Raum ist, die auch nur Menschen sind. Doch heute Abend wussten wir, dass wir herauskommen würden um unser Spiel zu spielen", sagte Tampa Bay-Coach Jon Cooper. Tampas Spiel sah so aus, dass sie bereits im ersten Drittel durch Pierre-Edouard Bellemare, Anthony Cirelli und Nikita Kucherov die Weichen auf Sieg stellten.

Ganz so leicht wollten sich die Toronto Maple Leafs, die nach der regulären Saison den vierten Platz der Eastern Conference belegt hatten, aber nicht geschlagen geben: Ryan O'Reilly verkürzte nach 8:06 Minuten des zweiten Drittels im Powerplay auf 3:1, als er einen Pass von John Tavares in den Slot zimmerte. William Nylander brachte die Kanadier fünf Minuten später mit einem Tunnel gegen Alex Killorn auf 3:2 heran. Doch die restliche Spielzeit gehörte den Gästen: Ein Doppelpack von Brayden Point und ein Treffer von Corey Perry sorgten zum Ende des Mittelabschnitts für eine komfortable 6:2-Führung.

Brayden Point (2. v. r.) bejubelt gemeinsam mit seinen Kollegen ein Tor gegen Toronto.
Brayden Point (2. v. r.) bejubelt gemeinsam mit seinen Kollegen ein Tor gegen Toronto.AFP

Die geriet auch im Schlussdrittel nicht mehr in Gefahr, da Ross Colton und Calle Jarnkrok nur noch jeweils einmal trafen und somit für den Endstand sorgten. "Ich habe in diesem Spiel die Nerven gespürt", sagte Maple Leafs-Trainer Sheldon Keefe nach der Schlusssirene. "Wir waren am Anfang ein bisschen auf dem Zahnfleisch. Aber ich glaube nicht, dass die Nerven etwas damit zu tun haben, dass wir unser Tor nicht verteidigen, dass wir es zulassen, dass ein Spieler alleine vor dem Kasten steht. Das sind alles Dinge, in denen wir gezeigt haben, dass wir in der NHL mithalten können, daher mache ich mir keine Sorgen."

Vegas Golden Knights vs. Winnipeg Jets 1:5

Eine faustdicke Überraschung gab es unterdessen in Las Vegas zu sehen, wo die Vegas Golden Knights – immerhin bestes Team der Western Conference nach der regulären Saison – von den Winnipeg Jets mit 5:1 überrumpelt wurden. Das Franchise aus Nevada, das in seiner erst sechsten NHL-Saison seit dem Einstieg 2017 bereits zum fünften Mal in der Postseason dabei ist und den Erfolg von 2020 wiederholen will, als man bis in die Conference-Finals gekommen war, muss sich vor Spiel zwei nun zusammenraufen, um die exzellente Ausgangsposition aus der Hauptrunde nicht bereits in der ersten Playoff-Runde zu verspielen.

"Es ist nur ein Spiel", sagte der Kapitän der Golden Knights, Mark Stone, der die letzten 39 Spiele der regulären Saison wegen einer Rückenverletzung verpasst hatte. "Manchmal muss man es runterspülen und loslegen. Wir müssen definitiv analysieren, was wir gut und was wir nicht gut gemacht haben." Bei der Analyse wird vor allem letzteres überwiegen, denn die Gäste aus Kanada hatten fast doppelt so viele Torabschlüsse wie Las Vegas. Nach einem torlosen ersten Drittel ging Winnipeg durch Kyle Connor und Pierre-Luc Dubois mit 2:0 in Führung, bevor William Karlsson das Team aus der Casinostadt wieder heranbrachte.

Die über 18.000 Zuschauer in der T-Mobile Arena erwarteten ein spannendes Schlussdrittel, doch wurden einmal mehr negativ überrascht. Blake Wheeler, der zudem zwei Assists für die Jets beisteuerte, erzielte schnell das 3:1 für die Gäste und zeigte sich nach dem Spiel zufrieden mit dem erfolgreichen Matchplan. "Wir waren auf einen schnellen Start vorbereitet. Bei den anderen Spielen, die wir in diesem Jahr hier bestritten haben, haben sie uns sehr früh überrumpelt und wir hatten Schwierigkeiten, unser Spiel in Gang zu bringen", sagte Wheeler. "Wir wollten versuchen, uns durchzusetzen und früh aggressiv zu sein, und nach dem ersten Drittel hatten wir ein ziemlich gutes Gefühl für unser Spiel."

Blake Wheeler (r.) und Adam Lowry klatschen sich nach einem Treffer der Jets ab.
Blake Wheeler (r.) und Adam Lowry klatschen sich nach einem Treffer der Jets ab.AFP

Das 1:3 aus Sicht der Gastgeber brach die Gegenwehr, sodass Adam Lowry wenige Minuten vor Ende der Partie noch zwei weitere Treffer zum deutlichen Endstand nachlegen konnte. Überbewerten wollten die Männer aus Manitoba den Erfolg in Spiel eins aber nicht: "Wir haben gut gespielt. Das war die Art und Weise, wie wir spielen wollten, und wir wissen, was wir in Spiel 2 erwarten können", so Wheeler. "Diese Mannschaft ist im ersten Drittel zu Hause wahrscheinlich die beste Mannschaft der Liga, daher wird der Beginn des nächsten Spiels wieder sehr wichtig sein."

Colorado Avalanche vs. Seattle Kraken 1:3

Eishockey-Nationaltorhüter Philipp Grubauer ist erfolgreich in die Playoffs gestartet. Der deutsche Goalie bezwang mit den Seattle Kraken Titelverteidiger Colorado Avalanche zum Auftakt mit 3:1. Grubauer, der zwischen 2018 und 2021 für Colorado auf dem Eis gestanden hatte, parierte 34 Schüsse seines Ex-Teams und zeigte sich vor allem gegen Ende des zweiten Drittels unüberwindbar. 4:50 Minuten vor dem Ende konnte er einen Schuss von Nathan MacKinnon abwehren, keine 40 Sekunden später einen Alleingang von J.T. Compher stoppen und kurz vor der Schlusssirene eine abgeprallte Scheibe von Valeri Nichushkin parieren.

Für die Kraken war der Abend in Denver ohnehin historisch: Das Franchise, das seit 2021 in der NHL dabei ist, kam zu seinem ersten Playoff-Einsatz und gestaltete diesen sofort erfolgreich. Die Begeisterung war den Gästen aus dem Bundesstaat Washington anzumerken, denn die besten Phasen hatten sie jeweils zu Beginn der Drittel. Der Finne Eeli Tolvanen brachte Seattle nach gut drei Minuten mit dem ersten Tor der Franchise-Geschichte in Führung, nachdem er einen Pass von Devon Toews am linken Bullypunkt abgefangen hatte. Avs-Goalie Alexandar Georgiev parierte den ersten Schuss, aber Tolvanen konnte den Abpraller im Nachschuss versenken.

Nachdem Mikko Rantanen Mitte des ersten Drittels ausgeglichen hatte, war es wieder ein Frühstart, der die Kraken in Front brachte. Alex Wennberg war nach 1:20 Minuten nach Beginn des zweiten Drittels erfolgreich, indem er einen Querpass von Jaden Schwartz aufnahm und vom linken Bullykreis aus über die Schulter von Georgiev hinweg versenkte. Den Schlusspunkt setzte Morgan Geekie vier Minuten nach Beginn des Schlussdrittels mit dem 3:1.

Für Grubauer und die Kraken steht nach dem Traumstart bereits am Donnerstag (Ortszeit) das zweite Spiel der Serie an, erneut in der Ball Arena in Denver. Der 31-jährige Rosenheimer ist neben Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers der zweite Deutsche, der in den Play-offs um den Stanley Cup steht. 2018 hatte Grubauer die Trophäe mit den Washington Capitals als Ersatztorwart gewonnen.