Leidgeprüfter Haller nach Afrika-Cup-Triumph emotional: "So oft geträumt"

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Leidgeprüfter Haller nach Afrika-Cup-Triumph emotional: "So oft geträumt"
Sebastien Haller (M.) bejubelt den Siegtreffer im Finale des Afrika Cups.
Sebastien Haller (M.) bejubelt den Siegtreffer im Finale des Afrika Cups.Profimedia
Irgendwann musste sich auch Sebastien Haller ein paar Tränen aus den Augen wischen. "Wir haben so oft von diesem Moment geträumt", sagte der emotionale Stürmer von Borussia Dortmund nach dem Triumph beim Afrika-Cup mit der Nationalmannschaft der Elfenbeinküste (Cote d'Ivoire): "Diese Szenen der Freude, das hat das Land auch verdient."

Mit seinem Siegtreffer in der 81. Minute im Finale gegen Nigeria (2:1) hatte Haller den "Elefanten" den dritten Triumph beim Afrika-Cup beschert - noch dazu im eigenen Land. "Wir haben bis zum Schluss daran geglaubt", sagte der 29-Jährige: "Meine Mannschaftskameraden haben mich angetrieben, so lange wie möglich auf dem Platz zu bleiben, und dank ihnen habe ich ein Tor geschossen."

Zum Match-Center: Nigeria vs. Elfenbeinküste

Schon im Halbfinale gegen die Demokratische Republik Kongo hatte Haller den entscheidenden Treffer zum Finaleinzug geschossen. "Es war eines meiner Hauptziele, beim Afrika-Cup alles zu geben, was ich konnte", sagte er. Wegen einer Verletzung hatte Haller die komplette Gruppenphase verpasst, sein Knöchel sei "noch immer nicht ganz verheilt, aber für heute war er in Ordnung."

Der Triumph der Elfenbeinküste schien noch vor wenigen Wochen undenkbar. Nach zwei Vorrunden-Niederlagen wurde Trainer Jean-Louis Gasset entlassen, nur dank Schützenhilfe der Konkurrenz kamen die Ivorer noch weiter. "Es ist mehr als ein Märchen", sagte Gassets Nachfolger Emerse Fae: "Ich habe Mühe, das alles zu begreifen".

Hallers Geschichte wie ein realistisches Märchen

Auch für den Stürmer von Borussia Dortmund persönlich gleicht die Dramaturgie des Afrika Cups einer Parabel auf seine letzten zweieinhalb Jahre. Kurz nach seinem Wechsel aus den Niederlanden nach Deutschland im Jahr 2022 wurde beim groß gewachsenen Angreifer Krebs diagnostiziert, der Fußball rückte weit in den Hintergrund. Die folgenden Monate verbrachte der Ivorer mit Chemotherapie statt Mannschaftstraining, die Rückkehr auf den Fußballplatz schien mehr als fraglich.

Doch Haller kämpfte sich zurück: Im Februar 2023 gab er offiziell bekannt, den Krebs besiegt zu haben und arbeitete sich Stück für Stück wieder an die Mannschaft des BVB heran. Es schien, als würde die Schicksalskurve Hallers nun endgültig nach oben zeigen, doch am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison musste er einen herben Rückschlag einstecken.

Dem BVB fehlte noch genau ein Heimsieg gegen Mainz 05 zur deutschen Meisterschaft, alles war schon für die große Feier vorbereitet. Spätestens als der ehemalige Frankfurter nach 20 Minuten zum Elfmeter antrat, hätte Haller zum Helden des Signal Iduna Park werden können, doch er verschoss. Am Ende verpasste der BVB den Sieg, der FC Bayern gewann parallel und zog auf den letzten Metern noch am BVB vorbei. Haller lag nach Schlusspfiff minutenlang am Boden.

Seitdem ist sein Status bei den Schwarz-Gelben nicht besser geworden, in der Bundesliga stehen sowohl Niclas Füllkrug als auch Youssoufa Moukoko in der Hackordnung vor ihm. Doch der Afrika Cup könnte einmal mehr in der Karriere des Sebastien Haller das Momentum ändern.