Bayern-Trainersuche: Kahn & Helmer positiv zu Nagelsmann-Rückkehr – Kane lobt Tuchel

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Bayern-Trainersuche: Kahn & Helmer positiv zu Nagelsmann-Rückkehr – Kane lobt Tuchel
Aktualisiert
Christoph Freund und seine Kollegen wollen auf der Trainerposition einen neuen Impuls setzen.
Christoph Freund und seine Kollegen wollen auf der Trainerposition einen neuen Impuls setzen.AFP
Der frühere Bayern-Kapitän Thomas Helmer würde eine Rückkehr von Trainer Julian Nagelsmann zu Bayern München begrüßen. Er könne sich vorstellen, dass Nagelsmann zeigen wolle, dass "er es besser kann. Das wäre für ihn kein schlechter Move", sagte Helmer (58) der Mediengruppe Münchner Merkur/tz.

Die Bayern-Verantwortlichen um Sportvorstand Max Eberl könnten sich zugleich "zurücklehnen und sagen: Die, die ihn entlassen haben, sind nicht mehr da. Aber man bricht sich auch keinen Zacken aus der Krone, wenn man zugibt: Hey, wir haben zu früh gehandelt. Das war ein Fehler!", ergänzte Helmer in Bezug auf Nagelsmanns Entlassung beim deutschen Rekordmeister im März 2023.

"Fehler zuzugeben ist eine Stärke", meinte Helmer: "Und wenn man sagt, jetzt sind wir überzeugt, dass es klappt, dann hätte Julian schon einen ganz anderen Start." Bundestrainer Nagelsmann gilt in München als Favorit auf die Nachfolge des zum Saisonende scheidenden Thomas Tuchel. Allerdings bemüht sich der Deutsche Fußball-Bund, Nagelsmann über das Vertragsende mit der Heim-EM in diesem Sommer hinaus bis 2026 zu binden.

Sollte Tuchel mit den Bayern in der Champions League im Viertelfinal-Rückspiel gegen den FC Arsenal (21.00 Uhr/DAZN) die Vorschlussrunde erreichen, wäre das aus Helmers Sicht ein "versöhnlicher" Abschluss "dieser wilden Saison. Auch die Beziehung von Thomas Tuchel zum Verein würde es im Nachgang positiver wirken lassen."

Kahn bereut Art und Weise des Nagelsmann-Aus

Bayern Münchens früherer Vorstandschef Oliver Kahn kann sich eine Rückkehr von Julian Nagelsmann auf die Bank des deutschen Rekordmeisters vorstellen. "Warum soll er nicht eines Tages zum FC Bayern zurückkehren, nachdem er weitere Erfahrungen gemacht hat?", sagte Kahn der Sport Bild: "Das war mit einigen Bayern-Trainern so, allen voran Jupp Heynckes, aber auch Giovanni Trapattoni und Ottmar Hitzfeld, die allerdings in eher reiferem Alter zu Bayern München zurückgekehrt sind."

Bei Nagelsmanns Bayern-Aus 2023 war auch Kahn noch im Klub tätig. "Entscheidungen muss man immer im zeitlichen Kontext sehen, in dem sie getroffen wurden. Wir haben damals den sportlichen Erfolg gefährdet gesehen und deshalb diese bestimmt nicht einfache Entscheidung getroffen", sagte Kahn nun: "Ich habe schon öfter gesagt, dass ich es ganz schlecht fand, wie diese Entscheidung dann umgesetzt wurde. Das ist nicht gut abgelaufen, und das beschäftigt mich heute noch."

Bei Nagelsmann erkennt Kahn eine Weiterentwicklung. "Die Erfahrungen beim FC Bayern haben ihn mit Sicherheit weitergebracht. Dass Julian viele Fähigkeiten hat, steht außer Frage und muss man nicht diskutieren", sagte der frühere Nationaltorhüter: "Die EM wird ein echter Härtetest. Danach kann man mehr sagen."

Dem FC Bayern und dem neuen Sportvorstand Max Eberl wünscht Kahn Kontinuität. "Ich hoffe, dass er seine Ideen und Vorstellungen über einen längeren Zeitraum umsetzen kann", sagte Kahn über Eberl: "Dazu ist mit Christoph Freund ein Top-Mann aus Salzburg geholt worden. Das kann eine erfolgreiche Konstellation sein."

Kane mit "größtem Respekt" vor Tuchel

Superstar Harry Kane hat bei der Trainersuche unterdessen vollstes Vertrauen in die Verantwortlichen um Sportvorstand Max Eberl. "Der Verein muss die beste Lösung finden für Bayern München", sagte der englische Angreifer. Die Mannschaft habe "größten Respekt" für den im Sommer scheidenden Coach Thomas Tuchel und sei "sehr motiviert, mit ihm die Saison zuende zu spielen", ergänzte Kane: "Und wir wissen, dass die Entscheidung am Ende die richtige sein wird."

Zum favorisierten Nagelsmann hat Kane bislang wenig Bindung: "Ich kenne ihn nicht so gut und nicht persönlich", sagte Kane, die Mannschaft und er selbst konzentriere sich ohnehin viel mehr auf das Tagesgeschäft und das "große Spiel" im Viertelfinale der Champions League gegen den FC Arsenal (ab 21 Uhr live bei DAZN und in der Flashscore-Audioreportage).

"Wir haben eine große Chance", sagte Kane, "wollen die Saison am Leben halten und etwas Besonderes erreichen." Dass von ihm persönlich viel verlangt werde, sei dabei kein Problem. "Die Leute erwarten immer ein sehr hohes Niveau von mir - nicht nur Tore und Vorlagen, sondern auch, dass ich meine Erfahrung einbringe. Ich versuche, all das immer zu tun und alles zu geben."

Spiele gegen Arsenal seien für ihn als langjährigen Profi von Tottenham Hotspur "immer mit die größten in der Saison" gewesen, "da habe ich immer ein gewisses Feuer gespürt und wollte mich beweisen". So sei es auch jetzt wieder.

Und wenn es schief geht, die Bayern also erstmals seit 2012 keine Trophäe gewinnen? "Jeder will Titel holen, das ist immer das Ziel, man will der Welt zeigen, was man drauf hat", sagte Kane (30): "Aus Vereinssicht wäre es eine schlechte Saison, man erwartet von uns, dass wir Titel holen."