Bundesliga Ampel 6. Spieltag: Werkself kann auch dreckig siegen – Union nicht (mehr)

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Bundesliga Ampel 6. Spieltag: Werkself kann auch dreckig siegen – Union nicht (mehr)
Es muss nicht immer alles gepflegt sein bei Bayer Leverkusen. Diesmal führte Kampf zum Sieg – und das imponiert.
Es muss nicht immer alles gepflegt sein bei Bayer Leverkusen. Diesmal führte Kampf zum Sieg – und das imponiert.Flashscore/Profimedia
Welche Ereignisse stachen am 6. Spieltag der Bundesliga 2023/24 heraus? In gewohnter Form der Bundesliga Ampel präsentiert Flashscore euch ein positives und ein negatives Highlight des Spieltags.

Ganze viermal schoss Union Berlin in zwei Spielen der Relegation gegen den VfB Stuttgart aufs Tor. Wir schreiben das Jahr 2019 und damit den Beginn der jüngeren Bundesliga-Erfolgsgeschichte der Eisernen. Aus diesen vier Schüssen aufs Tor erzielte Union zwei Tore, im Rückspiel mauerten sie mit Mann und Maus ein 0:0-Unentschieden nach Hause, das letztlich zum Aufstieg ins Oberhaus reichte.

Seitdem gilt genau das als die große Qualität der Hauptstädter: Effizienz. Aus wenig viel machen, das ist in die Union-DNA übergegangen und steht als Motto für den wundersamen Sturm bis in die Champions League.

In den letzten drei Spielzeiten lagen die Köpenicker in Sachen Chancenverwertung immer im oberen Drittel der Liga, für geübte Unioner ist der Blick auf den Expected Goals-Vergleich am Ende einer Partie meistens ein Grund zum Schmunzeln. "Wieder dem Gegner unterlegen gewesen? Was soll's, wir nehmen die Punkte mit!"

Doch seit einigen Wochen scheint sich etwas geändert zu haben. Angefangen mit dem 0:3 vor heimischer Kulisse gegen den verhassten Ost-Rivalen RB Leipzig, als die Südostberliner kaum einen Stich sahen, kommt die Effizienz-Maschinerie nicht mehr recht ins Rollen. Mit dem 0:1 bei Aufsteiger Heidenheim kassierte das Team von Urs Fischer nicht nur die wettbewerbsübergreifend fünfte Niederlage in Folge, sondern wurde mit den eigenen Waffen geschlagen. 2,43 Expected Goals von Union standen 0,5 der Heidenheimer gegenüber, die Gäste schossen mehr als doppelt so oft auf das Tor. Und doch gewannen die Männer von der Ostalb die Partie.

Zum Match-Center: 1. FC Heidenheim vs. Union Berlin

Ob Union mit diesem Phänomen dauerhaft zu kämpfen hat, oder ob die mangelnde Torausbeute mehr eine Folge von temporärem Pech ist, werden die kommenden Wochen zeigen.

Ganz anders Bayer Leverkusen: Die Werkself macht dem geneigten Bundesliga-Fan inzwischen doch Angst. Über Jahre war Bayer 04 für gepflegten Fußball mit wechselhaftem Resultat bekannt, doch in dieser Spielzeit verdienen sie sich nach und nach die Bezeichnung Spitzenmannschaft. An diesem Wochenende ist nun auch noch ein Merkmal dazugekommen, das auch bei der Konkurrenz in München und Dortmund für Schweißperlen sorgen dürfte.

Beim 3:0-Auswärtssieg in Mainz zeigten die Rheinländer nämlich lange keine gute Leistung. Im Gegenteil, die Fehlstarter aus Mainz waren in der ersten Halbzeit überlegen und hätten mit etwas mehr Punch im Abschluss das Spiel auf ihre Seite ziehen können. Doch ein Eigentor von Verteidiger Sepp van den Berg und wenig Glück im eigenen Abschluss sorgten dafür, dass Bayer diese Phase sogar mit einer Führung überstehen konnte.

Zum Match-Center: Mainz 05 vs. Bayer Leverkusen

In der zweiten Halbzeit zeigte sich dann vor allem die individuelle Klasse der Elf von Xabi Alonso: Außenverteidiger Alex Grimaldo schweißte einen Freistoß in den Winkel, den so nur wenige zeigen können. Im Anschluss legten die hochveranlagten Amine Adli und Jonas Hofmann im Zusammenspiel das dritte und entscheidende Tor nach.

Keine Frage: Eine Niederlage gegen Darmstadt, Augsburg oder sonstige Teams fernab der Spitzengruppe würde wohl immer noch niemanden überraschen und eher ein "Typisch Leverkusen" hervorrufen, doch mit jedem Sieg wird die Überzeugungskraft der Alonso-Elf größer. Gerade mit jedem dreckigen Sieg.