Rot: Auf den Höhenflug folgt der Absturz
Trotz Trainerwechsel steckt Union Berlin weiterhin im Abstiegskampf. Nach der sensationellen Vorsaison fehlt weiterhin der nötige Biss, um sich nachhaltig aus dem Tabellenkeller zu befreien. Nur 14 Punkte aus 17 Spielen können den gestiegenen Ansprüchen nicht genügen.

Beim SC Freiburg holte sich Union zwar ein torloses Unentschieden - allerdings auf außerordentlich glückliche Weise. Die teuren Neuzugänge funktionieren nicht. Leonardo Bonucci (Fenerbahce) und David Datro Fofana (Burnley) haben Berlin-Köpenick nur einem halben Jahr wieder verlassen.
Viele Fans und Bundesliga-Experten fragen sich, ob den Eisernen die Teilnahme an der UEFA Champions League zu Kopf gestiegen ist - ob man nicht besser beraten gewesen wäre, den eingeschlagenen Weg konsequent fortzufahren. Erinnerungen an den Absturz des blau-weißen Stadtrivalen werden wach…
Grün: Gedenken an Franz Beckenbauer
Franz Beckenbauer war ein Fixstern am Fußball-Himmel. Er wurde als Spieler und als Trainer Weltmeister. Er gewann sechsmal die deutsche Meisterschaft und war zusammen mit Pele, Diego Maradona und Johan Cruyff eine der prägendsten Figuren des 20. Jahrhunderts.

Auch nach seiner aktiven Karriere begeisterte der Kaiser die Massen - sei es durch seine menschliche Wärme oder als ikonische Werbefigur. Dementsprechend schwierig fällt es, Abschied von ihm zu nehmen. Der Grat zwischen Kitsch, gekünstelter Anteilnahme und ehrlicher Würdigung ist außerordentlich schmal.
Und doch ist es an diesem Wochenende der gesamten Bundesliga gelungen, das Andenken an den größten deutsche Fußballer aller Zeiten hochzuhalten.
In der Allianz Arena wurde der von ihm eingesungene Hit “Gute Freunde” als Torhymne genutzt - eine willkommene Abwechslung zum altbekannten Cancan. In Freiburg verdrückte Christian Streich vor dem Anpfiff eine Träne, zahlreiche Wegbegleiter nutzten die Gelegenheit, um ihre Erinnerungen an “den Franz” zu teilen. So funktioniert Gedächtniskultur.