BVB-Trainer Edin Terzic nahm in seiner Anfangsformation im Vergleich zum letzten Spiel (1:1-Remis in der Champions League bei der PSV Eindhoven) eine Umstellung vor: Julian Brandt spielt für den Magen-Darm-geplagten Mats Hummels (auf der Bank). Das bedeutete auch, dass Stammtorhüter Gregor Kobel es nicht rechtzeitig für das Duell mit seinem Ex-Klub zurückschaffte, nachdem er sich unter der Woche beim Aufwärmen in den Niederlanden verletzt hatte.
Auf der anderen Seite wechselte TSG-Coach Pellegrino Matarazzo zweimal im Vergleich zum letzten Spiel (0:1-Heimniederlage in der Bundesliga gegen Union Berlin): John Anthony Brooks und Robert Skov spielten für Stanley Nsoki (Gelb-Rot-Sperre) und Grischa Prömel (wegen einer Innenbandverletzung im rechten Knie nicht im Kader).
Ganz vorne bekam erneut der konterstarke Ihlas Bebou den Vorzug vor Stoßstürmer Wout Weghorst, und dieser zahlte das Vertrauen postwendend zurück. Bei einem Querpass vor dem Sechzehner von Emre Can kam Nico Schlotterbeck nicht entgegen. Dadurch konnte Bebou das Zuspiel abfangen, zwei Schritte gehen und dann aus spitzem Winkel ins lange linke Eck vollenden (2.). Für den Mann aus Togo war es das vierte Saisontor und das erste im neuen Jahr.
Dortmund nach Rückstand wachgeküsst
Dortmund, das zum ersten Mal im Jahr 2024 in Rückstand geriet, antwortete mit wütenden Angriffen, allen voran Donyell Malen. Der Niederländer durchbrach ein ums andere Mal die Linien der Hoffenheimer, belohnt wurde er dann allerdings nach einem Standard: Eine Ecke von Julian Brandt verlängerte Marco Reus am ersten Pfosten genau vor die Füße von Malen, der aus kurzer Distanz keine Probleme hatte, sein zehntes Saisontor zu erzielen (21.).
Spätestens jetzt war der BVB voll im Spiel und legte direkt nach. Diesmal führte Marco Reus die Standardsituation selbst aus und brachte eine Ecke von der rechten Seite nach innen, wo Nico Schlotterbeck unwiderstehlich hochstieg und den Ball unhaltbar unter die Latte wuchtete (25.). Innerhalb von nicht mal fünf Minuten hatte die Schwarz-Gelben den frühen Schock überwunden. Für den Offensiv-Routinier waren es die Saisonvorlagen zwei und drei, nachdem ihm zuvor in 22 Spielen nur einen Assist gegeben hatte.
Abgesehen von einer ordentlichen Möglichkeit für TSG-Youngster Umut Tohumcu (27.) behielt der Gastgeber die Spielkontrolle, ohne sich viele Tormöglichkeiten zu erspielen. Da Hoffenheim Probleme hatte, sich aus dem hohen Pressing der Dortmunder zu befreien, passierte bis zum Pausenpfiff nichts mehr.
Beier explodiert nach der Pause
Nach der Pause versuchten die Gastgeber, das Spiel zu kontrollieren, doch dies taten sie auf Kosten der eigenen Aktivität. Wie schön häufiger in dieser Saison gesehen lullte sich der BVB in das eigene Spiel ein und wurde schmerzahft bestraft. Zunächst verlor Niclas Füllkrug nach einer eigenen Ecke völlig unnötig den Ball und leitete somit einen Konter der TSG ein, den Maximilian Beier mit einem abgefälschten Abschluss zum 2:2 abschloss (61.).
Nur vier Minuten später machten die Kraichgauer dann tatsächlich den Doppelschlag perfekt: Ein Ein Steilpass auf Anton Stach hebelte die gesamte Abwehr des BVB aus. Der Mittelfeldmann blieb vor dem Tor cool und legte klug rüber zu Maximilian Beier, der nur noch einschieben musste. Der Doppelpack für den U21-Nationalspieler und die zweite Führung für Hoffenheim im Signal Iduna Park (65.).
Die Westfalen versuchten in der Folgezeit, zurückzuschlagen, doch bis zur nächsten Gelegenheit dauerte es fast zehn Minuten. Dann kam Niclas Füllkrug auf schönes Anspiel von Marco Reus zum Abschluss von der linken Strafraumseite, doch sein Versuch zog deutlich am Kasten vorbei (75.). Kurz vor dem Ende bekam TSG-Abräumer Florian Grillitsch einen abgefälschten Schuss im Strafraum an die Hand, Schiedsrichter Marco Fritz entschied sich aber gegen einen Strafstoß (82.).
Trotz eines Anrennens in den letzten Minuten kamen die Gastgeber nur noch zu einer nennenswerten Chance durch Emre Can nach einem Reus-Freistoß (90.+3), aber der deutsche Nationalspieler köpfte den Ball über den Kasten. Durch die Niederlage verpasst es der BVB, auf vier Punkte von RB Leipzig wegzuziehen. Die TSG hingegen schafft einen historischen Sieg in Dortmund und den ersten Bundesliga-Dreier seit dem 8. Dezember.
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