Jeder HSV-Fan kennt den Namen Sergej Barbarez als großen Torjäger und echte Vereinslegende beim norddeutschen Spitzenklub. Der Bosnier kam in über 200 Spielen zum Einsatz und erzielte mehr als 70 Tore für den HSV, mit dem er 2003 den Ligapokal gewann.
Nun kann Barbarez auch Cheftrainer werden, denn der 52-jährige Barbarez wird die äußerst schwierige Aufgabe haben, die bosnische Nationalmannschaft nach einer großen spielerischen und ergebnismäßigen Krise wieder auf ein hohes Niveau zu bringen. Dies bestätigte Barbarez am Dienstag gegenüber Reprezentacija.
Barbarez tritt die Nachfolge von Savo Milošević an, der erst seit September 2023 im Amt ist. Die Wahl war umstritten und spaltete die Gemüter, da Milošević sich nach dem Zusammenbruch Jugoslawiens in den 90er Jahren für Serbien entschied.
Torjäger soll die Nationalelf zu neuen Leben erwecken
Als der Präsident des bosnischen Fußballverbands, der umstrittene Vico Zeljković, der Neffe von Milorad Dodik, dem serbisch orientierten Präsidenten der Republika Srpska, einer der beiden Entitäten in Bosnien und Herzegowina, im November versuchte, ein Freundschaftsspiel mit Russland zu organisieren, hatte der Präsident mehrere Spieler, darunter Superstar Edin Džeko, im Nacken.
Laut Reprezentacija hatte Zeljković zuvor erklärt, dass Sergej Barbarez niemals Trainer werden würde und dass die HSV-Legende "eifersüchtig darauf sei, kein Trainer zu sein." Doch nun musste Zeljković seine Worte offenbar revidieren.
Barbarez kommt mit genau null Erfahrung als Cheftrainer daher. Andererseits verfügt Barbarez über reichlich Erfahrung in der bosnischen Nationalmannschaft, für die er 47 Einsätze absolvierte. Mit 17 Toren ist er jedoch nur der sechstbeste Torschütze in der Geschichte des Landes, weit entfernt von dem bereits erwähnten Star und derzeitigen Kapitän Edin Džeko, der es auf beeindruckende 65 Tore gebracht hat.
Barbarez' erster Einsatz wird Anfang Juni sein, wo der ehemalige Bundesligastar viel zu tun haben wird. Bosnien und Herzegowina hat gleich zwei schwere Auswärtsaufgaben zu bewältigen, zuerst gegen Gareth Southgates England im St. James' Park und dann gegen Luciano Spallettis Italien in Empoli, die Spiele finden am 3. bzw. 9. Juni statt.