1) Harry Kane und Leroy Sane – FC Bayern München – 32 Tore
Dass der Top-Torjäger der Fußball-Bundesliga in dieser Liste vertreten sein wird, war für jeden zu erwarten. Viel zu stark ist der Kader des FC Bayern Münchens, als dass es keinen Spieler gibt, der an der Seite von Harry Kane zu Toren kommen würde.
Harry Kane erlebt ein überragendes erstes Jahr in der Bundesliga. Mit 24 Toren in 21 Spielen überragt der Engländer nicht nur mit seinen Toren, sondern auch mit seiner Quote von mehr als einem pro Spiel. Behält Kane diese Quote bei, landet er am Ende bei hochgerechnet 39 Toren. Den Rekord von Robert Lewandowski würde er damit noch knapp verpassen.
Leroy Sane musste in seinen Jahren beim deutschen Rekordmeister einiges an Kritik einstecken. Immer wieder wurde ihm Leichtfertigkeit oder auch fehlender Einsatz vorgeworfen. Doch in dieser Saison greifen die Räder ineinander. Mit seinen acht Saisontoren hat er seinen Karrierebestwert in der Bundesliga (2015/16 für den FC Schalke 04, 2022/23 für den FC Bayern München) bereits eingestellt. Das Duo mit Harry Kane funktioniert nicht nur nebeneinander, sondern auch füreinander hervorragend.
2) Serhou Guirassy und Deniz Undav – VfB Stuttgart – 31 Tore
Die Überraschungsmannschaft der Saison steht auch in dieser Kategorie überraschend weit oben. Mit Serhou Guirassy und Deniz Undav im Sturm, erlebt der VfB Stuttgart eine Rückkehr zu besten Zeiten.
Es kam für die meisten Fußballexperten überraschend, dass Serhou Guirassy in der Bundesliga plötzlich so einschlägt, wie er es in dieser Saison tut. Trotz Abwesenheit aufgrund von Verletzung und Afrika Cup, steht der Guineer auf Rang Zwei in der Torjägerliste. Mit 17 Toren aus 15 Spielen ist die Lebensversicherung der Stuttgarter ein weiterer Spieler, der mehr als einmal pro Spiel knipst. Ob der VfB seinen besten Spieler über den Sommer hinaus halten kann, bleibt abzuwarten.
Nur wenige Spieler schaffen einen so späten und steilen Karriereanstieg wie Deniz Undav. 2018 spielte der Stürmer noch in der Regionalliga Nord für den TSV Havelse, sowie der zweiten Mannschaft von Eintracht Braunschweig, ehe es ihn über die Stationen Meppen, Saint-Gilloise und Brighton nach Stuttgart brachte. Der Deutsch-Türke kam schleppend in diese Saison und durfte meist nur von der Bank Akzente setzen. Doch Undav überzeugte, wurde in den letzten Wochen ein starker Stürmer, mit und ohne Guirassy, und gilt als großer Kandidat für den nächsten Nationalmannschaftskader von Julian Nagelsmann.
3) Lois Openda und Benjamin Sesko – RB Leipzig – 21 Tore
Im Vergleich zu den ersten beiden Duos haben Lois Openda und Benjamin Sesko nicht annähernd so viele Tore geschossen. An der bisherigen Saison der Sachsen haben die beiden Sommerneuzugänge dennoch ihren Anteil.
Lois Opendas Aufstieg ist der Traum eines jeden jungen Fußballers: Nach einer unauffälligen Zeit beim FC Brügge gab es den Wechsel zu Vitesse Arnheim, wo er in zwei Jahren 28 Ligatore schoss und sich den Wechsel zu RC Lens verdiente. Nachdem er seine Torausbeute auch dort weiter nach oben schrauben konnte, gab es schließlich den Transfer zu RB Leipzig: Mit seinen 15 Toren ist der Belgier für knapp ein Drittel aller Leipziger Bundesliga-Tore in dieser Saison verantwortlich.
Mit 16 Jahren wechselte Benjamin Sesko zu RB, allerdings nach Salzburg. Nach einer erfolgreichen Leihe zum FC Liefering, wurde der Slowene ein fester Bestandteil des Salzburger Kaders und wechselte schließlich nach Leipzig. Im umkämpften Sturm, wo sich Sesko regelmäßig mit Yussuf Poulsen um Einsatzminuten an der Seite von Lois Openda streitet, deutet der 20-Jährige sein Talent immer wieder an. Drei seiner sechs Saisontore kommen aus den letzten drei Spielen.
4) Niclas Füllkrug und Donyell Malen – Borussia Dortmund – 19 Tore
Das Duo aus Niclas Füllkrug und Donyell Malen könnte unterschiedlicher kaum sein. Zum einen ist da Füllkrug, der seine gesamte Karriere mit Verletzungen zu kämpfen hatte und erst im, gehobenen Fußballeralter sein Potenzial erreicht hat. Auf der anderen Seite hat man bei Malen schon früh ein großes Talent gesehen, doch das Abenteuer beim FC Arsenal endete nach zwei Jahren in der Akademie schon wieder. Erst durch gute Leistungen in der Heimat verdiente sich der damals 22-Jährige den Dortmund-Wechsel.
Viele Fans haben den Wechsel von Niclas Füllkrug zum BVB nur begrenzt verstanden. So reifte der deutsche Nationalstürmer bei Werder Bremen zum Star und war dort unangefochten gesetzt. Bei einigen Dortmund-Fans war man verärgert, dass man es nicht wie der große Rivale aus München tat und sich anstelle eines Stars einen damals 30-Jährigen ohne internationale Erfahrung holte. Doch Füllkrug beweist den Kritikern Woche für Woche, wie gut er ist. Besonders im Jahr 2024 läuft es für „Fülle“, der in den letzten vier Spielen fünf seiner zehn Ligatore erzielen konnte.
Donyell Malen ist nun schon in seiner dritten Saison in schwarz und gelb und scheint sich Woche für Woche zu steigern. Mit neun Toren hat er seine Ausbeute aus der Vorsaison bereits eingestellt und dreht wie Füllkrug auch im neuen Jahr besonders auf: In Köln und gegen Freiburg verbuchte der Niederländer jeweils einen Doppelpack.
5) Victor Boniface und Alejandro Grimaldo – Bayer 04 Leverkusen – 18 Tore
Ein weiteres Duo aus Neuzugängen: Während Victor Boniface erst in der Vorsaison auf die große Bühne des Weltfußballs stürmte, ist Alejandro Grimaldo bereits viele Jahre in Portugal aktiv gewesen. Beide Spieler entschieden sich im Sommer für die Werkself und sind dort essentielle Bestandteile der Mannschaft geworden.
Als Victor Boniface 2022 zu Union Saint-Gilloise wechselte, kannten ihn nur die größten Experten. Ein Jahr später wechselte er als Starstürmer einer Mannschaft, die Meister wurde und bis ins Viertelfinale der Europa League kam, zu Bayer Leverkusen. Und im offensiven System von Xabi Alonso ist der Nigerianer genau der richtige Stürmer, um Vorlagen von sämtlichen Kreativen um ihn herum zu verwerten. Seine zehn Ligatore sind bis dato sein Karrierebestwert. Selbst in Belgien und Norwegen schoss er nicht so viele Tore.
Ein Grund dafür, dass Boniface so viele Tore schießt, ist Alejandro Grimaldo. Doch obwohl die Talente des spanischen Linksaußen eher in der Vorarbeit liegen, entwickelte er sich in Leverkusen plötzlich zum Torjäger. Mit acht Saisontoren pulverisierte Grimaldo seinen alten Rekord aus Benfica-Zeiten (2021/22, 2022/23) nach nur 21 Spielen.