DFB Pokal: BVB in Leipzig chancenlos – Werner ballert Titelverteidiger ins Halbfinale

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DFB Pokal: BVB in Leipzig chancenlos – Werner ballert Titelverteidiger ins Halbfinale
Timo Werner bejubelt das 1:0
Timo Werner bejubelt das 1:0Profimedia
RB Leipzig ließ der Dortmunder Borussia am Mittwoch kaum Luft zum Atmen. Von der ersten Minuten weg dominierten die Roten Bullen das Geschehen, fanden Chance um Chance vor. Timo Werner brachte sein Team in der 23. Minute verdientermaßen in Führung, Willi Orban sorgte in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte für den Endstand von 2:0. Edin Terzic konnte mit der Leistung seiner Elf überhaupt nicht zufrieden sein.

Vor dem Anpfiff sahen sich sowohl RB Leipzig als auch Borussia Dortmund mit vielen Fragezeichen konfrontiert. Wie verarbeiteten die beiden Mannschaften die bitteren Niederlagen vom Wochenende? Mainz zeigte RB die Grenzen auf (3:0), die Bayern dem BVB (4:2).

Sowohl Marco Rose als auch Edin Terzic hatten sich zu Wechseln in ihrer Startformation entschieden. Rose ließ mit Fünferkette spielen, mit Simakan neben Orban und Gvardiol. Terzic war von etlichen Verletzungssorgen zu Umstellungen gezwungen worden.

Nico Schlotterbeck fällt wegen eines Muskelfaserrisses mit Sehnenbeteiligung wohl längere Zeit aus, Jude Bellingham und Haller mussten sich den Belastungen der vergangenen Wochen beugen. Hummels mimte in Schlotterbecks Abwesenheit den Abwehrchef. Malen übte sich als Sturmspitze. Can, Özcan und Guerreiro sollten den immerhin auf der Bank verweilenden Bellingham im Kollektiv ersetzen.

Leipzig gibt den Ton an

Der Dortmunder Matchplan ging jedoch überhaupt nicht auf. In eigenem Ballbesitz präsentierten sich die Gäste ideenlos. RB hingegen war von der ersten Minute an hellwach und attackierte die verunsichert wirkende Borussia früh.

Nach nicht einmal zehn Minuten war der Chancenzettel prall gefüllt. In der dritten Minute hebelte Konrad Laimer die Dortmunder Abseitsfalle aus und kam frei vor Gregor Kobel zum Abschluss. Der Schweizer parierte stark und sollte auch in der 6. Minute auf seinem Posten sein.

Gregor Kobel sollte genügend Gelegenheiten bekommen, seine Qualität unter Beweis zu stellen
Gregor Kobel sollte genügend Gelegenheiten bekommen, seine Qualität unter Beweis zu stellenProfimedia

Dani Olmo prüfte seine Qualitäten mit einem Flatterball aus rund 20 Metern Entfernung. Der BVB-Schlussmann musste die Kugel abprallen lassen, konnte den Ball unter Mitwirkung von Ryerson schließlich aber aus der Gefahrenzone bringen.

Nach zwölf Minuten war Kobel erneut gefragt. In höchster Not rettete er mit einer herausragenden Fußparade gegen Dani Olmo. Mit etwas mehr Konsequenz hätte der Spanier bereits auf 1:0 für RB stellen können. Das sollte in der 23. Minute Timo Werner aber nachholen. Simakan wagte einen Vorstoß in die gegnerische Hälfte und leitete die Pille im rechten Moment auf Werner weiter. Der Nationalspieler ließ sich nicht bitten. Er verwandelte staubtrocken ins lange Eck.

Werner brachte Leipzig auf Kurs
Werner brachte Leipzig auf KursProfimedia

Eine in jeder Hinsicht verdiente Führung. Die Borussia präsentierte sich weiterhin fehleranfällig, ließ sich immer wieder zu Fehlern in der Defensive zwingen. Ohne Schlotterbeck, Bellingham und Haller wirkte man auch in eigenem Ballbesitz ideenlos. Regelmäßig leistete man sich eklatante Abstimmungsfehler. 

Zum Match-Center: Leipzig vs. Dortmund

Dortmund stellt um – aber bleibt harmlos

Dortmund konnte von Glück sprechen, dass man zur Pause nur 0:1 zurücklag. Ein Umstand, der Edin Terzic Hoffnungen machte, das Steuerrad durch kluge Umstellungen noch umreißen zu können. Youssoufa Moukoko wurde für Wolf eingewechselt. Guerreiro agierte fortan als linker Verteidiger, Malen wurde im Angriffsdrittel fortan von Moukoko unterstützt. Aus einem 4-1-4-1 wurde eine 4-4-2-Raute.

Zwar fand der BVB so einen Weg zurück ins Spiel. Mehr aber nicht. Leipzig präsentierte sich – von einem kompromisslos verteidigenden Josko Gvardiol angeführt – in großartiger Verfassung, wusste das Spiel in den richtigen Momenten anzuziehen bzw. das Tempo zu drosseln. 

Gvardiol räumte weg, was wegzuräumen war
Gvardiol räumte weg, was wegzuräumen warAFP

Dortmund gelang im gesamten Spiel nur ein einziger Schuss aufs Tor. RB sammelte hingegen auch im zweiten Durchgang noch Großchancen. Dani Olmo verpasste mit einem Fernschuss das Gehäuse nur knapp (58.). Laimer wusste einen Konter ebenfalls nicht zu veredeln, ließ sich beim Abschluss zu viel Zeit. Erneut war Kobel zur Stelle (79.).  

Edin Terzic wollte seine erste Niederlage in einem Pokalspiel mit allen Mitteln verhindern. Für die Schlussphase brachte er mit Jude Bellingham und Jamie Bynoe-Gittens zwei frische Kräfte ins Spiel. Die Schlussphase gestaltete sich hitzig. Schiedsrichter Brych übersah einige Fouls, was in der insgesamt achtminütigen Nachspielzeit auch eine Rudelbildung zur Folge hatte. 

Erwähnter Bynoe-Gittens verpasste es, den Ausgleich zu erzielen, scheiterte in der sechsten Minute der Nachspielzeit an Janis Blaswich. Für den anschließenden Eckstoß war BVB-Torhüter Kobel in den Strafraum aufgerückt. Die anschließende Flanke kam nicht an, Leipzig startete über Kevin Kampl einen Konter – Willi Orban war ebenfalls mitgelaufen und stellte in der achten Minute der Nachspielzeit auf 2:0.

Terzic' Umstellungen wollten am Mittwoch nicht fruchten
Terzic' Umstellungen wollten am Mittwoch nicht fruchtenProfimedia

Somit komplementiert RB Leipzig das Quartett im Halbfinale des DFB-Pokals. Neben dem Titelverteidiger befinden sich auch noch Vorjahresfinalist Freiburg, Eintracht Frankfurt und der VfB Stuttgart in der Verlosung. Marco Rose hatte sich für die richtigen Wechsel entschieden und konnte der Leipziger Formkrise ein Ende setzen.

Edin Terzic zeigte sich nach Spielende von der Leistung seiner Mannschaft enttäuscht: "Im Endeffekt konnten wir uns nur eine einzige Torchance erspielen. Und die in der Schlussphase. So kann man nicht weiterkommen", erklärte Dortmunds Übungsleiter. "Wir haben kollektiv wirklich eine katastrophale erste Halbzeit gespielt." Lediglich den häufig stark parierenden Gregor Kobel nahm er von seiner Kritik aus.