Sportlich: Torschützenkönig, Vorlagenkünstler und Rekordjäger
In dieser Woche lieferte Lionel Messi eine echte Vintage-Darbietung ab. Beim 4:1-Sieg von Inter Miami gegen New England Revolution erzielte der Argentinier zwar kein Tor, doch er war der entscheidende Mann: Drei Vorlagen, davon zwei für Tadeo Allende und eine für seinen ewigen Weggefährten Jordi Alba, führten seine Mannschaft zum souveränen Sieg.
Mit diesen drei Assists knackte Messi zwei persönliche Meilensteile: Zum einen erreichte er in dieser Saison 41 Torbeteiligungen (24 Tore, 17 Vorlagen) und ist damit erst der zweite Spieler in der MLS-Geschichte nach Carlos Vela, der die 40-Marke in einer Saison durchbrach. Zum anderen überschritt er die Marke von 100 Torbeteiligungen für Inter Miami (insgesamt 65 Tore und 36 Vorlagen in nur 80 Spielen). Da am Sonntagabend Denis Bouanga vom LAFC mit ihm in der Torschützenliste der MLS gleichgezogen ist, bleibt das Rennen um den Goldenen Schuh in der MLS aber vollkommen offen.
Cristiano Ronaldo war derweil nicht im Einsatz. Sein Cheftrainer Jorge Jesus gewährte dem 40-Jährigen eine wohlverdiente Pause und ließ ihn im AFC-Cup-Spiel gegen Al Zawraa außen vor, um das Verletzungsrisiko zu managen.
Ronnies größte Neuigkeiten könnten jedoch kurz bevorstehen: Bei den anstehenden Länderspielen mit Portugal kann er einen weiteren weltweiten Rekord brechen. Mit 39 Toren liegt er in der ewigen Torschützenliste der WM-Qualifikation gleichauf mit Carlos Ruiz und braucht nur noch einen Treffer, um alleiniger Rekordhalter zu werden. Ein Tor gegen Irland oder Ungarn würde ihn auf die magische Zahl 40 bringen und seinen ewigen Rivalen Messi, der in der CONMEBOL-Qualifikation bei 36 Toren steht, weiter hinter sich lassen.
Die Nadel in unserem GOAT-o-Meter schlägt diese Woche klar in Richtung Messi aus. Während Ronaldo geschont wurde und für sein Land wieder angreifen will, war Messi auf dem Platz die dominante und spielentscheidende Figur. Sein Vorlagen-Hattrick und die 100. Torbeteiligung in nur 80 Spielen (Ronaldo benötigte 92 Spiele für Al Nassr) sind absolute Weltklasse-Leistungen, die den Ausschlag geben.

Boulevard: Telefonate, Geständnisse und Familienbande
Abseits des Rasens gab es einige amüsante und persönliche Einblicke. Die kroatische Legende Ivan Rakitic enthüllte eine verblüffende Anekdote: Im Jahr 2019 habe Cristiano Ronaldo ihn persönlich angerufen, um ihn von einem Wechsel zu Juventus zu überzeugen. „Es stimmt, Cristiano hat mich angerufen und gesagt: 'Komm zu Juventus'“, so Rakitic, der es als sein „größtes Bedauern“ bezeichnete, den Wechsel nicht vollzogen zu haben.
Auf der anderen Seite des GOAT-Duells sorgte ein Video des YouTubers IShowSpeed für Lacher. Der große Ronaldo-Fan verlor eine Wette gegen NFL-Legende Tom Brady und war gezwungen, die Worte „Messi ist besser“ auszusprechen. Allerdings bat Speed darum, die Kamera auszuschalten, das Geständnis blieb also privat und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.
Bei Messi drehte sich alles um Familie. Sein Neffe Tomas gab ein seltenes Interview und gewährte Einblicke in das Privatleben des Superstars. Er beschrieb Messi als „entspannt“ und „einfach ein weiterer Onkel“, betonte aber auch die Schattenseiten des Ruhms: „Auf der anderen Seite haben wir als Familie auch viel gelitten.“
Zudem musste Inter-Miami-Trainer Javier Mascherano Gerüchte über einen Streit mit Messi nach einer Niederlage ausräumen und bezeichnete die Spekulationen als „Unsinn“.
Ausblick: Ronaldos Länderspiel-Marathon und Messis Vertragspoker
Für Lionel Messi wird es anstrengend. Er wurde für die argentinische Nationalmannschaft nominiert und wird in den USA in Miami (gegen Venezuela) und Chicago (gegen Puerto Rico) auflaufen. Dies bedeutet, dass er das entscheidende MLS-Heimspiel von Inter Miami gegen Atlanta United am 11. Oktober verpassen wird.
Ein Balanceakt für Messi, dessen Vertrag bei Inter Miami am Saisonende ausläuft. Berichten zufolge wird ein neuer Zwei-Jahres-Vertrag erwartet. Die große Frage im Raum bleibt: Wird er bei der WM 2026 dabei sein? Messi selbst sagt: „Ich habe noch keine Entscheidung getroffen... Mal sehen, wie ich mich dann fühle.“
Cristiano Ronaldo hingegen hat seine Zukunft bis 2027 bei Al Nassr bereits vertraglich besiegelt. Sein Fokus liegt nun ganz auf der WM-Qualifikation mit Portugal. Zwei Siege könnten die Qualifikation für 2026 mathematisch besiegeln. Persönlich will er den bereits erwähnten WM-Qualifikations-Rekord brechen. Zudem gibt es Gerüchte, dass Al Nassr versuchen könnte, mit Harry Maguire einen weiteren ehemaligen Manchester-United-Kapitän an die Seite des Superstars zu holen.
Während sich Messi also einem intensiven Reise- und Spielplan gegenübersieht, kann Ronaldo sich ganz auf die Nationalmannschaft und seine Rekordjagd konzentrieren. Das Duell der Giganten geht in eine weitere spannende Runde.