"Ich gehe davon aus, dass sie noch ein paar Jahre als aktive Sportlerin vor sich hat und mindestens bis zu den Olympischen Spielen 2026 weiterfährt. Wenn sie das macht, wird sie die Marke von 100 Weltcupsiegen sicher knacken", sagte Höfl-Riesch im Interview mit der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten.
Die 26-jährige Shiffrin hatte am vergangenen Wochenende ihren 85. Weltcupsieg gefeiert, zum Schweden Ingemar Stenmark (86) fehlt ihr nur noch ein Erfolg.
Mit Blick auf die deutschen Chancen bei der am Montag beginnenden alpinen Ski-WM im französischen Courchevel und Meribel ist Höfl-Riesch verhalten optimistisch. Die Slalom-Spezialisten Lena Dürr und Linus Straßer seien "auf jeden Fall Medaillenkandidaten", sagte sie, "und auch Kira Weidle stand kürzlich wieder auf dem Podest."
Bei den Speed-Herren, ergänzte die 38-Jährige, habe die WM vor zwei Jahren in Cortina gezeigt, dass "immer was passieren kann". Allerdings sei die Gruppe der Abfahrer in diesem Winter "eine Art Wundertüte, der etwas die Konstanz fehlt".
Weiterhin äußerte sich zu einer deutschen Bewerbung um die Olympischen Spiele, die sie für unrealistisch hält: "Ich persönlich fänd's toll, glaube aber nicht, dass die Idee durchsetzbar ist", sagte Höfl-Riesch.
Sie sei "immer eine Befürworterin von Großereignissen im eigenen Land" gewesen, betonte die 38-Jährige, die die Münchner Olympiabewerbung um die Winterspiele 2018 unterstützt hatte. "Die kam leider nicht zustande", meinte sie, "und so wie aktuell die Stimmung in der Bevölkerung ist, sehe ich einen neuen Versuch als sehr, sehr schwierig an."
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) plant einen neuen Anlauf, die ersten Spiele seit Sommer-Olympia 1972 in München nach Deutschland zu holen. Bis Ende 2023 soll es ein Konzept für eine Bewerbung geben. Die Tendenz geht hin zu einer Kandidatur für Sommerspiele mit mehreren Städten.