Ski alpin: Unfassbarer erster Weltcup-Triumph für Valérie Grenier

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Ski alpin: Unfassbarer erster Weltcup-Triumph für Valérie Grenier
Grenier (Trikot Nummer 12) wird von ihren Teamkolleginnen geherzt
Grenier (Trikot Nummer 12) wird von ihren Teamkolleginnen geherztProfimedia
Achtmal stand Valérie Grenier in ihrer Karriere unter den besten Zehn in einem Weltcup-Rennen. In Kranjska Gora (Slowenien) befürchtete die Medienwelt bereits Eintönigkeit, Mikaela Shiffrin hatte zuletzt fünf Rennen in Folge für sich entschieden. Nichts da - statt eines Favoritenerfolges gab es den Triumph der Außenseiterin. Hinter Grenier landeten die Riesenslalom-Führende Bassino (Italien) und Vlhová (Slowakei) auch noch aufs Podium.

Thea Louise Stjernesund hat eine besondere Eigenschaft: entweder passt ihr risikobereiter Fahrstil perfekt zum Kurs und den Pistenbedingungen, entweder geht ihr Wagnis voll auf - oder die 26-jährige Norwegerin fällt trotz unbestreitbaren Talents im Klassement weit zurück. In Kranjska Gora überwog der Schatten im ersten Durchgang (Platz 23), im Finale kämpfte sie sich weit nach vorn: drittbeste Laufzeit, der Sprung auf Platz elf.

Den Platz an der Sonne gab sie nur ungern wieder her - musste sie aber, weil Landsfrau Mina Fuerst Holtmann ihre Gesamtzeit um 61 Hundertstel unterbot. In der Einfahrt kam bei Holtmann dennoch wenig Freude auf - der LED-Monitor im Zielbereich hatte versagt, auch sonst gab es einige Probleme mit der Zeitmessung.

Grenier holt sich das Ding, Shiffrin fällt weiter zurück

Die Pistenverhältnisse hatten im Vergleich zum ersten Lauf stark nachgelassen, in nur zwei Stunden hatten sich zahlreiche Eisplatten entwickelt. Auch erfahrene Athletinnen zeigten Probleme damit, die Linie zu halten. Der wilde Ritt von Tessa Worley (33) dient als Beispiel, aufgrund großer Probleme fiel die Französin von Rang elf auf Rang 27 zurück.

Jubelstürme entkamen dem slowenischen Publikum, als Ana Bucik sich zum zweiten Mal den Hang herunterstürzte. Der Kurs lag ihr, sie erwischte die Schwünge nahezu ideal und setzte sich vorläufig an die Spitze - der schlussendlich achte Platz stellte die Fans zufrieden. Die ganz großen Fragen wurden anderswo gestellt - Mikaela Shiffrin hielt sich nach Durchgang eins noch in Lauerstellung. Platz fünf, knapp über drei Zehntel Rückstand auf die führende Valérie Grenier.

Bevor Shiffrin in den Fokus geriet, sorgte Petra Vlhová mit einer Traumfahrt für eine neue Zeitrechnung. Sie übertrumpfte Stjernsesunds Zeit im zweiten Lauf - das wusste auch die US-Amerikanerin nicht zu übertrumpfen. Es war nicht ihr bester Tag, wenngleich ihre Fahrt überzeugend ausfiel. Vom fünften fiel der große Skistar auf den sechsten Platz zurück. Marta Bassino toppte Vlhovás Gesamtbestzeit gar, wurde schlussendlich Zweite. 

Das wahre Wunder ließ noch auf sich warten. Greniers Halbzeitführung kam für Insider und Außenstehende gleichermaßen überraschend. Im Interview gestand die Kanadiern große Nervosität. Man musste befürchten, dass die Nerven unter dem Druck zusammenbrechen. Doch Valérie Grenier macht auch im zweiten Lauf alles perfekt - doppelte Laufbestzeit, noch vier Hundertstel besser als Vlhová. Die Slowakin beendete das Rennen auch noch auf dem Stockerl - zum siebten Mal in diesem Winter. Ein Sieg gelang ihr 22/23 aber noch nicht.