Weltcup-Saison beginnt mit Absagen

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Weltcup-Saison beginnt mit Absagen
Weltcup-Saison beginnt mit Absagen
Weltcup-Saison beginnt mit AbsagenAFP
Die Launen der Natur verzögern den Beginn des alpinen Ski-Weltcups. Am Samstagmorgen musste der in Sölden geplante Riesenslalom der Damen abgesagt werden. Ungünstige Witterungen hätten die Sicherheit der Sportlerinnen gefährdet. Zu Mittag folgte die nächste Hiobs-Botschaft.

In Sölden zeigte man sich bemüht, die Piste rechtzeitig rennfertig zu bekommen. Zunächst gaben die Veranstalter einen verspäteten Beginn bekannt, bald darauf folgte die endgültige Absage. Regen und Schnee hatten die Piste aufgeweicht. Weder konnten die Präparierungsarbeiten ordnungsgemäß stattfinden, noch hätte die schlechte Sicht einen fairen Wettkampf erlaubt. Das Rennen wird nicht nachgeholt werden.

Selbiges trifft auf die kommende Woche geplanten Männer-Abfahrten am Fuße des Matterhorns zu. Aufgrund akuten Schneemangels können diese nicht stattfinden. FIS-Chef Johan Eliasch kommen die Absagen keinesfalls gelegen.

Die Ländergrenzen überschreitende, von Olympiasieger Didier Défago entworfene Strecke gilt als Prestigeprojekt des unverändert in der Kritik stehenden FIS-Präsidenten, dem schwedisch-britischen Unternehmer Eliasch. Die Organisatoren versuchten das Event mit allen Mitteln zu retten, überlegten auch, die Rennstrecke zu verkürzen. Doch letztlich erwies sich die vorhandene Schneedecke als zu dünn. Ob die dort für Anfang November geplanten beiden Frauen-Abfahrten stattfinden werden, ist noch unklar. Die endgültige Entscheidung darüber wird am Dienstag gefällt.

Am Sonntag soll zumindest die Austragung des Riesenslaloms der Männer gewährleistet werden. Die Durchgänge sind für 10 bzw. 13 Uhr geplant. Ob es tatsächlich zur Austragung kommt, ist alles andere als fix. „Es wird für morgen ein Kraftakt werden. Wir werden jetzt unsere Schneekanonen befüllen, damit wir bei jeder Kanone Wasserschläuche ansetzen können, um im Notfall für morgen mit Wasser und Salz eine rennfertige Piste zu präparieren“, wird Rennleiter Rainer Gstrein zitiert

Keine guten Neuigkeiten für Johan Eliasch also. Der Nachfolger des langjährigen, 2021 verstorbenen FIS-Präsidenten Gian Franco Kasper heimste während seiner noch kurzen Amtszeit wenig Sympathie ein.

FIS-Präsident Johan Eliasch
FIS-Präsident Johan EliaschAFP

Einerseits führten seine Pläne einer Zentralvermarktung der TV-Rechte zu einem öffentlich ausgetragenen Streit zwischen der FIS und den großen, etablierten Ski-Verbänden. Andererseits werfen ihm Kritiker vor, sogenanntes Sportswashing zu unterstützen und unrealistische Versprechen bezüglich einer Reduzierung des durch Wintersport produzierten CO2-Fußbadrucks zu machen.

Auch ob der Weltcup bereits Ende Oktober beginnen soll, wird in Fachkreisen ernsthaft infrage gestellt. Eine Thematik, zu der sich erst vor wenigen Tagen der mehrfache Weltcup-Sieger und sich bereits im Ruhestand befindende Marcel Hirscher (33) im Rahmen eines Werbeauftritts äußerte. Hirscher sieht - wie auch viele Klimaforscher und Fachleute - die früh angesetzten Auftaktrennen kritisch.

Aufgrund des Klimawandels verschiebt sich der Winterbeginn in Mitteleuropa weiter nach hinten, außerdem verkürzt sich die Schneesaison. Die nun erfolgten Absagen liefern den Kritikern weitere schlagfertige Argumente.