Arthur Rinderknech gegen Félix Auger-Aliassime (10/10/2025)

Arthur Rinderknech, der in der ersten Jahreshälfte kaum Matches gewinnen konnte, hat seine Saison in der zweiten Jahreshälfte komplett umgekrempelt. Seine beeindruckende Formkurve setzte sich am Shanghai Masters fort, wo er das Viertelfinale erreichte. Nachdem er in der dritten Runde Alexander Zverev in drei Sätzen besiegt hatte, ließ er im Achtelfinale einen Sieg ohne Satzverlust über Jiri Lehecka folgen. Damit hat er zum ersten Mal in seiner Karriere mehrere Top-20-Spieler in einem einzigen Turnier besiegt.

Der Franzose hat eine außergewöhnliche Kehrtwende vollzogen und sein Niveau in der zweiten Saisonhälfte hat nichts mehr mit seinen Kämpfen zu Beginn des Jahres zu tun. Er hat aus seiner aufsteigenden Form Kapital geschlagen und bahnbrechende Ergebnisse erzielt. Zunächst gelang ihm nach 15 vergeblichen Versuchen endlich sein erster Top-10-Sieg, was sich als Initialzündung für seinen Aufschwung erwies. Es folgte seine erste Teilnahme an der zweiten Woche eines Grand-Slam-Turniers bei den US Open und jetzt, im Alter von 30 Jahren, hat er sein erstes Masters-Viertelfinale erreicht.

Rinderknech, der Anfang des Jahres allmählich aus den Top 100 herauszufallen drohte, hat sich dank seines unerwarteten Formanstiegs und seiner konstanten Resultate wieder in den Top 50 der Live-Rangliste etabliert. Mit einem weiteren Sieg würde er ein neues Karrierehoch aufstellen und seine derzeitige Bestmarke von Platz 42 aus dem Jahr 2022 übertreffen.

Rinderknech hat zwar noch nie das Viertelfinale eines hochkarätigen Turniers erreicht, verfügt aber über Erfahrung im Kampf um Halbfinalplätze auf der Haupttour. Seine Bilanz in solchen Matches ist jedoch wenig überzeugend: Er verlor 14 von 20 Viertelfinali. Im Jahr 2025 hat er in dieser Phase eine Bilanz von 1:1: Er unterlag Carlos Alcaraz im Queen's Club und besiegte Yannick Hanfmann in Kitzbühel.

Felix Auger-Aliassime kam spät zum Asien-Runde, aber das Timing kam ihm zugute, da er es mit Gegnern zu tun hatte, die bereits durch ein dichtes Programm ermüdet waren. Er nutzte die Situation mit Siegen ohne Satzverluste gegen Alejandro Tabilo und Lorenzo Musetti aus, die beide in den letzten Wochen viel in Asien gespielt hatten. Zwischen diesen Siegen hatte er auch ein relativ einfaches Spiel gegen den unerfahrenen Jesper De Jong, das er ebenfalls ohne Satzverlust gewann.

Abgesehen von einer kurzen Phase der Inkonstanz während des europäischen Sandplatzturniers hat der Kanadier in diesem Jahr konstant gute Leistungen bei Turnieren gezeigt - eine erfrischende Abwechslung zu den Jahren 2023 und 2024, als seine Form stagnierte und seine Karriere ins Stocken geriet. Nach seinem Viertelfinaleinzug beim Cincinnati Masters und seinem Halbfinaleinzug bei den US Open ist dies sein drittes Viertelfinale in Folge auf der Haupttour.

Der ehemalige Weltranglistensechste war in diesem Jahr in Viertelfinali praktisch nicht zu stoppen und die günstige Auslosung in Shanghai an diesem Freitag gibt ihm allen Grund, seine Chancen auf eine Fortsetzung dieser Serie zu wahren. Er hat acht von neun Viertelfinali im Jahr 2025 gewonnen, seine einzige Niederlage erlitt er vor einigen Wochen beim Cincinnati Masters gegen Jannik Sinner. Außerdem hat er in diesem Jahr drei Endspiele erreicht und zwei Titel geholt - eine starke Leistung, die nun die Weichen für eine mögliche Rückkehr in die Top 10 stellt.

Er hat auch eine Reihe von Viertelfinali beim Masters erreicht, aber der Unterschied ist, dass er sich oft schwer getan hat, über dieses Stadium hinauszukommen. Seine Bilanz bei Masters-Viertelfinali liegt bei nur 2:7, wobei er sechs dieser Niederlagen gegen Top-10-Gegner einstecken musste.

Head-to-Head: Felix Auger-Aliassime führt 2:0 (3:0 in Sätzen). Arthur Rinderknech, der seinen Cousin Valentin Vacherot von der Tribüne aus beobachtet, hofft, dass er am Shanghai Masters ebenfalls ins Halbfinale einziehen kann und er hat gezeigt, dass er das Zeug dazu hat. Mit dem soliden Tennis, das er derzeit zeigt, ist Rinderknech sicherlich in der Lage, dieses Match zu gewinnen, aber er wird etwas Hilfe von Auger-Aliassime brauchen. Felix' bestes Tennis ist so stark, dass er die meisten Spieler, die nicht zu den Top 20 gehören, mühelos aus dem Spiel nehmen kann.