Schalke 04 vs. VfL Wolfsburg
Eröffnet wird der Spieltag von zwei Teams, die beide bereits aus dem DFB Pokal ausgeschieden sind und unter der Woche spielfrei hatten. Während die Wolfsburger in der ersten Achtelfinalwoche unglücklich bei Union Berlin scheiterten (1:2), hatte sich Schalke 04 schon in der zweiten Runde mit einem wenig ruhmreichen 1:5 in Hoffenheim verabschiedet. Die Königsblauen sind seitdem aber im leichten Aufwind, sowohl gegen Mönchengladbach als auch gegen Köln erkämpften die Knappen jeweils einen Punkt.
Dabei überzeugten die neu zusammengestellten Schalker, die im Borussia Park mit fünf Neuen in der Startelf aufliefen. Der neue Trainer Thomas Reis scheint einen Draht zu seiner Mannschaft gefunden zu haben, die in der ersten Saisonhälfte lediglich neun Punkte sammelte. Ob sie den Aufwärtstrend auch am Freitagabend (ab 20:30 Uhr live bei DAZN und im Flashscore-Audiostream) fortsetzen können, hängt auch von der Offensive ab: Im Jahr 2023 traf lediglich der neue Japaner Soichiro Kozuki den gegnerischen Kasten. In diesem Bereich erwarten sich die Schalker von Routinier Simon Terodde und Neuzugang Michael Frey mehr Durchschlagskraft.
Auf dem Weg zum ersten Dreier in diesem Jahr könnte der VfL Wolfsburg gerade recht kommen. Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac scheint stark formabhängig zu sein und hat nach sechs Siegen in Folge von Oktober bis Januar zuletzt dreimal in Folge verloren. Gerade die 1:2-Auswärtsniederlage in Bremen kam dabei überraschend, zuletzt präsentierte man sich beim 2:4 vor heimischer Kulisse gegen den FC Bayern durchaus ordentlich, verschlief aber völlig die Anfangsphase und lag nach 19 Minuten mit 0:3 hinten.
Fraglich ist, ob Niko Kovac gegen den Außenseiter aus Gelsenkirchen wieder auf eine Dreierkette in der Defensive setzt. Nachdem Maxence Lacroix seine Auswechslung gegen die Bayern nicht sonderlich gut verdaute, ist eine Rückkehr zur Viererkette mit Sebastiaan Bornauw und Mickey van de Ven im Zentrum gut denkbar. Da laut Trainer Kovac die Fitness von Rückkehrer Lukas Nmecha "noch nicht reicht, um 90 Minuten gehen zu können", wird vorne wieder vieles vom bisher so starken Gespann aus Patrick Wimmer und Jonas Wind abhängen, das während der Siegesserie des VfL über den Jahreswechsel fast blindes Verständnis an den Tag legte.
FC Bayern vs. VfL Bochum
Ein echtes Warmlaufen steht für den deutschen Meister FC Bayern am Samstag auf dem Programm, wenn man ab 15:30 Uhr (live bei Sky und im Flashscore-Audiostream) in der Allianz Arena den VfL Bochum empfängt. Auch wenn der Rekordmeister im Moment nur mit einem Pünktchen Vorsprung auf den 1. FC Union die Bundesliga-Tabelle anführt, fühlt sich das Duell am Samstag doch eher an wie das Vorprogramm für das große Champions League-Spiel gegen Paris Saint-Germain am kommenden Dienstag.
Mit personellen Rochaden ist also durchaus zu rechnen, so könnte der zuletzt aufgrund eines privaten Ausflugs verstoßene Serge Gnabry eine neue Chance auf einen Startelfeinsatz erhalten. Auch Spieler wie Daley Blind und Josip Stanisic dürfen sich Hoffnungen auf einen Platz in der Mannschaft machen, während einige der Vielspieler geschont werden sollten. Am dritten Spieltag der aktuellen Saison gewannen die Münchener mit 7:0 in Bochum, die letzte Niederlage gegen den VfL in München datiert vom 28. August 1991.
Die Mannschaft von Thomas Letsch braucht also nicht weniger als eine historische Performance, um eine Chance auf drei Punkte in der Allianz Arena zu haben. Gerade deshalb, weil der VfL Bochum 16 von 19 Punkten in dieser Saison im heimischen Ruhrstadion geholt hat. Lediglich beim 1:0 in Augsburg Mitte November konnten die Männer aus dem Ruhrpott in fremdem Stadion punkten, ansonsten wurden alle Spiele verloren.
In München können die Bochumer, die sich inzwischen mit 19 Punkten etwas von den Abstiegsrängen freigeschwommen haben, frei aufspielen und darauf hoffen, dass ihre schnellen Offensivspieler um Gerrit Holtmann und Christopher Antwi-Adjei in die nötige Gegenbewegung kommen. Doch sind wir ehrlich: Alles andere als ein klarer Sieg des FC Bayern am Samstagnachmittag wäre eine große Überraschung.
Werder Bremen vs. Borussia Dortmund
Es war der 20. August des vergangenen Jahres, als sich um kurz nach 17 Uhr im Dortmunder Signal Iduna Park eine der denkwürdigsten Bundesliga-Schlussphasen überhaupt abspielte. Lange sah alles nach einem recht ungefährdeten Heimsieg des favorisierten BVB gegen Aufsteiger Werder Bremen aus, doch dann drehte Werder ab der 89. Spielminute ein 0:2 in ein 3:2 und gewann umjubelt in Dortmund. Ein Erfolg, der sinnbildlich für die Einstellung steht, mit der Ole Werners Team seit der Rückkehr ins Oberhaus agiert.
Nach zwei Niederlagen zum Auftakt des Fußballjahres 2023 – darunter ein unerwartetes und heftiges 1:7 beim 1. FC Köln – hat sich das Team von der Weser wieder gefangen und zuletzt mit zwei Siegen in Folge geantwortet. Beim 2:0 in Stuttgart am vergangenen Wochenende waren die Grün-Weißen nicht zwingend die bessere Mannschaft, zeigten dafür aber Abschlussstärke und Effizienz, wie man sie von routinierteren Bundesliga-Teams gewohnt ist. Ankommen wird es neben dem omnipräsenten Niclas Füllkrug auch auf Dortmund-Jugendspieler Marvin Ducksch, der bei seiner Rückkehr an alte Wirkungsstätte besonders motiviert sein dürfte.
Eine richtig gute Phase durchläuft im Moment aber auch Borussia Dortmund. Die Mannschaft von Trainer Edin Terzic hat zwölf Punkte aus den vier Spielen im neuen Jahr geholt, am letzten Wochenende gab es einen sehr überzeugenden 5:1-Erfolg über den Tabellennachbarn aus Freiburg. Zudem kam die Mannschaft trotz eines zerfahrenen Spiels auf schlechtem Untergrund am Mittwochabend im DFB Pokal beim VfL Bochum eine Runde weiter.
Die Probleme, die der BVB mit seiner wackeligen Angriffsreihe zum Ende von 2022 hatte, scheinen durch die Rückkehr von Sebastien Haller und Marco Reus zunächst verflogen. Wenn jetzt noch Karim Adeyemi und Donyell Malen die aufsteigende Form der vergangenen Wochen bestätigen können, stehen den Schwarz-Gelben vielversprechende Zeiten bevor. Von den letzten zehn Auswärtsspielen in Bremen hat Dortmund sieben gewonnen, auch am Samstag (ab 15:30 Uhr live bei Sky und im Flashscore-Audiostream) gehen sie als Favorit in die Begegnung.
SC Freiburg vs. VfB Stuttgart
Nach Jahren der soliden Arbeit scheint der SC Freiburg endgültig in der Spitzengruppe der Bundesliga angekommen zu sein. Auch wenn man in Dortmund nach einem frühen Platzverweis gegen Außenverteidiger Kiliann Sildillia mit 1:5 heftig unter die Räder kam, spielt der SCF mit Platz sechs in der Bundesliga und dem Einzug ins Achtelfinale der Europa League eine fantastische Saison. Dazu haben sich die Breisgauer unter der Woche in der Manier eines echten Spitzenteams mit 2:0 im DFB Pokal in Sandhausen durchgesetzt, obwohl sie lange Zeit spielerisch keine gute Leistung boten.
In dieser Form ist mit den Freiburgern auch in der Bundesliga weiterhin zu rechnen. In Sandhausen ließ Christian Streich mit Noah Atubolu und Roland Sallai einige Spieler aus der zweiten Reihe ran, im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart dürften die Stammkräfte Mark Flekken und Ritsu Doan wieder in die Startelf rücken. Schlüsselspieler im System Streich ist weiterhin Vincenzo Grifo, der in dieser Spielzeit bereits neunmal getroffen hat – seine bisher höchste Bundesliga-Ausbeute überhaupt.
Auf der offensiven Außenbahn wird sich Grifo situativ auch mit Stuttgarts Borna Sosa auseinandersetzen müssen, der in den letzten Wochen nach langwieriger Verletzung wieder den Weg in die Mannschaft gefunden hat. Der Kroate auf der linken Außenbahn ist einer der wichtigsten Spieler beim VfB und muss die Flanken liefern, die zu Toren führen. Ein echter Tiefschlag war da die Nachricht der Verletzung von Stammstürmer Serhou Guirassy, der ein dankbarer Abnehmer für die Sosa-Flanken hätte sein können.
Bruno Labbadia, der in seiner zweiten Amtszeit beim VfB Stuttgart weiter auf den ersten Sieg wartet, muss im Sturmzentrum umdisponieren. Als Eins-zu-eins-Alternative verbleibt momentan nur Luca Pfeiffer, der allerdings noch auf sein erstes Bundesligator wartet. Da erscheint es nicht undenkbar, dass Labbadia auch das System umstellt und mit Juan Jose Perea und Neuzugang Gil Dias auf beweglichere Stürmer setzt.
Mainz 05 vs. FC Augsburg
Wenn der Tabellenzwölfte auf den Tabellendreizehnten trifft, kann man mit Fug und Recht von einem Spiel des Mittelmaßes sprechen. Gerade die Mainzer liegen damit voll im Soll und spielen wie schon in den vergangenen Jahren eine Saison jenseits von gut und böse. Auch wenn sie von den letzten acht Bundesliga-Spielen nur eins gewinnen konnten, stehen die Männer vom Bruchweg immer noch mit einem sicheren Abstand zu den Abstiegsplätzen da.
Trainer Bo Svensson machte in der vergangenen Woche Schlagzeilen, als er Schiedsrichter Deniz Aytekin als "blind" beschimpfte und dafür auf die Tribüne verbannt wurde. Da die Sperre aber in einem DFB-Pokalspiel ausgesprochen wurde, bezieht sich das Innenraumverbot auch auf den Pokal, womit der Däne am Samstag gegen den FC Augsburg an der Seitenlinie stehen kann. Er wird hoffen, dass auch bei Stürmer-Neuzugang Ludovic Ajorque endlich der Knoten platzt, nachdem er in seinen ersten Spielen im neuen Trikot noch leicht wie ein Fremdkörper wirkte.
Diese offensive Durchschlagskraft können die Mainzer auch gut gebrauchen, wenn sie die leidenschaftlichen Augsburger bezwingen wollen. Für das Team aus der Fuggerstadt gleicht die aktuelle Saison einer echten Achterbahnfahrt: Nachdem man bis zum 25. Januar neun Spiele ohne Sieg war, schlug man zuletzt die Europa-Kandidaten Mönchengladbach und Leverkusen und legte einen beeindruckenden Auftritt in Dortmund hin, der nur knapp mit 3:4 verloren ging.
Die Mannschaft von Enrico Maaßen agiert so, wie es den FCA in den letzten Jahren stets ausgezeichnet hat: Mit Mut, Entschlossenheit und dem Wissen um die eigenen Stärken. In der aktuellen Form und nach einer echten Transferoffensive im Winter, in der gerade der Angriff deutlich gestärkt wurde, ist von den Augsburgern auch am Samstag in Mainz einiges zu erwarten.
TSG Hoffenheim vs. Bayer Leverkusen
Pellegrino Matarazzo soll die Hoffenheimer aus dem Abwärtsstrudel befreien. Der 45-jährige gebürtige US-Amerikaner folgte am Mittwochvormittag als Trainer der TSG auf Andre Breitenreiter, der nach einer Serie von zwei Punkten aus den letzten neun Bundesliga-Spielen gehen musste. Das 2:5 am vergangenen Wochenende gegen den VfL Bochum war letztlich der sportliche Sargnagel für Breitenreiter, unter dem die Kraichgauer so vielversprechend in die Saison gestartet waren.
Der erste Härtetest für seinen Nachfolger Matarazzo steht am Samstag um 15:30 Uhr (live bei Sky) im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen an. Matarazzo, der bei seiner letzten Station in Stuttgart dafür bekannt war, vielen jungen Spielern die Chance zu geben und mutigen, offensiven Fußball spielen zu lassen, scheint wie die Faust aufs Auge zur TSG zu passen. Doch passt seine Herangehensweise auch zur aktuellen Situation, in der die verunsicherte Mannschaft der Hoffenheimer in erster Linie spielerische Stabilität benötigt?
Erste Antworten dürfen wir am Samstag erwarten, wenngleich auch der Gegner aus dem Rheinland ein gewichtiges Wörtchen mitzureden hat. Bayer 04 Leverkusen, das in der Hinrunde trotz eines qualitativ hoch besetzten Kaders lange Zeit in der Nähe der Abstiegsränge herumkrebste, hat sich zwischenzeitlich bis auf die einstelligen Tabellenplätze hochgearbeitet. Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge gegen Dortmund und Augsburg droht die Stimmung aber wieder etwas zu kippen.
Interessant ist dabei vor allem die Personalie Florian Wirtz: Der hochveranlagte Youngster kam vor einigen Wochen zu seinem umjubelten Comeback, für ihn stellte Trainer Xabi Alonso sogar das System vom bewährten 3-4-3 auf ein 4-2-3-1 um. Seit dieser Umstellung hakt es im Spiel der Werkself, da die schnellen Flügelspieler auf beiden Seiten nicht mehr so eingesetzt werden wie zuvor. Es ist durchaus vorstellbar, dass der spanische Übungsleiter beim Auswärtsspiel in Hoffenheim wieder auf die altbewährte Formation zurückgreift.
RB Leipzig vs. Union Berlin
Das nominelle Top-Spiel des 20. Bundesliga-Spieltags findet derweil in Leipzig statt, wenn sich ab 18:30 Uhr (live bei Sky und im Flashscore-Audiostream) und Union Berlin gegenüberstehen. Die Leipziger scheinen vorerst ihr Glück mit Marco Rose gefunden zu haben, der die Mannschaft stabilisiert und ihr eine Siegermentalität eingeimpft hat. Der Punch, das entscheidende Tor noch machen zu wollen, war auch beim 0:0 in der vergangenen Woche gegen den 1. FC Köln zu erkennen, doch da bissen sich die Sachsen die Zähne an Keeper Marvin Schwäbe aus.
Gegen Union Berlin wollen die Bullen wichtige drei Punkte holen, mit denen sie mit dem Team aus der Hauptstadt in der Tabelle gleichziehen könnten. Dafür steht in Abwesenheit des weiterhin nicht fitten Top-Stars Christopher Nkunku Mittelstürmer Timo Werner wieder zur vollen Verfügung. Auch wenn der 26-Jährige in den vergangenen Spielen noch einige Ladehemmungen aufwies, so scheint er doch wieder auf dem Weg zu der Form zu sein, die ihn in seiner ersten Amtszeit in Leipzig bis in die Nationalmannschaft und zum FC Chelsea brachte.
Am Samstagabend steht Werner und RB allerdings ein echter Härtetest bevor, denn sie treffen auf die momentan zweitbeste Mannschaft Deutschlands. Union Berlin steht nur einen Punkt hinter den Bayern auf Platz zwei der Tabelle und beweist Woche für Woche, dass sie im Moment auch genau dort hingehören. Mit nun fünf Pflichtspielsiegen in Folge nach dem Jahreswechsel hat die Mannschaft von Urs Fischer die zwischenzeitliche Remis-Serie der Münchener am besten genutzt und ist drauf und dran, die Tabellenführung vom Beginn der Spielzeit wieder zurückzuerobern.
Mithelfen soll dabei auch wieder Kevin Behrens. Der 32-jährige Angreifer, der Anfang der Woche seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag bei den Eisernen verlängert hat, ist vor der Saison wohl für kaum einen Experten ein Kandidat für viel Spielzeit gewesen. Im Laufe der Hinrunde und vor allem zu Beginn der Rückrunde hat sich ehemalige Sandhäuser aber mit starken Leistungen am bis dahin gesetzten Jordan Siebatcheu vorbeigeschoben und ist nun Stammstürmer neben dem flinken Sheraldo Becker. Auch gegen Leipzig werden die Unioner versuchen, den kopfballstarken Offensivmann zu finden, um die beeindruckende Ligaserie von vier Siegen in Folge weiter aufrechtzuerhalten.
Hertha BSC vs. Borussia Mönchengladbach
Ganz andere Schlagzeilen schreibt momentan Unions Rivale aus dem Westen der Bundeshauptstadt. Hertha BSC steht nach vier Spielen im Jahr 2023 bei null Punkten und 1:13 Toren und ringt im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga nach Luft. Beim 0:3 in Frankfurt am letzten Wochenende bekamen die Berliner einmal mehr bereits in der ersten Spielhälfte ihre Grenzen aufgezeigt, als alleine Randal Kolo Muani die komplette blau-weiße Hintermannschaft auseinandernahm.
Trainer Sandro Schwarz sieht sich immer mehr Kritik ausgesetzt, zu stur an seinem Spielsystem 4-3-3 und Lieblingsspielern wie Marc-Oliver Kempf oder Jean-Paul Boetius festzuhalten. Der Übungsleiter, der in der Hinrunde immerhin mit attraktivem Fußball punkten konnte, muss seit einigen Wochen auch deutliche Rückschritte in der Spielanlage seiner Mannschaft feststellen, weshalb man sich kurz vor Ende der Transferperiode noch mit Rückkehrer Tolga Cigerci verstärkt hat. Der 30-jährige Deutsch-Türke soll das Mittelfeld stabilisieren und mit seiner Passsicherheit für Ruhe sorgen, am besten schon im Heimspiel am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach (ab 15:30 Uhr live bei DAZN und im Flashscore-Audiostream).
Auch bei den Männern vom Niederrhein läuft noch nicht alles rund in der Rückrunde, hat man doch am vergangenen Wochenende nur 0:0 gegen Schalke 04 gespielt und dabei sogar in manchen Phasen Glück gehabt, nicht in Rückstand zu geraten. Das Team von Trainer Daniel Farke will in Berlin ein Ausrufungszeichen setzen und beweisen, dass man trotz momentan acht Punkten Rückstand auf Platz sechs noch ein ernsthafter Anwärter auf die europäischen Plätze ist.
Da in dieser Phase der Saison ein Spiel bei Hertha BSC für jeden Bundesligisten ein "Must win"-Spiel darstellt, können wir eine offensiv ausgerichtete Borussia erwarten, bei der auch Alassane Plea nach dem Bankplatz gegen die Königsblauen wieder die Chance von Beginn an bekommen sollte. Im knappen Hinspiel gewann die Borussia durch einen Elfmeter des Franzosen mit 1:0 – nicht unwahrscheinlich, dass der Sieger auch am Sonntagnachmittag vom Niederrhein kommt.
1. FC Köln vs. Eintracht Frankfurt
Zum Abschluss des Spieltags treffen dann ab 17:30 Uhr (live bei DAZN und im Flashscore-Audiostream zwei der Teams der Stunde aufeinander. Der 1. FC Köln hat einen starken Start ins Jahr 2023 erwischt und steht nach dem Unentschieden bei RB Leipzig in der vergangenen Woche im gesicherten Bundesliga-Mittelfeld. Dabei können sie sich im Moment vor allem auf eine gute Defensive und einen starken Torhüter Marvin Schwäbe verlassen, die in vier Spielen im Jahr 2023 (darunter Partien gegen den FC Bayern und RB Leipzig) erst zwei Gegentore hinnehmen mussten.
Diese defensive Stabilität werden die Domstädter auch gegen Eintracht Frankfurt benötigen, denn vorne drückt im Moment der Schuh. Nach der 7:1-Gala gegen Werder Bremen zum Jahresauftakt schoss der FC nur noch einen weiteren Treffer, zuletzt blieb man sowohl gegen die strauchelnden Schalker als auch gegen Leipzig torlos. Trainer Steffen Baumgart versuchte zuletzt, Kreativspieler Florian Kainz in den Sturm zu stellen, doch auch diese Maßnahme verpuffte. So bleibt die Hoffnung, dass das gewohnte Rezept der Flanken auf Steffen Tigges oder Davie Selke den Erfolg bringt.
Deutlich variabler kommt da der Gegner aus Frankfurt daher. Die Eintracht zeigte unter der Woche beim 4:2-Pokalerfolg gegen Zweitliga-Spitzenreiter Darmstadt 98 ihr ganzes Offensivpotenzial, deutete aber auch gleichzeitig an, wo die Mannschaft verwundbar ist – nämlich in der Defensive. Gerade die konterstarken Darmstädter, die ähnlich wie der Bundesliga-Gegner aus Köln mit vielen langen Bällen operierten, stellten die Abwehr um Evan N'Dicka, Makoto Hasebe und Tuta ein ums andere Mal vor Probleme.
Mit nur einem Punkt Rückstand auf Champions League-Platz vier wirkt das Auswärtsspiel in Köln wie die perfekte Gelegenheit für einen neuerlichen Angriff auf RB Leipzig, zumal die Frankfurter in der kommenden Champions League-Woche noch spielfrei haben. Trainer Oliver Glasner wird im Vergleich zum Pokalspiel möglicherweise wieder auf den Schweizer Djibril Sow setzen, der gegen den hessischen Nachbarn eine Pause bekommen hat. In jedem Fall gehen die Männer aus dem Herzen von Europa als leichter Favorit in das Spiel in Müngersdorf.