Pogba vor dem Ende: Die Verschwendung einer Generationen-Karriere?

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Pogba vor dem Ende: Die Verschwendung einer Generationen-Karriere?

Aktualisiert
Pogba bei seinem letzten Spiel September gegen Empoli.
Pogba bei seinem letzten Spiel September gegen Empoli.GIUSEPPE MAFFIA/NurPhoto via AFP
"Es könnte meine letzte WM gewesen sein", hatte Paul Pogba unmittelbar nach dem größten Triumph seiner Karriere, dem WM-Sieg 2018 mit Frankreich, auf dem Höhepunkt seines Schaffens, erklärt. Mit dieser Aussage sorgte er damals für viel Verwirrung. Doch er wird wohl Recht behalten. Auch wenn die Akte noch nicht geschlossen ist, sieht es aktuell nicht so aus, als würde Paul Pogba bald wieder Fußball spielen. Oder jemals wieder?

Die italienische Anti-Doping-Staatsanwaltschaft forderte eine vierjährige Sperre, nachdem er im August letzten Jahres positiv auf Testosteron getestet worden war. Wie weit entfernt scheinen die Zeiten zu sein, in denen Paul Pogba das Mittelfeld des französischen Fußballs dominierte. Erinnert sich überhaupt noch jemand daran, dass der Mann aus Lagny-sur-Marne einst für die Rekordablösesumme von 105 Millionen Euro von Juventus Turin zu Manchester United wechselte?

Absturz in United und Rückkehr zu Juventus

In den Jahren nach der WM folgte der Absturz: immer weniger Spielzeit und Effizienz bei United, Unruhe im Verein. Ein langsamer Niedergang auf großer Bühne. Im letzten Jahr kehrte Pogba nach sechs Jahren zu Juventus zurück. Was geschah seither? Nur 12 absolvierte Spiele, kein Tor und ein kleiner Assist in der Europa League im Halbfinal-Hinspiel gegen den FC Sevilla. Nur eine Woche später, beim Rückspiel im Sanchez-Pizjuan, stand er wegen einer Verletzung nicht mehr zur Verfügung.

In den Jahren 2022 und 2023 verletzte sich Pogba gleich fünfmal: am Meniskus (anschließend Operation), am Oberschenkel, an der Leiste, an den Abduktoren und am Sitzbein. Er verpasste 53 Spiele für seinen Verein.

Verletzungsmisere hindern Pogba am Fußballspielen

Auch im Sommer konnte er keine normale Vorbereitung absolvieren und erlitt dann Anfang September einen Rückfall aufgrund einer Muskelermüdung, die ihn einen Monat lang vom Spielfeld fernhielt. Erneut spielte er nur zwei Partien, gegen Bologna am 27. August und gegen Empoli am 3. September.

Bis dahin könnte man meinen, dass der anfällige Körper, nicht aber Pogba selbst an der Misere Schuld ist. Immerhin ist der Sohn guineischer Eltern auch erst 30 Jahre alt, also im besten Fußballeralter. Es hätte also Hoffnung bestanden. Hoffnung auf die Rückkehr zur alten Form, Hoffnung darauf, dass er Juve zu altem Glanz führt, und Hoffnung auf ein Comeback als Leader in der französischen Nationalmannschaft.

Pogba: Nach Doping-Skandal droht Karriereende

"Ich hoffe für ihn, dass er sein Lächeln, den vollen Besitz seiner Mittel und den Platz wiederfindet", hatte Didier Deschamps noch im Oktober erklärt.

Dazu wird es nach aktuellem Stand nicht kommen. Denn der Doping-Fall ändert den Ansichtspunkt komplett. Denn nun ist es Pogba selbst, der all den Möglichkeiten im Weg steht. Ein indirektes Geständnis gab er auch schon. Eine Schadensersatzforderung von Juventus könnte folgen, denn das Doping-Mittel hat er wohl ohne Absprache eingenommen.

So sieht im Moment alles nach einem glanzlosen und bitteren Karriereende für Pogba aus. Für einen einstigen Superstar, auf und neben dem Platz, den noch vor wenigen Jahren ganz Europa, ja die ganze Welt für seine Athletik, Wucht und Technik bewunderte.