Umfrage: Großes Interesse an Übertragung der Frauen-WM – TV-Rechte noch nicht vergeben

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Umfrage: Großes Interesse an Übertragung der Frauen-WM – TV-Rechte noch nicht vergeben
Großes Interesse beim deutschen Publikum sich die Endrunde in Australien und Neuseeland anzuschauen.
Großes Interesse beim deutschen Publikum sich die Endrunde in Australien und Neuseeland anzuschauen.
Profimedia
Die deutschen TV-Rechte sind noch immer nicht vergeben, das Interesse der Fans an der Fußball-WM der Frauen ist aber offenbar groß. Laut einer repräsentativen Appinio-Umfrage haben 63 Prozent der 1000 Befragten wahrscheinlich vor, sich Spiele der Endrunde in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) anzuschauen - wenn sie denn hierzulande übertragen werden.

Am liebsten wäre den Fans laut Umfrage eine Ausstrahlung via TV und online (57 Prozent). Über die Hälfte (55 Prozent) gab an, auch bei vergangenen WM-Turnieren eingeschaltet zu haben. Generelles Interesse am Frauenfußball äußerten fast 60 Prozent der Befragten. Besonders groß ist der Zuspruch in der Generation der 55- bis 65-Jährigen (76 Prozent).

Das Finale der vergangenen Frauen-EM in England zwischen Deutschland und den Gastgeberinnen (1:2 n.V.) war mit einer Einschaltquote von durchschnittlich 17,9 Millionen Menschen in der ARD die meistgesehene Sportsendung 2022.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg wünscht sich eine rasche Einigung im Poker um die TV-Rechte an der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen. "Ich wünsche mir, dass es jetzt relativ schnell geht", sagte die 55-Jährige am Mittwoch bei einem WM-Event im Auswärtigen Amt: "Ich kann nur diesen Appell aussprechen, dass sich alle Beteiligten wirklich noch einmal zusammensetzen und man im Sinne des Sports, der Sichtbarkeit und auch der Millionen Fans eine Lösung findet. Das ist eigentlich alternativlos."

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg wünscht sich eine rasche Einigung im TV-Poker.
Profimedia

Laut Voss-Tecklenburg sei die Übertragung der WM in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) auch eine Frage der gesellschaftlichen Verantwortung. "Ich weiß nicht, wo es dann hingeht - ob es vielleicht nur über Streamingdienste geht, was die junge Bevölkerung vielleicht hinkriegt. Aber ich weiß, dass meine Eltern mit 86 und 82 Jahren auch diese WM schauen möchten. Und sie hätten keinen Zugang. Ich finde, wir haben einen gesellschaftlichen Auftrag. Den haben wir alle, den hat die FIFA, den haben aber auch unsere TV-Sender", sagte sie.

FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte zuvor mit einem Blackout-Szenario gedroht. Sollten die Angebote der Sender "weiterhin nicht fair" sein, werde der Weltverband "gezwungen" sein, die WM in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) "nicht in die 'Big 5' europäischen Länder zu übertragen", hatte Infantino bei einer Podiumsdiskussion in Genf gesagt. ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky hatte der FAZ gesagt, ARD und ZDF hätten "ein marktgerechtes Angebot platziert".