Stuttgart gelingt Befreiungsschlag im Abstiegskampf - Gladbach bleibt Bayerns Angstgegner

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Stuttgart gelingt Befreiungsschlag im Abstiegskampf - Gladbach bleibt Bayerns Angstgegner

Stuttgart bejubelt das 2:0 durch Borna Sosa
Stuttgart bejubelt das 2:0 durch Borna SosaProfimedia
Der VfB Stuttgart konnte den ersten Sieg in der Bundesliga im Kalenderjahr 2023 einfahren und damit die Abstiegszone verlassen. Die Bayern haben gegen "Angstgegner" Gladbach erneut verloren. Damit ist die Borussia seit fünf Pflichtspielen gegen München ungeschlagen.

Borussia Mönchengladbach - Bayern München

Nagelsmann nahm nach dem 1:0 bei PSG fünf Wechsel in seiner Startformation vor. Der im Januar von Mönchengladbach nach München gewechselte Torhüter Yann Sommer wurde an alter Wirkungsstätte mit warmem Applaus empfangen.

Doch der Nachmittag bei den Ex-Kollegen wurde für Sommer schnell unangenehm. In der 8. Minute entschied sich der Keeper, bei einem Steilpass auf Alassane Plea im Tor zu bleiben und sich auf seinen Abwehrchef Upamecano zu verlassen. Der Vize-Weltmeister hatte im Laufduell mit seinem französischen Landsmann allerdings das Nachsehen, er touchierte Plea bei hohem Tempo kurz vor dem Strafraum und kassierte nach langer Überprüfung durch den Videoassistenten die Rote Karte.

Auch die Proteste von Kimmich konnten die Rote Karte nicht abwenden
Auch die Proteste von Kimmich konnten die Rote Karte nicht abwendenProfimedia

Der mit 54.042 Zuschauenden ausverkaufte Borussia-Park bebte. Und die Gladbacher Mannschaft nutzte die Unordnung, nach einer flachen Freistoßhereingabe von Nationalspieler Hofmann zog Lars Stindl aus rund 20 Metern direkt ab und traf zur umjubelten Führung. Nagelsmann reagierte und opferte Thomas Müller, seit Samstag nach Sepp Maier der Bayern-Profi mit den zweitmeisten Bundesliga-Einsätzen (429). Außenverteidiger Joao Cancelo kam für den Kapitän.

Bayern stellte von Dreier- auf Viererkette um und gewann trotz der Unterzahl die Kontrolle. Die Borussia aber konterte gefährlich, Stindl vergab nach Traumpass von Manu Kone sträflich das 2:0 (24.). Das Tor fiel allerdings auf der Gegenseite. Alphonso Davies spielte auf dem linken Flügel sein berüchtigtes Tempo aus, der scharfe Pass des Kanadiers fand punktgenau den Fuß von Choupo-Moting.

Nach dem Seitenwechsel stellte Nagelsmann nochmal um, brachte die zunächst geschonten Jamal Musiala und Leroy Sane für die weitgehend wirkungslosen Serge Gnabry und Ryan Gravenberch. Für Wirkung sorgten die Gladbacher: Plea bediente Hofmann zum 2:1, in der 57. Minute klatschte der Fernschuss von Ramy Bensebaini an die Latte. Auf der Gegenseite verzog Cancelo knapp (68.),  Für die Entscheidung sorgte Marcus Thuram in der 84. Minute, auch wenn Bayern in der 93. Minute noch das 2:3 durch Mathys Tel gelang.

VfB Stuttgart - 1. FC Köln

Labbadia setzte schon mit der Aufstellung Impulse: Er nahm Konstantinos Mavropanos und Silas in die Startelf - Letzteren, weil er glaubte, dass er "mit seiner Lust am Fußball" dem FC "hinter der Kette" Probleme bereiten könne. Das klappte nur bedingt, weil Silas zwar bemüht war, aber wenig zielstrebig.

Winterzugang Gil Dias (9.) per sehenswertem Schlenzer mit seinem ersten Bundesliga-Tor in Führung. Es war eine Co-Produktion zweier Last-Minute-Einkäufe: Nach Doppelpass mit Genki Haraguchi zirkelte Dias den Ball mit links aus 13 Metern ins Tor. Silas (26.) hätte wie Dias mit einer Beinahe-Kopie seines Treffers (40.) und Mavropanos (41.) erhöhen können.

Köln blieb in der ersten Hälfte alles schuldig. VfB-Torhüter Fabian Bredlow, der Florian Müller als Nummer eins abgelöst hat, musste nur sehr selten eingreifen. Von Skhiri kamen in einer zunächst offensiveren Rolle als gewohnt keinerlei Impulse.Köln blieb in der ersten Hälfte alles schuldig.

Borna Sosa (59.) erzielte mit einem direkt verwandelten Freistoß das 2:0 für den VfB. Joker Tanguy Coulibaly (74.) sicherte den ersten Stuttgarter Erfolg seit Anfang November. Köln verpasste den Sprung in die obere Tabellenhälfte. Ellyes Skhiri hatte Glück, dass sein hartes Foul an Dias unter heftigem Protest der Stuttgarter nur mit Gelb geahndet wurde (65.).

VfL Bochum - SC Freiburg

Im Vergleich zur 0:3-Niederlage bei Bayern München nahm Letsch vier Änderungen vor. Unter anderem rückte Freiburg-Leihgabe Keven Schlotterbeck in die Innenverteidigung, in der Offensive ersetzte Takuma Asano den erkälteten Philipp Förster. Sein Gegenüber Streich, der nach seiner Sperre gegen den VfB Stuttgart an die Seitenlinie zurückkehrte, beorderte lediglich Lucas Höler für Roland Sallai in die Startelf.

Die Bochumer erwischten den besseren Start in die Partie. Erste Versuche von Christopher Antwi-Adjei (5.) und Asano (7.) verfehlten das Tor aber deutlich. Zehn Minuten später schoss der spielfreudige Japaner wieder von der Strafraumkante, doch Freiburg-Keeper Mark Flekken hielt problemlos.

Die Freiburger versuchten es spielerisch, was ab Mitte der ersten Hälfte besser gelang. Einen Diagonalball von Lukas Kübler leitete Gregoritsch per Direktabnahme zu dem in der Strafraummitte freistehenden Ritsu Doan weiter, der aber zu wenig Druck hinter seinen Kopfball bekam (26.). Doch Freiburg war nun spielbestimmend. Einen Versuch von Nicolas Höfler blockten die Bochumer noch in höchster Not, nach der anschließenden Ecke erzielte Gregoritsch am langen Pfosten per Volley aus kurzer Distanz die Pausenführung der Gäste.

Freiburg bejubelt das 2:0 durch Höler
Freiburg bejubelt das 2:0 durch HölerProfmedia

Und diese legten in der zweiten Hälfte direkt nach. Ein zu kurz geratener Klärungsversuch von Schlotterbeck landete bei Christian Günter. Der Nationalspieler bediente per Flanke mustergültig Höler, der sich im Kopfballduell gegen den zur Halbzeit eingewechselten Konstantinos Stafylidis durchsetzte und das 2:0 erzielte. Der VfL bemühte sich in der Folge um den Anschlusstreffer, blieb aber erfolglos. Zumal die Gastgeber die letzte halbe Stunde in Unterzahl spielen mussten.

VfL Wolfsburg - RB Leipzig

Für den Führungstreffer sorgte Emil Forsberg. Nach einem missglückten Abwehrversuch von VfL-Kapitän Maximilian Arnold war der Mittelfeldspieler in der 14. Minute mit einem unhaltbaren Flachschuss erfolgreich. Konrad Laimer (85.) und Dominik Szoboszlai (90.+3) sorgten für den Endstand. Für die Norddeutschen war es bereits das fünfte Pflichtspiel ohne Sieg hintereinander.

Nach einer kurzen Phase des Abtastens übernahmen die Gäste mehr und mehr die Spielkontrolle. Die Niedersachsen agierten bis zum Halbzeitpfiff extrem harmlos und mussten sich beim Gang in die Kabine Pfiffe der 24.831 Zuschauer anhören.

Zu diesem Zeitpunkt hätte die Mannschaft von Trainer Marco Rose bereits für eine Vorentscheidung sorgen können. Szoboszlai verstolperte in der 39. Minute in aussichtsreicher Position, 120 Sekunden später traf der Ungar per Freistoß den Außenpfosten. Wolfsburg Trainer Niko Kovac reagierte und ersetzte nach der Pause Luca Waldschmidt durch den offensiveren Omar Marmoush. Doch Torgefahr strahlte weiterhin nur RB aus: In der 47. Minute hätte Leipzigs Kapitän Willi Orban per Kopfball die Führung ausbauen können.

Nachdem Micky van de Ven in der 57. Minute in höchster Not einen zweiten Leipziger Treffer verhinderte, sah sich Kovac zu einer erneuten personellen Maßnahme genötigt: Nationalspieler Lukas Nmecha, seit November vergangenen Jahres wegen einer Knieverletzung außer Gefecht, kehrte ins Team des Bundesliga-Siebten zurück.

Aber auch RB durfte sich in der Schlussphase über ein Comeback freuen: Torjäger Christopher Nkunku, ähnlich lange wie Nmecha ausgefallen, betrat in der 69. Minute wieder das Spielfeld.