Formel-1-Fahrer Fernando Alonso im Porträt

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Zurück zu alter Stärke – Formel-1-Fahrer Fernando Alonso im Portrait
Aktualisiert
Alonsos Wechsel zu Aston Martin scheint sich auszuzahlen – gleich beim Debüt belegte er einen starken dritten Platz
Alonsos Wechsel zu Aston Martin scheint sich auszuzahlen – gleich beim Debüt belegte er einen starken dritten Platz
AFP
Fernando Alonso ist einer der bekanntesten Rennfahrer der Welt. Der Spanier hat in seiner Karriere viele Erfolge gefeiert und gilt als einer der besten Fahrer seiner Generation. Seine Leistungen haben ihn nicht nur zu einem der erfolgreichsten Rennfahrer in der Formel 1 Geschichte gemacht, sondern seit 2022 ist er auch der Formel 1 Fahrer mit den meisten Grand-Prix-Starts. Beim Saisonauftakt, dem Großen Preis von Bahrain begeisterte er mit seinem dritten Platz nicht nur die Fachwelt, sondern auch die Fans weltweit, die ihn mit überwältigender Mehrheit zum Driver of the Day gewählt haben. Seine weiteren überragenden Leistungen in dieser Saison sind Grund genug, vor dem Großen Preis von Spanien, seinem Heimrennen als Lokalmatador, einen genaueren Blick auf seine Karriere zu werfen.

Geboren wurde Alonso am 29. Juli 1981 in der spanischen Stadt Oviedo. Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft für den Rennsport und begann im Alter von acht Jahren mit dem Kartfahren. Mit nur elf Jahren wurde er spanischer Kartmeister – damit begann eine steile Karriere, die ihn bis in die höchste Rennklasse, die Formel 1, führte.

Formel 1 Debüt 2001 im unterlegenen Minardi PS01 

Sein Formel 1 Debüt feierte Alonso 2001 im völlig unterlegenen Minardi beim Großen Preis von Australien. Unter Mithilfe seines damaligen Managers Briatore wurde er beim italienischen Rennstall, den vor der Saison Paul Stoddart übernommen hatte, vom Testfahrer zum Stammfahrer befördert.

Im darauf folgendem Jahr wechselte Alonso als Testfahrer zu Renault F1. Das Team war aus dem ehemaligen Benetton-Rennstall hervorgegangen und wurde von Alonsos Manager Flavio Briatore geleitet. 2003 übernahm er das Einsatzcockpit von Jenson Button. Im selben Jahr – seinem zweiten Jahr als Stammfahrer in der Königsklasse des Motorsports – gelang ihm sein erster Grand-Prix-Sieg beim Großen Preis von Ungarn. Mit gerade einmal 22 Jahren war er damals der jüngste Grand-Prix-Sieger aller Zeiten. In den folgenden Jahren konnte Alonso weitere Siege einfahren, doch sein größter Erfolg sollte erst noch kommen.

Fernando Alonso gemeinsam mit seinem Förderer Flavio Briatore
Profimedia

Erster Weltmeistertitel für Fernando Alonso 2005 im Renault

2005 gewann Alonso zum ersten Mal die Weltmeisterschaft in der Formel 1. Dabei war es vor allem der Grand Prix von San Marino auf dem legendären Kurs von Imola, der ihn auf den Weg zum Titel führte. Mit einem beeindruckenden Rennen, bei dem er von der Pole Position startete und das Rennen letztendlich in Führung liegend beendete, demonstrierte Alonso eindrucksvoll seine Fahrkünste und untermauerte wie ernst seine Ambitionen auf den Gewinn der Fahrer-Weltmeisterschaft waren.

Alonso gewann im Renault F1 seinen ersten Weltmeistertitel
Profimedia

Bei diesem Grand Prix gelang es Alonso zudem im Duell gegen Michael Schumacher – seinen Kontrahenten, der über das schnellere Auto verfügte – ihn im letzten Renndrittel hinter sich zu halten. Alonso beschrieb seine Taktik folgendermaßen: "Ich musste mein Auto und meine Reifen schonen und griff daher ganz tief in die Trickkiste. Meine einzige Chance bestand darin, vor den langsamen Passagen extrem zu verzögern. Ich bremste stärker als normal, um Michael aufzuhalten. Während des Herausbeschleunigens aus den Kurven konnte er deshalb nie weit genug aufschließen, um mich am Ende der Geraden zu überholen." Mit dem Sieg übernahm er die Führung in der Weltmeisterschaft und feierte am Ende der Saison seinen ersten Weltmeistertitel.

Auf der Strecke Konkurrenten: Michael Schumacher (li.) und Fernando Alonso (re.)
Profimedia

2006 erneutes Duell mit Michael Schumacher um den WM-Titel

Auch im Jahr darauf konnte Alonso den Titel gewinnen und erneut war die Saison vom Duell Alonso versus Schumacher geprägt. Der Grand Prix von Japan auf dem Fuji Speedway war das entscheidende Rennen, bei dem er vorzeitig die Meisterschaft für sich entscheiden konnte. Nach dem Großen Preis von China, dem drittletzten Rennen der Saison, waren beide Rennfahrer punktgleich. Schumacher lag bei der Wertung in Führung, weil er zu dem Zeitpunkt einen Sieg mehr als Alonso vorwies. Im vorletzten Saisonrennen – beim Großen Preis von Japan – sah es zunächst nach einem weiteren Sieg für Schumacher aus, doch in der 37. Runde beendete ein Motorschaden an Schumachers Ferrari dessen Rennen. Alonso übernahm die Führung, kam als Sieger ins Ziel und ging mit einem komfortablen Vorsprung ins letzte Rennen.

Fernando Alonso lobt Michael Schumacher in höchsten Tönen: ''Er hatte nie schlechte Tage.''
Profimedia

Beim abschließenden Rennen in Brasilien benötigte er nur einen Punkt, während Schumacher gewinnen und auf ein punkteloses Rennen von Alonso hoffen musste. Schumacher blieb somit nur noch eine theoretische Chance beim Saisonfinale, die er infolge von Benzindruckproblemen im Training und einem unglücklichen Zwischenfall im Rennen nicht nutzen konnte. Alonso genügte der zweite Platz zur erfolgreichen Titelverteidigung. Wie bei seinem ersten Titelgewinn waren auch diesmal seine Konstanz und der technische Vorsprung Renaults zu Saisonbeginn ein entscheidender Erfolgsfaktor. Damit wurde Fernando Alonso damals zum jüngsten Doppelweltmeister in der Geschichte der Formel 1.

Fernando Alonso nach dem Gewinn seines zweiten WM-Titels 2006
Profimedia

Alonsos emotionalster Sieg 2012 beim Heimspiel in Valencia

Ein weiterer bedeutender Sieg für Alonso war der Grand Prix von Europa 2012. Auf dem Kurs in Valencia konnte er mit einem perfekten Rennen zeigen, dass er auch nach seinem Wechsel zu Ferrari noch immer zu den Top-Fahrern der Formel 1 gehörte. Dieser unvergessliche Sieg in Valencia war Alonsos zweiter Saisonsieg in diesem Jahr und einer der denkwürdigsten Momente in seiner Karriere. Alonso startete als Elfter und pflügte durch das Feld, um am Ende zu siegen. Der Sieg war so besonders, weil es das erste Mal war, dass Alonso in Valencia gewinnen konnte und das vor den Augen der zahlreichen spanischen Fans – trotz der schwierigen Ausgangslage. Ein emotionaler Moment für den Rennfahrer und ein wichtiger Sieg für sein damaliges Ferrari-Team.

Zu Tränen gerührt: Fernando Alonso nach dem Sieg in Valencia 2012
Profimedia

Rückschläge und Unfälle hat Alonso stets gut weggesteckt

Trotz seiner Erfolge gab es in Alonsos Karriere auch schwierige Zeiten. So wechselte er mehrmals das Team und hatte Schwierigkeiten, seine Leistungen konstant zu halten. Vor allem im McLaren-Mercedes mit Teamkollege Lewis Hamilton hatte er eine seiner schwierigsten Phasen seiner Karriere.

Fernando Alonso (re.) und Lewis Hamilton (li.) hatten als Teamkollegen ein schlechtes Verhältnis
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Auch drei schwere Unfälle hatte er zu überstehen:

Am 22. Februar 2015 bei den Testfahrten in Barcelona, verlor Alonso sein Auto in einer Kurve und verunglückte schwer. Sein Wagen überschlug sich mehrmals, bevor er in einer Mauer landete. Alonso wurde bewusstlos aus dem Auto geborgen und zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Er erlitt eine Gehirnerschütterung, behielt aber ansonsten glücklicherweise unverletzt.

Am 24. Februar 2016, beim zweiten Testtag der Formel 1 in Barcelona, hat Fernando Alonso bei hohem Tempo, sein Auto wegen eines Reifenplatzers verloren, woraufhin das Auto von der Strecke abkam und in eine Mauer krachte. Der Unfall war so gewaltig, dass das Auto völlig zerstört wurde, Alonso selbst hat jedoch glücklicherweise auch hier schwere Verletzungen vermieden.

Am 20. März 2016 ereignete sich in der 17. Runde des Rennens in Melbourne in wahrer Horror-Crash. Im Duell mit dem Haas von Esteban Gutierrez will Alonso vor Kurve drei aus dem Windschatten ausscheren. "Ich habe den Windschatten so lange genutzt wie ich konnte", resümiert Alonso, ein notorischer Spät-Ausscherer. Auch Gutierrez zuckt leicht, es folgt Kontakt bei 305 km/h, Alonsos Vorderrad gegen Gutierrez' Hinterrad. Der McLaren steigt auf, fliegt ins Kies, gräbt sich ein, beginnt die erste Rolle, hob erneut ab und überschlug sich in der Luft ein weiteres Mal bis der Flug schließlich in der Mauer endete. Alonso konnte zwar schnell aussteigen, später wurden jedoch gebrochene Rippen und eine Lungenverletzung festgestellt.

Erfolge bei den 24 Stunden von Le Mans und Daytona

Als Fernando Alonso 2018 ankündigte, dass er sich vorerst aus der Formel 1 zurückziehen würde, war das ein Schock für seine Fans und die Formel 1. Doch Alonso betonte, dass er weiterhin im Motorsport aktiv bleiben werde und setzte seine Karriere in anderen Rennklassen fort. Auch dort konnte er bedeutende Siege feiern. 2018 und 2019 konnte er mit Toyota die prestigeträchtigen 24 Stunden von Le Mans gewinnen. 2019 gewann er das berühmte 24-Stunden-Rennen von Daytona.

Die 24 Stunden von Le Mans konnte Alonso 2018 und 2019 gewinnen
Profimedia

2021 Alonsos Rückkehr in die Formel 1

Im Jahr 2021 kehrte er schließlich zur Formel 1 zurück und trat für das Alpine F1 Team an. Vor der diesjährigen Saison wechselte er zu Aston Martin und feierte gleich im Debüt-Rennen – beim Großen Preis von Saudi-Arabien – einen starken dritten Platz und zeigte all das, was ihn als Fahrer auszeichnet.

Alonso ist ein äußerst talentierter Fahrer, der sich vor allem durch seine Schnelligkeit und seine Fähigkeit zum taktischen Denken auszeichnet. Sein Stil ist geprägt von aggressiven Überholmanövern und einer unvergleichlichen Präzision beim Bremsen und Beschleunigen. Zudem ist er sehr kommunikativ und arbeitet eng mit seinem Team zusammen, um das Maximum herauszuholen. So ist von Paul Stoddart – Alonsos damaligem Teamchef bei Minardi – überliefert, dass Alonso beim erst wenige Wochen vor dem Saisonstart vor dem Konkurs gerettetem Team, den improvisierten Minardi PS01 selbst mithalf zusammenzubauen.

Fernando Alonso im Aston Martin auch in Saudi-Arabien stark
AFP

Fernando Alonso ist zweifellos einer der besten Rennfahrer der Welt, der nicht nur durch seine sportlichen Leistungen, sondern auch durch sein Engagement und seine Persönlichkeit beeindruckt. Seine Karriere ist geprägt von vielen Höhen und Tiefen, aber es ist seine Hingabe und sein Durchhaltevermögen, die ihn zu einem wahren Champion machen.