Nach einer soliden, wenn auch etwas unbeständigen ersten Saison mit dem Team wurde erwartet, dass der Mexikaner in dieser Saison durchstartet und Red Bull zum ersten Mal in der Fahrerweltmeisterschaft einen Doppelsieg beschert.

Nach sieben Rennen ist Perez dank seiner Siege in Saudi-Arabien und Aserbaidschan auf dem besten Weg, dieses Ziel zu erreichen. Außerhalb dieser Wochenenden war er jedoch nicht besonders gut, wenn man bedenkt, wie dominant sein Auto ist und ihn mit Teamkollege Max Verstappen vergleicht.

Tatsächlich haben seine letzten beiden Auftritte - er wurde 16. in Monaco und Vierter in Spanien, nachdem er auf beiden Strecken im Qualifying schlecht abgeschnitten hatte - zu Spekulationen geführt, dass Red Bull ihn am Ende des Jahres ersetzen könnte.

Zu Beginn der Saison muss er sich wahrscheinlich noch keine Gedanken über seine Zukunft machen, aber das könnte sich ändern, wenn er sich nicht steigert, wenn man bedenkt, welche Alternativen Red Bull zur Verfügung stehen und dass sie in der Vergangenheit bereit waren, Verträge zu kündigen.

Eine dieser Alternativen ist seit Ende 2022 im Gespräch, als bekannt wurde, dass Daniel Ricciardo (33) als Reservefahrer zum Team zurückkehrt, nachdem er von McLaren entlassen wurde.

Der Australier hat sich während seiner Zeit beim amtierenden Weltmeister als einer der besten Fahrer etabliert, und viele waren der Meinung, dass das Team ihn wieder unter Vertrag genommen hat, um festzustellen, ob er nach ein paar schwierigen Jahren bei McLaren immer noch auf der Höhe ist, falls Perez mit seiner Leistung kämpft oder in seiner Rolle als Nummer zwei neben Verstappen aus der Reihe tanzt.

Ob er wirklich eine Bedrohung für den Mexikaner ist, hängt davon ab, wie er sich im Simulator des Teams schlägt. Wenn er aber gut abschneidet, könnten Christian Horner und Co. versucht sein, ein Risiko mit ihm einzugehen. In der Hoffnung, dass er wieder zu seiner Bestform zurückfindet.

Letztendlich ist es aber wahrscheinlich nicht Ricciardo, um den sich Checo am meisten Sorgen machen muss, sondern der Mann, der mit ihm schon einmal im selben Team fuhr hat, als sie noch Kollegen bei McLaren waren.

Als einer der besten Fahrer in der Startaufstellung ist Lando Norris (23) zweifellos jemand, den Red Bull gerne verpflichten würde. Obwohl er technisch gesehen nicht vor dem Ende der Saison 2025 zur Verfügung steht, haben die Entwicklungen in dieser Saison einen möglichen Wechsel weitaus realistischer gemacht. 

Vor einem Jahr sah es nicht so aus, als ob er als Spitzenfahrer eines aufstrebenden Teams einen Grund hätte, vorzeitig aus seinem Vertrag auszusteigen, aber McLaren ist kein solches Team mehr, da es in der Hackordnung nach unten gefallen ist. Auf der anderen Seite ist Red Bull immer dominanter geworden und es scheint so gut wie sicher zu sein, dass sie an der Spitze des Feldes bleiben werden, bis 2026 die Regeländerungen in Kraft treten.

Er braucht ein Team, das ihm ein Auto zur Verfügung stellen kann, das gut genug ist, um um Titel mitzufahren. Sein Glaube, dass McLaren ihm das bieten kann, wird schwinden, während Red Bull ihm praktisch einen Titel garantieren kann.

Es ist so gut wie sicher, dass Norris zu RedBull will und dass sie ihn verpflichten wollen. Angesichts des Mangels an anderen Optionen, wenn es um langfristige Teamkollegen für Verstappen geht, wäre Red Bull durchaus bereit, tief in die Tasche zu greifen.

Gerüchte über einen solchen Wechsel kursieren bereits. Perez kann das jedoch noch verhindern und seine eigene Zukunft sichern, indem er auf der Strecke Leistung bringt. Wenn er das nicht tut, muss er sich vielleicht schon zu Weihnachten nach einem neuen Platz umsehen.